Fußball

Turbulenzen vor dem „besonderen“ Rapid-Start

Rapid gegen Admira wird Freitag Abend die erste Veranstaltung in Österreich seit dem Corona-Lockdown sein, die vor 10.000 Zuschauern in Szene gehen kann. Ein besonderes Match also zum grün-weißen Saisonstart. Zwei Tage vorheer präsentierte Rapid seinen neuen in den Gründerfarben blau und rot gestreiften Auswärtsdress (Bild oben). Vom Dach der Röhre beim Eingang zum Allianz-Stadion. Durchaus gelungen. Wenn Rapid so attraktiv spielt wie die Auswärtsdressen sind, dann braucht man sich um die Saison keine Sorgen zu machen.

Sportlich zumindest. An anderen Fronten gibt´s doch Turbulenzen. Vor zehn Monaten wollte Immobilien-Millionär Roland Schmid (Bild oben) Nachfolger von Michael Krammer als Rapid-Präsident werden. Bekam aber auf der Generalversammlung weniger Stimmen als Martin Bruckner, gehörte aber auch nach der Niederlage weiter zu den Sponsoren, die Grün-Weiß mit einer sechsstelligen Summe pro Jahr unterstützten. Jetzt ist auch dieses Kapitel Vergangenheit sein. Nach einem Treffen zwischen Bruckner und Schmid in der vergangenen Woche. Bei dem es eigentlich über die Verlängerung der Zusammenarbeit  von drei auf fünf Jahre gehen sollte.

Wie in der grün-weißen Gerüchteküche zu hören ist, unterbreitete Schmid, der nach dem unsäglichen, frauenfeindlichen  Plakat der Rapid-Fans vor dem Hartberg-Heimspiel im Juni fast als erster seine Pläne darlegte, aus Protest dagegen sich zurückzuziehen, Bruckner drei Vorschläge. Der für Rapid lukrativste soll jedoch gleichzeitig mit einer Änderung in der Geschäftsführung verbunden gewesen sein. Klar, dass Bruckner nicht akzeptieren konnte, dass ein Sponsor in Personalentscheidungen, die in den Bereich des Präsidiums fallen, entscheidend eingreift. Also stimmte Bruckner einem anderen Vorschlag zu. Nämlich die Zusammenarbeit zu beenden. Gegen eine Abschlagzahlung in sechsstelliger Höhe.

So wollte das Bruckner am Dienstag noch nicht bestätigten. Seiner Ansicht nach sei alles noch etwas in Schwebe. Schmid hatte bisher drei Logen im ersten Stock des Stadions gemietet, dazu Werbeeinschaltungen am Spielfeldrand gebucht. Klar, das in Corona-Zeiten ein finanzieller Verlust in dieser mittleren sechsstelligen Größenordnung weh tut. Um so mehr, als auf der roten Hosen der neuen Auswärtsgarnitur anders als in der letzten Saison die Aufschrift Hpybet fehlte. Das Unternehmen aus der Wettbranche kam auch  der  zweiten Liga als Namensponsor abhanden. Die zweite Liga fand in Interwetten einen Nachfolger. Bei Rapid sieht der mehrjährige Vertrag nur in der ersten Saison einen „Auftritt“auf den Hosen der Spieler vor. Die sind derzeit frei.

Von Schmid kamen Dienstag bereits eindeutige Signale, dass er sich in Wien zu einem anderen Klub orientiert, auch wenn der drei Klassen weite tiefer spielt: Die Vienna vermeldete stolz Schmids Unternehmen Immo United als neuen Sponsor für den Nachwuchs, der auch innovative Digitalisierungskonzepte realisieren will. Das Engagement beim ältesten Fußballverein Österreichs soll Schmid 150.000 Euro wert sein. Das ist noch so viel, wie seien drei Logen im VIP-Bereich des Allianz-Stadions kosteten.Zudem ist Schmid auch Präsident beim SV Klosterneuburg, der in der niederösterreichischen Gebietsliga spielt. Mittwoch bestätigt dann auch Bruckner die Trennung, ohne dabei auch nur im geringsten Schmutzwäsche zu waschen: „Es gab seit Juni Gespräche, wir haben den Wunsch von Immo United zur Kenntnis genommen, sich anderweitig zu orientieren und wollen dem nicht im Wege stehen!“

Foto: SK Rapid/Gepa.

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