Dienstag trifft sich in Wien der neu gewählte Aufsichtsrat der Bundesliga ohne Wiener Beteiligung. Mit Red Bull Salzburgs Vertreter Volker Viechtbauer, LASK-Boss Sigmund Gruber, den Präsidenten von Sturm Graz und Admira, Christian Jauk und Philip Thonhauser sowie als Vertreter der zweiten Liga, Wattens-Chefin Diana Langes Swarovski, die seit dem Frühjahr neue Botschafterin des ÖFB ist, das ehrgeizige Ziel verfolgt, Wattens vor Wacker Innsbruck zur Nummer eins in Tirol zu machen, und Erwin Fuchs von Kapfenberg. Eigentlich sollte dies eine konstituierende Sitzung sein, um den Chef des Aufsichtsrats zu bestimmen. Seit Monaten gibt´s Meldungen, wonach man sich auf Gruber festgelegt haben soll, weil es eine Achse zwischen Salzburg, LASK und Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer gibt, der für den Aufsichtsrat nicht mehr kandidierte, weil er sich auf Klubbefehl total auf violette Belange konzentrieren soll. Aber es liegt ja auch im Interesse der Austria, die Montag die einvernehmliche, klare und saubere Vertragsauflösung mit Ex-Sportchef Franz Wohlfahrt vermeldte, wenn er hinter den Kulissen weiter mitmischt. Die zweite Variante wäre eine österreichische Premiere: Erstmals eine Frau an der Spitze des Liga und dies als Vertreterin der zweiten Liga, um all diese Gerüchte zu entkräften. Die Rede ist von Diana Langes Swarovski. Das prominente Vorbild wäre Fatma Samoura aus Senegal als Generalsekretärin des Weltverbands FIFA, bei dem aber in Wahrheit Präsident Gianni Infantino alle Fäden zieht. Bei Diana Langes Swarovski könnte man sich hingegen vorstellen, dass sie mehr Initiativen entwickelt als ihren „Erfindern“ dann lieb ist.
Ein Thema in der Ligazentrale werden langsam, aber sicher die Einschaltziffern im TV in den ersten vier Runden sein: Die entwickeln sich nicht in die erhoffte und gewünschte Richtung. Die bei den Fans am meisten gefragten Sendungen sind die Highlights der Runde im ORF nach 19 Uhr am Samstag und Sonntag mit stets sechsstelligen Quoten, die nur an dem Samstag einen leichte Knick hatten, als Außenministerin Karin Kneissl heiratete und einige zur Zeit der „Fußball-Sendung“ lieber die Bilder vom Besuch von Russlands Staatschef Wladimir Putin in den steirischen Weinbergen via „Bundesland heute“ sehen wollten. Geradezu desaströs hingegen das erste von vier Livespielen im A 1-TV. Die Eröffnung der Saison zwischen Austria und Wacker Innsbruck sahen via A 1 nicht einmal 10.000 Zuschauer. Dieses Debakel hatten Insider aber prophezeit.
Von sechsstelligen Quoten im Pay-TV kann Rechteinhaber „Sky“ trotz seiner unübersehbaren und ambitionierten Marketing-Offensive (Bild oben) vom Sender, auf dem der Fußball seine Heimat hat, trotz mehr Sendezeit als jemals zuvor, bei den Konferenzschaltungen der jeweils drei Spiele am Samstag und Sonntag hingegen bisher nicht reden. Wobei man die erhobenen Zahlen auch etwas in Zweifel ziehen kann, weil dabei nicht berücksichtigt wird, wie viele Zuschauer in den Sportbars und Kaffeehäusern, in denen „Sky“ zu sehen ist, die Übertragungen verfolgen. Trotzdem bleibt sehr bedenklich, wenn sich die Zuseherzahlen bei der Einzelübertragung von Partien, die man im Frühjahr 2019 in der Qualifikationsrunde erwarten kann, um die 1000 und teilweise darunter bewegen. Der populärste Verein, Rapid, versucht mit vermehrten Initiativen auf dem Rapid-TV, dagegenzusteuern, um so die Sponsoren zu beruhigen, dass es genug „Kontakte“ gibt. Wenn auch via Internet.
Aber in dieser Woche hat „Sky“ einen besonderen Quoten-Trumpf. Mittwoch ist das entscheidende Spiel zwischen Meister Red Bull Salzburg und Roter Stern Belgrad um den erstmaligen Einzug der Salzburger in die Gruppenphase der Champions League in Österreich nur auf „Sky“ zu sehen. Das bewegt sicher Österreich-weit. Salzburg setzte bis Montag Abend 25.000 Karten ab. Im freien Vorverkauf sind nur noch 1500 zu haben, es gab und wird Dienstag pro Person nur zwei Tickets geben. Wie viele in Österreich lebende Serben Mittwoch im Stadion sein werden, kann aber keiner prophezeien.