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Über Fodas Entscheidung für Kontinuität lässt sich streiten

07.09.2021 Fußball, Europameisterschaft Qualifikation, Wien, Ernst Happel Stadion, Oesterreich - Schottland, Franco Foda (Oesterreich) , Thomas Kristl (Oesterreich) , Copyright DIENER / Philipp Schalber

Eigentlich nichts Neues in Franco Fodas Teamkader für die WM-Qualifikationsspiele gegen die Färöer in Torshavn (9. Oktober) und drei Tage später im Parken-Stadion von Kopenhagen gegen Dänemark. Er entschied sich trotz der Niederlagen gegen Israel und Schottland für nichts wirklich Neues. Auch wegen der Erinnerung an Juni und das Achtelfinale bei der Europameisterschaft sieht der Teamchef in der Kontinuität die größte Chance, gemeinsam aus der heiklen Situation zu kommen. Aber ist sie das wirklich? Tief analysiert habe er mit den Assistenten Thomas Kristl und Jürgen Säumel (Bild oben) die schlechten Ergebnisse, bei denen Österreich in fast allen relevanten statistischen Daten wie Ballbesitz, Tormöglichkeiten bessere hatte als die Sieger. Also gelte es bei der Entschlossenheit im letzten Drittel den Hebel anzusetzen. Aber das versucht Foda mit diesem Personal nicht zum ersten Mal.

Die Veränderungen gegenüber September halten sich im Rahmen. PSV Eindhoven-Verteidiger Philipp Mwene, der in Israel debütierte, Routinier Jakob Jantscher und Rapid-Stürmer Ercan Kara gehören diesmal nur zu den 18 Spielern auf der Abrufliste, auf der mit Pavao Pervan, Jörg Siebenhandl, Cican Stankovic und Patrick Pentz gleich vier Torhüter stehen. Erstmals findet man darauf Salzburgs Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald, Marco Grüll schon zum zweiten Mal. Ob man von Rapids Neuerwerbung nicht eher einen Impuls erwarten könnte als von Legionären, die seit September bei ihren Klubs kaum oder auch gar nicht spielten?

Die Verstärkungen gegenüber September sollen  Marco Sabitzer nach seiner Verletzung, Mainz-Stürmer Karim Onisiwo nach Corona-Pause und Valentino Lazaro nach vier Spielen bei Portugals Tabellenführer Benfica Lissabon sein, mit dem er Mittwoch in der Champions League den FC Barcelona empfängt. Das könnte Lazaros erstes Spiel im Estadio da Luz von Beginn an sein. Vier Einsätze hatte er bisher, drei in der Prima Liga (letzten Samstag beim 3:1-Auswärtssieg über Vitoria Guimaraes erstmals über die volle Distanz), einen in der Königsklasse (31 Minuten beim 0:0 gegen Dynamo  Kiew). Foda sah via TV zwei Spiele, Lazaro kommt mit 5-3-2 von Trainer Jorge Jesus auf der rechten Außenbahn zum Einsatz: „Er kann uns mit seiner Schnelligkeit und Läufen in die Tiefe helfen“. Via „Sky“ wird Foda auch Benfica gegen Barcelona  beobachten, vielleicht auch Yusuf Demir sehen: „Was ich bisher so von ihm sah, hat er es über weite Strecken gut gemacht“, lobt Foda. Der am Plan, Demir behutsam aufzubauen, festhält. Bedeutet: Der 18 jährige ist weiter als Joker eingeplant.

Gelassen reagierte Foda bei der Bekanntgabe des 24 Mann-Kaders mit 15 Legionären aus der deutschen Bundesliga (Martin Hinteregger, Philipp Lienhart, Stefan Posch, Christopher Trimmel, Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch, Stefan Ilsanker, Florian Kainz, Konrad Laimer. Dejan Ljubicic, Sabitzer, Louis Schaub, Alessandro Schöpf, Michael Gregoritsch, Onisiwo), zwei aus Spanien (David Alaba, Demir), je einem aus Italien (Marko Arnautovic), England (Daniel Bachmann), der Schweiz (Heinz Lindner), Serbien (Aleksandar Dragovic), Portugal (Lazaro) und nur zwei Spielern aus der heimischen Bundesliga (Andreas Ulmer, Alexander Schlager) auf Fragen nach seiner Situation. Ob er angeschlagen sei, ob er  die Mannschaft erreiche, wie er damit umgehe, dass der designierte ÖFB-Präsident Gerhard Milletich ankündigte, Sportchef Peter Schöttel zu  beauftragen, nach Teamchef-Alternativen zu suchen. Foda berichtte von einem privaten, guten Telefonat mit Milletich in der vergangenen Woche, der Inhalt bleibt aber intern: „Es gehört doch zum Trainerjob, in Frage gestellt zu werden, wenn die Resultate nicht passen.“ Ob dies auch im Oktober wieder droht? Dänemarks erzielte das Siegestor auf den Färöer erst in der 85. Minute, spiele aber mit der zweien Garnitur. Den Luxus von Kasper Hjulmand kann sich Foda derzeit wirklich nicht leisten.

Foto: FotobyHofer/Diener/Philipp Schalber.

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