Am Ende der Vizeweltmeister-Party im mit 1000 Zuschauern „ausverkauften“ Kleinstadion im ÖFB-Campus Aspern sangen alle Rainhard Fendrichs „I am from Austria“. Beste Stimmung, auch der für den Sport zuständige Vizekanzelr Andreas Babler war gekommen, um sich an die populären rot-weiß-roten U 17-Helden anzuhängen. Als sie aus dem Teambus aussteigen, schüttelt er jedem die Hand. Ebenso bei der Ehrung im Stadion. Das taten auch ÖFB-Präsident Josef Pröll, der von Sternstunden für Österreichs Fußball sprach, und Sportchef Peter Schöttel, als jeder einzelne aus dem Betreuerstab und dann die Spieler einzeln auf die Bühne gebeten wurden. Teamchef Hermann Stadler versicherte zuvor bei der Pressekonferenz, zu der Johannes Moser (Bild) den goldenen Schuh, en er als WM-Torschützenkönig erhielt und den silbernen Pokal für den zweitbeste Spieler der WM mitbrachte, die Mannschaft habe ihn an jedem der 34 Tage in Katar verzaubert. Weil sie „untypisch österreichisch“ mit dem Erreichten nie zufrieden war, immer mehr wollte. Nach dem 4:0 war, wie Nachwuchschef Sebastian Prödl versicherte, der Wunsch einzementiert gewesen, Weltmeister zu werden. Auf Kapitän Jakob Pokorny wartet in fünf Tagen schon die nächste Herausforderung: Die Vormatura, die Moser bereits geschafft hat.
Stadler war gerührt, als der Vizekanzler versicherte, er habe ihn bereits für das Verdienstzeichen der Republik vorgeschlagen. Mit dem 64 jährigen freuen sich alle: „Ich habe viele gute Spieler, wie etwa David Alaba begleitet. Aber wie diese Mannschaft an diese acht Spiele herangegangen ist, davon konnte auch ich als alter Hase etwas lernen.“ Stadler steht in ständigem Austausch mit einem ehemaligen Mitspieler aus der Erfolgsmannschaft von Austria Salzburg, der als Trainer in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Frankreich einige Erfolge aufzuweisen hat. Auch während der WM gab es Telefonate mit Adi Hütter. Wie es mit dieser Mannschaft weiter geht, ob Stadler einen Pensionsantritt aufschiebt, das muss und wird in den nächsten Wochen geklärt. Eine Variante ist, als nächstes Ziel die U 19. Europameisterschaft anzupeilen. Mit Stadler als Teamchef. „Sie haben jeden Sieg als Beweis, aber nicht als Gewinn gesehen“, lobte Prödl. Man müsse und werde versuchen, die WM-Spieler weiterhin bestens zu betreuen: „Je weiter es nach oben geht, desto größer wird der Konkurrenzkampf!“ Besonders, wenn es gilt, im Profibereich Fuß zu fassen.
Foto: Eva Manhart.