Fußball

Verkehrte Fußballwelt zwischen Austria und Mattersburg: Ilzers Irrtum

In Spaniens La Liga  begann Donnerstag spät abends der Neustart mit einem 2:0 des FC Sevilla im Stadtderby gegen Betis, Real Madrid bestreitet im Titelduell mit dem FC Barcelona die Heim-Geisterspiele im kleinen Amateurstadion bestreiten, da Bernabeu schon umgebaut wird. In Italien beginnt die Fortsetzung der Saison Freitag Abend  mit dem Pokalsemifinale zwischen Juventus und  AC Milan, Samstag spielte Napoli gegen Inter, nächsten Mittwoch folgt das Finale in Rom.  In der Türkei wird an diesem Wochenende erstmals wieder um Punkte gekämpft, in England Premier League geht es nächsten Mittwoch mit dem Nachtragsspiel Manchester City gegen Arsenal los, in der Schweiz lässt man sich noch bis 19.Juni Zeit. Dann darf zum Unterschied von Österreich vor 300 Zuschauern gespielt werden. Einige Klubs wollen es aber trotzdem bei leeren Tribünen belassen.

Die es in Österreich an dem Wochenende zum vierten Mal geben wird. Samstag in der Qualifikationsrunde. Die Kunden von tipp3 reagierten rasch auf die verlorene Tabellenführung der Austria durch die Heimpleite gegen Altach: Seit Mittwoch wetteten mehr auf Altach als Sieger nach zehn Runden als auf Violett, obwohl den Quoten nach die Austria noch immer als Favorit gilt. Nach den Eindrücken der letzten drei Runden lässt nur wenig darauf schließen, dass die Austria die Vorgaben von Sportvorstand Peter Stöger, erfüllen und umeinen internationalen Startplatz spielen kann. Samstag in Mattersburg ist ihr derzeit ein ähnlich  überzeugender Auftritt wie am 11.August letzten Jahres  mit dem 5:1-Kantersieg und dem überragenden Duo Christoph Monschein und Dominik Fitz (Bild oben) nicht zuzutrauen. Das war der ersten Saisonsieg nach den Startpleiten gegen WSG Swarovski Tirol und LASK, aber keine Wende. Monschein erzielte damals drei Tore und bereitete das von Fitz vor, der zu zwei der drei Monschein-Treffer den Assist lieferte. Seit dem Neustart gelang Monschein kein Treffer, gegen Altach schien er völlig von der Rolle zu sein. Auch Fitz gelang nicht viel.

Daher gibt es derzeit eine verkehrte Fußballwelt zwischen Mattersburg und Austria. Die Burgenländer haben mit einem Sieg und zwei Unentschieden ihre beste Serie in der Saison, Trainer Franz Ponweiser konnte feststellen, dass seine Mannschaft extrem an Stabilität gewonnen, ein ganz anderes Auftreten als vor der Corona-Pause hat: „Die Entwicklung stimmt mich sehr positiv!“Ein Satz, den seinem Kollegen Christian Ilzer derzeit keiner abnehmen würde, der ihm auch nicht in den Sinn kommt. Er sagt, dass es keinem helfen würde, jetzt in Panik zu verfallen: „Aber wir müssen liefern!“ Ob er wieder in großem Stil rotieren wird? Der gesperrte Max Sax, die Verletzten Vesel Demaku und Andreas Poulsen werden fehlen. Die Idee, wegen der englischen Runden bis Saisonende,zu rotieren, hat zwar etwas für sich, aber Ilzer unterliegt einem Irrtum, wenn er gleich sieben Mann auswechselt. Er bezeichnet Austrias Kader zwar als groß und gut genug dafür, aber in Wahrheit gibt der nicht zwei gleichwertige Mannschaften her. So einen Kader besitzt in Österreich nur Red Bull Salzburg, ansonst keine Mannschaft. Sicher nicht die Austria. Das müsste Ilzer eigentlich realistisch einschätzen können.

Unwahrscheinlich, dass Austria Samstag auf Platz eins zurückkehren kann. Sie muss im Burgenland besonders auf Mattersburgs starkes „Andreas-Duo“ mit Andreas Gruber (vier Tore in den letzten vier Spielen) und Ex-Rapidler Andreas Kuen aufpassen. Tabellenführer Altach empfängt St.Pölten, gewann im Grunddurchgang beide Partien gegen die Niederösterreicher ganz klar (6:0, 3:0). Admira kann sich im zweiten Spiel mit dem zurückgekehrten Sportchef Ernst Baumeister auf der Bank um vier Punkte vom Tabellenende entfernen, wenn ein Heimsieg gegen den Letzten WSG Swarovski Tirol gelingt. Baumeister warnte vor zu viel Hochstimmung nach dem 3:0 bei St.Pölten. Seine Botschaft an die Spieler: „Es gibt noch viel zu verbessern!“

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