Bevor der Deutsche Fußballbund Freitag seinen 125. Geburtstag feierte, gab es eine unerwartete Meldung: Die vorzeitig Vertragsverlängerung mit Teamchef Julian Nagelsmann bis 2028. Der 37 jährige begann seinen Job im September 2023, verlor zwei Monate später in Wien gegen Österreich 0:2, was er als schlechtestes Spiel seiner Ära bezeichnet. Der Vertrag lief bis zur Heim-EM 2024, bei der sich Deutschland gut präsentierte, unglücklich im Viertelfinale am späteren Europameister Spanien scheiterte. Daher folgte die Verlängerung bis zur WM 2026, sieben Monate später bis 2028. Das wird auch Auswirkungen auf Österreich haben: Die Fans von Teamchef Ralf Rangnick, die es auch in einigen Medien gibt, werden sich wieder mit Kritik zu Wort melden, dass Rangnick nicht langfristig gebunden wurde. Das war schon vor Monaten ein Thema. Obwohl Rangnick mit dem aktuellen Vertrag zufrieden ist: Die läuft bis Ende der Qualifikation für die WM im Dezember dieses Jahres. Wird die erstmals seit 1997 geschafft, verlängert sich das Arbeitsverhältnis automatisch bis zur Endrunde 2026. Damit ist Rangnick zufrieden und ausgelastet. Das betonte er zuletzt im November, als er, sein Staff und die Spieler um die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold kämpften. Ob das gelingt, weiß man noch nicht. Nächsten Freitag tagt das Präsidium unter Interimspräsident Wolfgang Bartosch.
Rangnick ist überzeugt, mit Österreich bei der WM in den USA, Kanada und Mexiko dabei zu sein. Darum treibt er schon die Planungen voran, möchte zu Mario Margreiter einen zweiten Teammanager installieren. Der soll sich in erster Linie um die WM-Planung kümmern, die mehr Ressourcen erfordert als die für die Europameisterschaft beim Nachbarn Deutschland. Im Gespräch ist Rangnicks 45 jähriger Landmann Lennart Coerdt, der einen ähnlichen Job in den letzten fünf Jahren beim Hamburger SV, zuvor in Leverkusen hatte. Er müsste sich in den WM-Ländern um Hotels, Trainingsplätze etc. kümmern, was sicher schon von der Zeit her aufwendiger sein wird als in Deutschland. Daher ist der Wunsch von Rangnick durchaus nachvollziehbar.
Nagelsmann beobachtet Samstag den Bundesligaschlager zwischen seinem Ex-Klub RB Leipzig und Meister Leverkusen. Bei Leipzig werden mit Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner zwei Österreicher im Einsatz sein. Für Aufsehen sorgte Bayern Münchens Sportchef aus Salzburg, Christoph Freund, als er öffentlich die Kritik von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an Stürmer Leroy Sane konterte. Ein Österreicher-Duell wird es Samstag bei Freiburg gegen Bayer München wegen der Gelbsperre von Konrad Laimer nicht geben. Philipp Lienhart dürfte der einzige Österreicher sein, der von Beginn an spielen wird. Ob bei der Premiere von Borussia Dortmunds Interimstrainer, dem Dänen Mike Tullberg, Marcel Sabitzer gegen Werder Bremen anders als in den letzten zwei Partien, gefragt sein wird? Tullberg klopfte markige Sprüche. Er will Spieler mit Sabber im Mund und Messer zwischen den Zähnen sehen.
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