Fußball

Verstärkung für Austria-Bezwinger Altach von Werder Bremen?

17 Tore zum Start in die 25. und vorerst letzte Zehnerliga, 39.850 Zuschauer trotz Urlaubszeit, 7970 im Schnitt. Von der Spitze lachen nach der ersten Runde Altach mit dem ersten Sieg nach elf sieglosen Partien hintereinander in der vergangenen Saison sowie Aufsteiger LASK. Wer hätte das gedacht? Und die Wiener Großklubs Rapid und Austria blieben ohne Sieg. Vor allem bei Violett lagen zwischen den Ansprüchen als erster Salzburg-Jäger auf Platz eins und der Wirklichkeit beim 0:3 (0:2) in Altach Welten.

Der unzufriedene Trainer Thorsten Fink wollte sich auch nicht auf das Abseitstor nach 42 Sekunden zur Führung des Vierten aus der letzten Saison und auf das mögliche zum 0:3 ausreden, gab zu, dass die Austria an diesem Sonntag nie die Chance hatte, zu gewinnen. Altach habe durch die bisher vier Spiele in der Qualifikation für die Europa League, in die Austria erst Donnerstag einsteigt, den Rhythmus bereits gefunden, das sei der gravierende Unterschied gewesen: „Ausserdem hat meine Mannschaft nicht das gemacht, was ich wollte.“ Finks Kollege Klaus Schmidt hat bei Altach sechs Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage am Konto. Daher herrscht Aufbruchstimmung im Ländle, die noch stärker werden könnte:  Sportchef Georg Zellhofer steht mit Werder Bremen  wegen eines schnellen Offensivspielers in Kontakt. Der 20jährige Ousman Manneh aus Gambia, den Trainer Alex Nouri letzten Herbst mitnahm, als er von den Amateuren in die Bundesliga wechselte, könnte  ausgeliehen werden. Bremen fordert allerdings garantierte Einsatzzeiten für den Afrikaner, an dem auch deutsche Zweitligisten interessiert sind. Besonders Aufsteiger Jahn Regensburg. Dort beginnt die Saison  am Freitag.

19 Neuerwerbungen setzten die zehn Klubs in der ersten Runde ein, wenn man den bei Rapid aus der zweiten Mannschaft hochgezogenen Eren Keles als eine betrachtet. Neun kamen noch als Joker dazu. Und es gab auch Tore der Sommerkäufe: Mattersburg-Präsident Martin Pucher sah bei seinem ersten Besuch im neuen Rapid-Stadion, wie die Aufholjagd durch einen Treffer der zur zweiten Hälfte gebrachten Salzburg-Leihgabe Smail Prevljak begann. Das erste LASK-Tor in der Bundesliga ging offiziell auf das Konto des neuen Brasilianers Bruno Souza. Gleich zwei „neue Tore“ gab es für Altach: Zum 2:0 durch Kristjan Dobras, der erstmals seit 2015 wieder traf, auch den Pass zum irregulären 1:0 gab. Das 3:0 besorgte der 21jährige Ex-Rapidler Adrian Grbic, der über VfB Stuttgart und den FAC nach Vorarlberg kam, mit seinem ersten Bundesligator. Bei Sturm fixierte mit Peter Zulj einer der vier eingesetzten Neuen in der Nachspielzeit durch einen verwandelten Elfer das Happy End im dramatischtesten und besten Spiel der Startrunde: Nach 12 Minuten 0:2, am Ende 3:2. Erstmals nach siebeneinhalb Jahren verwandelten die Grazer einen Zweitorerückstand in einen Sieg. Da hatte auch ein 17jähriger seinen Anteil: Der dribbelstarke Joker Romano Schmid holte bei seinem zweiten Bundesligaspiel den Elfmeter heraus.

Nicht der einzige 17jährige im Sturm-Dress. Der zweite ist Dario Maresic im Abwehrzentrum. Auch andere Bundesligaklubs zeigten den begrüßenswerten Mut, Spieler einzusetzen, die nicht älter als 20 sind. Wenn auch mitunter als Joker, der Trend ist positiv.  Weitere Beispiele; Hannes Wolf, 18, bei Salzburg, Valentino Müller, 18, bei Altach, Max Wöber, mit 19 bei Rapid schon eine feste Größe, Patrick Schmidt, 19, bei Admira, Sandro Ingolitsch, 20, bei St. Pölten, Dominik Prokop, 20, bei Austria, Duje Caleta-Car, 20, bei Salzburg, Julius Ertlthaler, 20, bei Mattersburg, Alex Sobczyk, 20, bei Rapid.

Nochmals zurück zu den Neuen: Es gab auch welche, die enttäuschten. Etwa die der Austria, Heiko Westermann und Christoph Monschein. Westermanns Bundesligadebüt als Abwehrchef  mit nur 36 Prozent gewonnenen Zweikämpfen bestätigte in Altach eher die Skeptiker als die Vorschusslorbeeren von Fink.

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER / Instagram.

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