Fußball

Vertrag bis 2023: Das Kühbauer-Thema ist vom Tisch

Rapid ist dem Wiener Erzrivalen nicht nur in der Tabelle einen Schritt voraus, sondern auch punkto Planungen. Zwei Tage vor dem Start in die Meisterrunde in Wolfsberg ist das Trainerthema vom Tisch: Didi Kühbauer, der Rapid am 1. Oktober 2018 auf Rang acht übernommen hatte, bleibt nach dem Aufschwung noch zwei weitere Jahre. Unterschrieben ist noch nichts, aber rechtzeitig vor seinem 50. Geburtstag am Ostersonntag per Handschlag abgemacht. Mit Kühbauer sollen auch die Assistenten Manfred Nastl, Thomas Hickersberger und der für die Torhüter zuständige Jürgen Macho bleiben. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic versicherte, die Fortsetzung der Ära Kühbauer sei kein Geburtstagsgeschenk, sondern  das logische Ergebnis einer positiven Entwicklung, in der es gelungen sei, unter schwierigen Rahmenbedingungen die Mannschaft zu verbessern. Ohne große Investitonen. Es wurde mehr verkauft als gekauft.

Zum Unterschied von Austria dürfte auch das Budget bei Rapid noch zur Erwartungshaltung passen, sonst hätte Kühbauer nicht ja gesagt, obwohl er glaubhaft versicherte, für die Aufgabe bei seinem Herzensklub zu brennen. Präsident Martin Bruckner erinnerte daran, dass es immer seine Devise gewesen sei, auf Kontinuität zu setzen, durch die Ergebnisse sei  die Verlängerung mit Kühbauer sowohl diskussionslos als auch alternativlos gewesen.  Von 104 Pflichtspielen unter Kühbauer gingen nur 31 verloren, er hat einen Punkteschnitt von 1,74. Damit ist er in der Rangliste der Rapid-Trainer die Nummer zwei hinter dem letzten grün-weißen Meistermacher Peter Pacult (1,79). Mehr als 40 Punkte aus den ersten 22 Runden so wie in dieser Saison schaffte Rapid zuletzt auch unter Pacult. In der Meistersaison 2007/08.

War der neue Zweijahresvertrag mit Kühbauer wirklich so diskussionslos? Mit Platz zwei in der vergangenen Saison stellt sich das Trainerthema eigentlich nicht mehr,nach dem Scheitern in der Europa League an Molde aus Norwegen gab es wieder leise Zweifel. Da fielen in Präsidiusmkreisen nach monatelanger Pause wieder andere Namen. Nicht nur der von Andi Herzog. Auch der des Ex-Rapidler Ferdinand Feldhofer, der zur gleichen Zeit mit Wolfsberg sensationell gegen stärkere Gegner als Rapid den Aufstieg geschafft hatte. Doch mit den guten Jänner-Ergebnissen erübrigten sich alle Debatten.

Daher war es  richtig, vor der Meisterrunde für klare Verhältnisse zu sorgen. Denn wieder Zweiter hinter  Meister Red Bull Salzburg zu werden, wird kein Selbstläufer. An mehr zu denken wäre unrealistisch. Bis auf die Langzeitverletzten (Christopher Dibon, Philipp Schobesberger) hat Kühbauer Sonntag in Wolfsberg alle Mann an Bord. Dejan Petrovic kehrte unverletzt von der U 21-Europameisterschaft zurück, bei der er gemeinsam mit Tirol-Legionär Zan Rogelj gegen Spanien 0:3, gegen Italien 0:4 verlor und gegen Tschechien 1:1 spielte. Unter einem ehemaligen Austria-Legionär (Milenko Acimovic) als Teamchef. Kühbauer rechnet damit, dass Kapitän Dejan Ljubicic vor seinen letzten zehn Spielen bei Rapid steht. Aber sein jüngerer Bruder Robert steht ja schon als ablösefreier Neuzugang fest, ebenso Ried-Stürmer Marco Grüll. Das ist ein Neuer mehr, ehe die Transferzeit begonnen hat, als in der letzten.

Beschenkt wurde  Kühbauer von Rapid schon Donnerstag. Für die TV-Aufnahmen zur „Rapid-Viertelstunde“ auf W 24.  Unter anderem mit einer Schallplatte, auf der sein Konterfei ist. Und mit einem Tennis-Exhibition gegen Österreichs Nummer zwei, Dennis Nowak. Auf die sich Tennis-Freak Kühbauer, dessen Tochter zu Österreichs Toptalenten zählt, garantiert freut. Wenn alles nach Plan läuft, wird Rapid die längste Trainerstation von ihm in der Bundesliga: Bei Admira war er drei Jahre und zwei Monate, bei Wolfsberg zwei Jahre und zwei Monate, in St. Pölten sechs Monate. Erfüllt er den neuen Vertrag in Hütteldorf, wäre er der längstdienende Trainer bei Rapid seit Robert Körner in den Sechzigerjahren.

Foto: @red_ring_shots.

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