Leopold Querfeld soll nicht, wie die anderen österreichischen Teamspieler Montagmittag in Berlin eingetroffen sein, sondern sich bereits einen Tag zuvor in der deutschen Hauptstadt aufgehalten haben. Genauer gesagt im Stadtteil Köpenick. Dort, wo Union Berlin daheim ist. Das deutet daraufhin, dass die Meldung von „Bild“, wonach bei Union Berlin das Thema Querfeld, der Plan, 20 jährigen Rapid-Innenverteidiger zu engagieren, derzeit Priorität hat, stimmen dürfte. Denn „Eisern Union“, letzte Saison zwar erstmals in der Champions League, aber danach nur dank der besseren Tordifferenz nicht in der Relegation, baut die Mannschaft um. Mit dem Dänen Bo Svensson (zuvor Mainz und Liefering) kam zur neuen Saison ein neuer interessanter Trainer, mit Horst Heldt (früher Hannover, Schalke,Köln) agiert ab 1. Juli ein neuer Sportvorstand. Bei den Gesprächen mit Querfeld war Sonntag noch Oliver Ruhnert, der von der Position des Sport-Geschäftsführers wieder in die des Chefscouts zurückkehrt, der Ansprechpartner.
Die Innenverteidiger gaben im Frühjahr der Mannschaft nicht gerade Halt. Das gilt für den im Winter von Hoffenheim als Nothelfer gekommenen 32 jährigen Kevin Vogt ebenso wie für den ein Jahr jüngeren Robin Knoche, dessen Vertrag auslief, den Portugiesen Diogo Leite (25) und den Holländer Danilo Doekhi (25). Ihn würde Union ein Jahr vor Vertragsende gerne verkaufen. Man kann Querfeld einen Stammplatz bei Union prophezeien und liegt damit sicher richtig. Union Berlin lebt wie Rapid von Emotionen, jedes Heimspiel in der Alten Försterei ist mit 22.000 Zuschauern ausverkauft. Egal, wie es läuft, ertönen „Eisern Union“-Sprechchöre. Damit zeigen die Fans, immer zum Klub zu stehen. Querfeld würde also ein Eiserner werden.
Das zwei Österreicher schon sind: Als Christopher Trimmel vor zehn Jahren von Rapid ablösefrei zu Union Berlin wechselte, war Querfeld erst elf Jahre jung. Michael Gspurning ist seit 2016 bei Union Berlin. Eine Saison als Torhüter, danach als Torhütertrainer. Wie jetzt auch bei Österreichs Team. Könnte also durchaus passiert sein, dass Querfeld und er bereits über Union geredet haben. Wenn Rapid noch 2,5 Millionen für Querfeld bekommen will, dann muss er im Sommer verkauft werden. So hoch ist nämlich die Ausstiegskausel aus dem bis 2025 lauenden Vertrag. Nach der kommenden Saison wäre er ablösefrei. Da Querfelds Marktwert auf fünf Millionen gestiegen ist, wäre er für Union Berlin sozusagen ein Gelegenheitskauf, eine sicher gewinnbringende „Wertanlage“ für die Zukunft. Denn anders als bei Trimmel wird Union Berlin nicht die einzige Station in seiner Legionärskarriere bleiben. Darauf kann man bedenkenlos Wetten abschließen. Union Berlin wäre noch aus einem anderen Grund für Querfeld Neuland: Dort hätte er mit Marie Louise Eta erstmals eine Co-Trainerin.
Altach fand in Leverkusens U 19 einen neuen Innenverteidiger: Den 19 jährigen Filip Milojevic, der seit 2022 zum Nachwuchs des deutschen Meisters gehörte, zuvor in der Akademie Vorarlberg ausgebildet wurde. Milojevic bestritt sechs Spiele in Österreichs U 19.
Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.