Eishockey

Vienna Capitals als Großbaustelle im Eishockey: Kommt der neue Trainer aus Bozen?

Am17. September beginnt die neue ICE Hockey-League mit neuem Modus (Pre-Play-offs statt Zwischenrunde) und zum Teil völlig neuen Mannschaften. In Wien bei den Vienna Captials gab es nach der respektabel guten letzten Saison mit Österreicher-Welle unerwartet eine Großbaustelle. Wer daran schuld ist? Manager Franz Kalla attackierte verbal  die zahlungskräftigere Konkurrenz, machte sie dafür verantwortlich, dass unter anderem Benjamin Nissner, Ali Wukowits und Raphael Rotter die Capitals verließen. Rotter nach 13 Jahren zu den Linzer Black Wings, Nissner und Wukowits hingegen ebenso wie Stürmer Ty Loney nach Salzburg, Verteidiger Brett Flemming und Marco Richter  gingen nach Villach. Stürmer Taylor Vause war nach fünf Jahren nicht mehr gefragt.  Von den Spielern hörte man aber eine ganz andere Version: Kein neues Angebot bekommen oder zumindest ein solches, das man nicht annehmen kann. So bezeichnete der 34 jährige Rotter den Leistungsvertrag, den er vorgelegt bekam, weil er in den letzten Saisonen zu oft verletzt war.

Völlig unerwartet stand seit Mittwoch fest, dass die Capitals auch einen neuen Trainer machen. Dave Cameron (Bild oben), dessen mitunter sehr schroffe und lautstarke Art auch nicht bei allen wirklich gut ankam, verließ nach drei Saisonen Wien, erhielt von Klub-Boss Hans Schmid die Freigabe aus dem laufenden Vertrag. Aus verständlichen Gründen: Der 62 jährige Cameron bekam den Job  als U 20-Teamchef Kanadas bei der Heim-WM zu Weihnachten in Edmonton angeboten.  In erster Linie wird er in der Ontario Hockey League Chefcoach der Ottawa 67ers arbeiten. Das ist jene Mannschaft, bei der Österreichs Toptalent Marco Rossi so groß herauskam, dass er von Minnesota Wild beim letzten NHL-.Draft in der ersten Runde gezogen wurde. Verständlich, dass Cameron nicht mehr nach Europa wollte.

Trainingsstart bei den Capitals ist am 9. August. Ob es bis dahin Camerons Nachfolger geben wird? Gerüchte gibt´s, das er aus Bozen kommen wird, Greg Ireland heißt. Der ist zugleich auch Italiens Teamchef.  Kalla steht unter Zeitdruck, weil er im August auch in der Organisation der Beachvolleyball-EM am Wienere Heumarkt tätig sein wird. Egal wer, er muss eine neue Mannschaft formen. Mit neuen Verteidigern wie Charles Dodero (zuvor in Graz), dem Kanadier Matt Prapavessis, neuen Stürmern, die aus erster und zweiter deutscher Liga kamen, von  Straubing, Heilbronn und Iserlohn. Namens Corey Tropp, Matt Neal (war einmal Meister mit dem KAC) und Brady Sutter. Der stammt aus einer der berühmtesten NHL-Familien, bestritt zwölf NHL-Spiele für Carolina. Positiv bei den Capitals: Sie haben  beide Torhüter unter Vertrag, die bei Österreichs Teamchef Roger Bader für die  Olympiaqualifikation Ende August in Bratislava eingeplant sind. Mit dem 35 jährigen Bernhard Starkbaum sprach Kalla spät, aber doch, David Kickert, der 2017 mit den Capitals Meister wurde, kehrte zurück.

Sonstige Neuigkeiten? Salzburg hat mit dem 32 jährigen Vincent Loverde einen Verteidiger, der zweimal den Calder Cup, den Meistertitel in der American Hockey League gewann. Graz orientierte sich unter dem schwedischen Trainer Jens Gustafson vorwiegend an schwedischen Spielern.Der 30 jährige Verteidiger Carl Ackered könnte interessant sein: Er war letzte Saison in der slowakischen Liga der Abwehrspieler mit den meisten Scorerpunkten. In 60 Spielen für Dukla Trencin 19 Tore und 39 Assists. Durchaus auffällig. Villach übernahm von Salzburg Verteidiger Derek Joslin und Stürmer John Hughes. Verstärkung aus der NHL bekommen die Schiedsrichter. Durch Pierre Racicot, dessen Karriere als Linesman in der besten Liga der Welt zu Ende ging.

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