Fußball

Vier Finger am Ohr: Was bedeutet der Torjubel von Rapids 1,90 Meter-Riesen Kara? Zwei Neue beim LASK

Ercan Kara erzielte in Graz das 600.Tor dieser Bundesligasaison. Mit dem brachte der 1,90 Meter-Riese (Bild oben) Rapid wieder auf zwei Platz vor dem LASK. Sein erstes Siegestor für Grün-Weiß, allerdings im roten Auswärtsdress. In Grün-Weiß hatte er schon im Fbruar mit dem Oberschenkel in Hartberg das 2:2 gerettet und vier Tage vor Graz das Führungstor bei der 2:7-Blamage gegen Salzburg erzielt. Da fiel der spezielle Torjubel noch nicht so auf wie in Graz, als ihn die TV-Kameras ganz groß ins Bild holten. Was sollten nur die vier Finger der rechten Hand am Ohr bedeuten und dann die drehenden Bewegungen? „Auf keinen Fall eine politische Geschichte“, versicherte sein Berater Sertan Günes auf Anfrage, „sicher eine private G´schicht!“. Aber auch keine „versteckte“ Botschaft an einen attraktiven weiblichen Fan. Kara lüftete selbst das Geheimnis: „Das soll bedeuten, dass mich viel mehr Leute anrufen, wenn ich ein Tor erzielt habe!“ Wird er Mittwoch Abend wieder viele Anrufe bekommen? Dann hat er auch gegen den LASK getroffen. Diesmal wieder in Grün-Weiß.

Den körperlich präsenten Kara gegen die physisch starke Abwehr der Linzer um Kapitän Gernot Trauner auch wegen des Kampfs um die „Lufthoheit“aufzubieten, das passt zusammen. Das dachte sich schon Trainer Didi Kühbauer vor dem 1:0 Rapids in Pasching. Kara rieb sich 70 Minuten auf, dann kam Taxiarchis Fountas für ihn. Und erzielte das goldene Tor. Ist das auch die Variante für das „Finale“ im Allianz-Stadion um Platz zwei?  In Graz wirkte die Variante mit „Brecher“ Kara und dem sehr beweglichen und schnellen Kelvin Arase im Finish durchaus erfolgversprechend. Für Kara nur eine Zwischenstation für sein Ziel, sich bei Rapid zu etablieren. Wenn das gelingt, dann traut Günes, der früher unter anderem beim Wiener Sport Club gespielt hatte, Kara einiges zu, wenn er am Boden bleibt, nur bei hohen Böllen „abhebt“.  Sogar den Sprung in die türkische Nationalmannschaft: „Die suchen groß gewachsene Stürmer. Derzeit gibt es in der Türkei keinen!“

Der LASK hat aktuell zwei Punkte weniger als Rapid, aber zwei Neue mehr für die kommende Saison, für den geplanten Angriff auf Meister Red Bull Salzburg. Da soll der 20 jährige Franzose Mamadou Karamoko für die nötigen Tore sorgen. Bei dem Transfer hatte Trainer Valerien Ismael mit seiner Vergangenheit bei Racing Strasbourg, seinem Stammverein, und Wolfsburg die Hände im Spiel (Bild unten): Karamoko kam lezten Sommer von der zweiten Mannschaft von Racing Strasbourg zu der des  Vfl Wolfsburg, erzielte dort in 20 Spielen zwölf Tore, leistete drei Assists. Vor Corona ließ ihn Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner sogar in der Bundesliga debütieren. Ein österreichischer Trainer-Legionär, dessen Mannschaft im Herbst mit Maramoko in der Regionalliga Nord einige Probleme hatte, gratulierte dem LASK zum Transfer: Rolf Landerl, Trainer beim Drittligaaufsteiger VfB Lübeck: „Das ist ein Spier, der den Unterschied ausmachen kann, wenn man ihn richtig einsetzt. Sehr schnell mit Zug zum Tor. Mich wundert sehr, dass ihn Wolfsburg gehen ließ.“

Karamoko unterschrieb bis 2024, ebenso der 22 jährige dänische U 21-Teamspieler Mads Emil Madsen, Kapitän von Silkeborg. Er fiel Ismael und Vizepräsident Jürgen Werner bereits im Winter als LASK-Gegner bei einem Vorbereitungsspiel in Spanien auf. 1,5 Millionen Ablöse soll Madsen den Linzern wert gewesen sein. Die darauf reagierten, dass Peter Michorl bisher seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Dienstag bitten Präsident Jürgen Gruber und Werner zur Pressekonferenz. Ob es dabei nur um das Rapid-Spiel und die Neueinkäufe gehen wird? Wohl eher um den Vierpunkteabzug wegen des Eklats um das verfrühte Mannschaftstraining in der Corona-Pause.  Ob sich die Chefetage nach dem Meisterstück von Salzburg vielleicht entschlossen hat,  nicht mehr in die letzte Instanz zu gehen und das neutrale Schiedsgericht anzurufen? Das wäre eine sensationelle Kehrtwendung zur bisherigen Linie. Aber nicht die erste in diesem Jahr.

Auch Sturm Graz präsentierte einen Tag nach der Niederlage gegen Rapid einen Neuen: Der 24 jährige und 1,90 Meter große Slowene Jan-Gorenc Stankovic soll im Abwehrzentrum für mehr Stabilität sorgen. Seit 2016 spielte er nach seiner Zeit beim Domzale in Slowenien sowie in der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund in England bei Huddersfield. Mit dem aktuellen Schalke-Trainer David Wagner stieg Stankovic in die Premier League auf, bestritt dort elf Spiele. Im Moment liegt Huddersfield als Drittletzter der Championship auf einem Abstiegsplatz der zweiten Liga. Beim 1:3 in Nottingham am Samstag spielte Stankovic, der zu Sloweniens Teamkader gehört,  in den letzten 20 Minuten. Die rote Laterne in der  Championship hat wieder Barnsley, die Mannschaft von Ex-Wolfsberg-Trainer Gerhard Struber, nach dem 0:0 gegen Millwall.

 

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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