Fußball

Vier Minuten für die Ewigkeit: Österreich muss auf Salzburg stolz sein!

Für den FC Salzburg, wie Österreichs Meister in der  Europa League offiziell heißen muss, gibt es keine Grenzen mehr: Mit vier magischen Minuten gelang der Aufstieg unter die letzten vier, in 1:1 gegen Lazio Rom in ein 4:1 zu verwandeln, nach dem 2:4 von Rom mit dem Gesamtscore von 6:5 der Sprung ins Semifinale.  Irgendetwas verlieh da dieser Mannschaft, ganz nach dem Leitspruch ihre Sponsors Flügel. Der historische Nacht für die Ewigkeit stand Donnerstag um 22.56 Uhr fest. Erstmals seit Rapid 1996 wieder eine österreichische Mannschaft im Semifinale! Im 51. Pflichtspiel dieser Saison der  größte Erfolg in der Red Bull-Ära, eine wahre Sternstunde Ganz Österreich muss auf diese Mannschaft stolz sein, die jetzt mit  Favorit Atletico Madrid, Arsenal und Olympique Marseille auf Augenhöhe ist. Egal, wen Salzburg bei der Auslosung heute in Nyon bekommt, diese Mannschaft wird wieder zwei große Fights liefern. Der große Wunsch von Trainer Marcel Rose und dem Großteil der Spieler, auf Arsenal zu treffen, kann sich noch erfüllen.

Dabei schien nach Lazios Führung in der 55.Minute  durch Ciro Immobile alles verloren. Schon war man geneigt zu sagen, Salzburg brauche für große internationale Erfolge schnellere Innenverteidiger, aber  nur 22 Sekunden später kehrte durch den Ausgleich von Munas Dabbur, dessen Schuss der Rumäne Stefan Radu abfälschte, der Optimismus zurück, stand das ganze Stadion Kopf, ging ein Ruck durch die Mannschaft. Viel Pech, dass Xaver Schlager nur die Stange traf, aber dann schlug ein anderer 20jähriger zu: Amadou Haidara eröffnete in der 72.Minute mit seinem ersten Treffer in der Europa League das Furioso. Zwei Minuten später das 3:1 von Hee Chan Hwang, dessen Schuss wieder Radu unhaltbar abfälschte. Damit wäre Salzburg bei 5:5 durch die zwei Auswärtstore weiter gewesen, aber sie setzten noch einen drauf: Nach einem Eckball von Valon Berisha, den Andre Ramalho per Kopf verlängerte, traf Stefan Lainer per Kopf. Unglaublich. Dann ließ Salzburg nichts mehr zu. Am Ende unglaublicher Jubel, ein ganzes Stadion in Ekstase. Alle sangen mit, als aus den Lautsprechen der Hit der Toten Hosen von den Tagen wie diesen plärrte.

Unglaublich, dass Österreichs Meister in der k.o.-Phase Mannschaften aus drei europäischen Topligen eliminieren konnte: Real Sociedad aus der spanischen La Liga, Borussia Dortmund aus der deutschen Bundesliga, jetzt Lazio aus der Serie A. Ob da in Deutschland noch immer alle von einem blamablen Ausscheiden Dortmunds reden werden? International ist Salzburg auch in der Red Bull Rangliste die Nummer eins, da RB Leipzig in Marseille am Vierten der französischen Liga vor 60.000 Zuschauern trotz schneller 1:0-Führung mit 2:5 unterging. Trainer Ralph Hasenhüttl schüttelte über die Defensivschwächen immer wieder den Kopf. Leipzig ließ sich auskontern. Stefan llsanker hatte mit einem Eigentor zum 1:1 Pech. Nur zur Erinnerung: In den Gruppenspielen hatte Salzburg Marseile daheim 1:0 bezwungen, auswärts ein 0:0 erreicht.

„Diese Mannschaft ist ein Wahnsinn, wir lieben es, die Ausssenseiter zu sein“, versicherte Antreiber Berisha. Der Spruch Mentaltiät schlägt Qualität stimmt nicht ganz. Auch Salzburg hat viel Qualität: „Wir geben nie auf, glauben immer an uns, bleiben immer positiv“, verriet Stefan Lainer eines der Erfolgsrezepte. „Wer so weit kommt, der kann auch das Finale schaffen“ ,prophezeite Xaver Schlager. Der Erfolgstrainer sprach von einem geilen Abend: „Wir haben uns versprochen, etwas spezielles daraus zu machen. Jetzt ist es uns gelungen, die 30.000 Fans im Stadion glücklich nach Hause zu schicken. Das ist etwas besonderes“, meine Rose, der verriet, in der Kabine vorerst seine Klappe gehalten zu haben: „Ich genoss es einfach, zu sehen, wie  die Jungs zufrieden ihre Superleistung feierten.“

Und wenn der Semifinalist der Europa League nächsten Mittwoch in Mattersburg das österreichische Cupfinale erreicht, dann muss das für 1. Mai in Klagenfurt  geplante Endspiel auf 9.Mai verschoben werden. Denn am 3. Mai sind die Semifinalrückspiele in der Europa League. Den Terminplanern im ÖFB kann man aber keinen Vorwurf machen. Denn als sie vor einem Jahr den 1. Mai als Finaldatum festlegten, konnte wirklich keiner ahnen, dass Österreichs Meister unter die letzten Vier der Europa League kommt.

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