Die Diskussionen um Rapids Rotation, die im Endeffekt zum 1:2 (0.2) beim LASK führte, gehen weiter. Trainer Ferdinand Feldhofer muss sie verteidigen, das liegt auf der Hand. Zu den Skeptikern gehörte im Sky-Studio bereits vor dem Anpfiff Peter Stöger, der danach konstatierte, die Breite des grün-weißen Kaders sei nicht gut genug gewesen, um gegen eine starke LASK-Mannschaft zu bestehen. Ein Argument, das man ebefalls nicht widerlegen kann: Es wäre doch naheliegender, gegen den Tabellenführer der Bundesliga seine stärkste Besetzung aufzubieten als vier Tage später beim FC Vaduz, einem Schweizer Zweitligisten, im Kampf um die Gruppenphase der Conference League. Auch wenn nach vier Runden eine Niederlage nicht dramatisch ist.
Anders sah es Sturm Graz-Trainer Christian Ilzer, der sich vier Tage nach den 120 Minuten gegen Dynamo Kiew und der Enttäuschung über das 1:2 dazu entschied, die Mannschaft aufzubieten, die am besten im Rhythmus ist, wie er es ausdrückte. Gegen Altach mit einer Ausnahme die gleiche Startelf beginnen ließ wie gegen Kiew. Das 4:0 gab ihm recht. Auch wenn man feststellen muss, dass Altach daheim der angenehmere Gegner ist als der LASK in Pasching, einige Schiedsrichterentscheidungen den Grazern halfen und am Ende trotz klarem Sieg Ilzer zugab, dass es zu viele Dinge gab, mit denen er nicht zufrieden sein konnte. Aber man kann es drehen und wenden, wie man will, derzeit sieht es für Sturm etwas besser aus als für Rapid. Auch was die Perspektiven für die Zukunft betrifft: Der Vizemeister hat mehr Hoffnungen als Rapid.
Schon deswegen, weil die sechs Tore in den letzten drei Partien gegen Ried, DynamoKiew und Altach von vier Spielern erzielt wurden, die unter 20 sind. Je zwei von 19 jährigen Legionären, von Rasmus Höjlund (Bild oben) und dem Holländer Emanuel Emegha bei seinem Debüt. Je eines vom 20 jährigen Christoph Lang und dem drei Jahre jüngeren Moritz Wels bei seinem Einstand. Lang und Wels sind Spieler, die aus der eigenen Akademie kommen. So etwas gibt Kraft. Die Schützen der vier Tore Rapids aus den letzten drei Spielen sind zwei 24 jährige (Marco Grüll und Ferdy Druijf) sowie ein 33jähriger, nämlich Guido Burgstaller. Dass keiner im grün-weißen Megakader so torgefährlich ist wie er, steht außer Diskussion,
Interessant wird der nächste Samstag, wenn Sturm Graz den LASK vor wahrscheinlich vollem Haus den LASK empfängt und ihn von der Tabellenspitze holen kann. Mit einem Angriffsduo der 19 jährigen, mit Höjlund und Emegha?
Foto: Gepa/Admiral.