Fußball

Viermal Austria: Start in Salzburg, Punkteabzug, Raguz und Neuzugang aus Liverpool?

Mit wie vielen Minuspunkten geht die Wiener Austria in die neue Saison? Nach der letzten Entscheidung des Protestkomitees der Bundesliga sind es nicht mehr vier, sondern nur noch drei. Dazu bleibt es bei 20.000 Euro Geldstrafe wegen des Fristverzugs bei der Abgabe des geprüften Jahresabschluss. Gegen das Urteil wird Violett innerhalb der nächsten acht Tage das neutrale Schiedsgericht der Liga unter Gottfried Korn anrufen. Das muss dann bis spätestens 22. Juli entscheiden, ob es dabei bleibt. Denn an diesem Freitag eröffnet das Duell zwischen Meister Red Bull Salzburg und der Austria den Grunddurchgang 2022/23 der Bundesliga. Das die Austria letzte Saison viermal verlor (0:1, 0:1, 1:2, 0:5). Seit Mittwoch steht der Spielplan. Für Vizemeister Sturm Graz geht es ziemlich heftig los: Zunächst auswärts in Wolfsberg, dann daheim gegen Salzburg. Das war vor einem Jahr die Eröffnungspartie. Für Aufsteiger Austria Lustenau beginnt die Rückkehr in die oberste Spielklasse mit dem Westderby gegen WSG Tirol, Rapid empfängt in Hütteldorf Ried. Nach 16 Runden beginnt am 14. November die WM-Pause, die letzten sechs beginnen am 10. Februar 2023. Abgeschlossen wird der Grunddurchgang am 19, März mit dem Wiener Derby zwischen Austria und Rapid, das erste der Saison steigt am 9. Oktober im Allianz-Stadion.

Auch auf dem Transfermarkt stand die Austria Mittwoch im Blickpunkt. Gleich zweimal. Zunächst vermeldete „Sky Austria“, dass auf Leihbasis ein Liverpool-Talent an den Verteilerkreis wechseln wird. Der 19 jährige Franzose Billy Koumetio, ein Innenverteidiger, den Liverpool vor drei Jahre von Orleans in die U 18 holte. Letzte Saison absolvierte er 24 Partien in der zweiten Mannschaft, acht in der Youth League und eine in der Kampfmannschaft. Im Viertelfinale des Ligacups gegen Leicester stand er an der Anfield Road sogar in der Startelf. Liverpool stieg im Elfmeterschießen auf, lag zur Pause aber 1:3 zurück. Weil Koumetio gegen Leicesters Routinier Jamie Vardy, der zwei Tore erzielte, überfordert wirkte. Daher kam für ihn Ibrahima Konate.

Eine Betätigung zu Koumetio kam von Austria nicht. Hingegen die vom Kauf von Marko Raguz  (Bild oben), der hier bereits letzte Woche angekündigt wurde. Mit LASK-Präsident Siegmund Gruber gab es eine Einigung, offenbar weiß Austrias Investor Jürgen Werner aus gemeinsamen Zeiten, wie man mit Gruber reden und handelseinig werden kann. Da Raguz noch zwei Jahre beim LASK unter Vertrag stand, musste die Austria sicher eine siebenstellige Summe in die Hand nehmen, um den 24 jährigen Stürmer zu bekommen. Verwunderlich, dass dies bei der violetten Schuldenlast möglich war, es gelang, dies finanziell zu stemmen.

Raguz unterschrieb für vier Jahre bis 2026, bezeichnete die Austria als seine einzige Option in Österreich: „Ich spüre, dass hier etwas im Entstehen ist, ich bei einer jungen, coolen Truppe die besten Voraussetzungen habe!“ Vorerst muss der 1,92 Meter große Raguz aber die nötige Fitness bekommen, die Adduktorenprobleme in den Griff bekommen, um die erhoffte Verstärkung zu sein. Darum wird sich vermutlich in Fuschl der Salzburger Sportwissenschaftler Franz Leberbauer kümmern, bevor er Raguz an Austrias Trainer Manfred Schmid „übergibt“.

Neuzugänge vermeldeten auch Wolfsberg, WSG Tirol und Altach. Wolfsberg engagierte mit dem 21 jährigen Lukas Gütlbauer den zweiten neuen Tormann nach dem Deutschen Hendrik Bonmann vom Drittliga-Absteiger Würzburger Kickers. Gütlbauer war als Leihspieler von Ried letzte Saison die Nummer eins beim Zweitligist FAC, machte auch bei der Cupniederlage der Floridsdorfer in Wolfsberg mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam. Ried ließ ihn ziehen, setzt in Sachen Tormann außer auf die Nummer eins, Samuel Sahin-Radlinger, auch auf den 21 jährigen Jonas Wendlinger. Der Sohn des ehemaligen Tiroler Formel-1-Piloten bekam einen Zweijahresvertrag. WSG Tirol versucht es nach einem Tipp des ehemaligen Topstars Pipo Gorosito mit dem 28 jährigen argentinischen Stürmer Lautaro Rinaldi, obwohl der in den letzten zwei Jahren nur zehn Spiele bestritt. Altachs neuer Trainer Miroslav Klose bekam als ersten Neuzugang keinen Offensivspieler, sondern einen für die Defensive: Lukas Jäger kehrte nach fünf Jahren zu Altach zurück. 2017 war er zum 1. FC Nürnberg gewechselt, seit Jänner 2020 spielte er bei Sturm Graz, bekam keinen neuen Vertrag.

Foto: FK Austria.

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