Fußball

Viermal Geld für Arnautovic! Ausfall bei Rapid durch Privattraining

Vor zehn Monaten hatte Marko Arnautovic auf nicht ganz feine Art bei West Ham seinen Wunsch, zum damals noch regierenden chinesischen Mister Shanghai SIPG zu wechseln, durchgesetzt. Der Londoner Traditionsklub kassierte dafür 25 Millionen Euro Ablöse. Die Auswirkungen des Transfers merkten vier Wiener Vereine letzte Woche auf ihrem Konto: Es kam Geld aus Shanghai. Die obligate Ausbildungsentschädigung, die bei Transfers für Klubs, bei denen der transferierte Spieler im Nachwuchs tätig war, fällig wird. Am meisten profitierte davon ein Zweitligist, der die sechsstellige Summe in Corona-Zeiten ohne Einnahmen sicher sehr gut gebrauchen konnte.  Eine Viertelmillion waren die vier Saisonen von Arnautovic im Nachwuchs für den Floridsdorfer AC wert. Der nunmehr 31 jährige Arnautovic hatte den FAC mit 2006 mit 17 Jahren verlassen, war ablösefrei nach Holland zu Twente Enschede übersiedelt, begann dort in der U 19.

Zuvor hatte es bereits fünf Arnautovic-Transfers gegeben; 1998 mit neun Jahren von FAC zur Austria, zwei Jahre später von Violett zu Blau-Gelb, sprich Vienna, ein Jahr darauf wieder zurück. Ein Jahr später von Austria zum Erzrivalen Rapid. 2004 von Hütteldorf wieder  zurück nach Floridsdorf. Das „Wechselspiel“ brachte der Austria 125.000 Euro,  Rapid und der Vienna je 62.500. Insgesamt flossen aus Shanghai 500. 000 Euro nach Wien. So viel Beteiligung für die Wiener Klubs ergab zuvor kein  Arnautovic-Transfer. Weil bei keinem die Ablöse so hoch war. 2009 hatte ihn Twente für ein Jahr an Inter Mailand verliehen, 2010 Werder Bremen für ihn 6,2 Millionen Ablöse an die Holländer bezahlt. Drei Jahre später war er für Stoke deutlich, um mehr als die Hälfte billiger (2,8 Millionen), West Ham zahlte 2017 bereits 22,3  Millionen. Shanghai legte noch einmal drauf. Arnautovic sorgte also für Transfererlöse von insgesamt 56,3 Millionen, sein Marktwert steht laut Internetportal „transfermarkt“ derzeit bei 16 Millionen.

Ob die aktuellen österreichischen Toptalente für solche Transfersummen sorgen werden? Die Hoffnung auf gute Geschäfte spielt sicher bei allen Klubs mit, die ihre Hoffnungen während der Corona-Pause längerfristig an sich banden. Tabellenführer  LASK verlängerte mit dem 22 jährigen Außenbahnspieler Dominik Reiter bis 2022, der neue Sturm-Sportdirektor Andreas Schicker gab zwei Eigenbauspielern, dem 18 jährien Sebastian Zettl sowie dem ein Jahr älteren Dardan Shabanhaxhaj Verträge bis 2022 bzw.2023. Eingebremst wurde Rapids Mittelfeldhoffnung Lion Schuster. Der Kapitän von Rapid zwei, der im Dezember sein Debüt in der Bundesliga beim 4:0-Auswärtssieg über den LASK gefeiert hatte, wurde ein Opfer seines Ehrgeizes. Zog sich beim Privattraining, einem Waldlauf, einen Bruch des linken Mittelfußknochens zu. Viel Pech gehabt. Damit ist Schuster in der Saisonunterbrechung nach Nicholas Wunsch, der am Knie arthoskopiert wurde, das zweite 19 jährige Verletzungsopfer bei Rapid.

 

Foto: Shanghai SIPG.

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