Fußball

Viermal Heung Min-Son: Hasenhüttl am Boden zerstört

De FC Liverpool zeigte im ersten Spitzenspiel der neuen Saison Großeinkäufer Chelsea auch an der Londoner Stamford Bridge Sonntag Abend den Meister: Zwei Tore des Ex-Salzburger Sadio Mane zwischen der 50. und 54. Minute entschieden den Schlager, in dem Chelsea nach Rot für Innenverteidiger Andreas Christensen für eine Notbremse gegen Mane in der ganzen zweiten Hälfte nur mit zehn Mann spielte. Liverpools Meistermacher Jürgen Klopp setzte ab der 46.Minute erstmals den von Bayern München gekommenen Spanier Thiago im Mittelfeld ein. Statt Kapitän Jordan Henderson. Mit Naby Keita stand bei Liverpools Machtdemonstration noch ein Ex-Salzburger in der Startelf.

Stunden davor konnte Ralph Hasenhüttl zwar über Southamptons erstes Tor in dieser Saison jubeln, aber auf eine starke erste Hälfte gegen Tottenham folgte im St.Mary´s eine katastrophale zweite. Am Ende 2:5 (1:1) und der Fehlstart in die Saison perfekt. Southampton am Boden zerstört, schon wieder unter Druck. Der Henker von „Hasenhüttl“ bei seiner bisher höchsten Niederlage gegen Tottenham und Startrainer Jose Mourinho kam aus Südkorea: Der 27 jährige Stürmerstar Heung Min Son (Bild oben links) traf zwischen der 45. und 73. Minute viermal, jeweils nach Assist von Harry Kane. Für Hasenhüttl  blieb es nachher ein Rätsel, wie das alles passieren durfte.

Die „Saints“ führten durch  Danny Ings zwischen 32. und 45. Minute 1:0. Che Adams ließ Chancen auf eine höhere Führung aus, ehe der erste dumme Abwehrfehler Heung Min Son zum ersten Mal zuschlagen ließ. Auch in der zweiten Hälfte vergab Southampton den ersten Sitzer, ehe Heung Min Son das Match ganz alleine entschied. Von der 47. bis zur 82. Minute, bis auch Kane traf, sah Hasenhüttl entsetzt in der Coaching Zone, wie aus einem 1:1 ein 1:5 wurde. Da zeigte seine Mannschaft Auflösungserscheinungen wie letzten Oktober bei der 0:9-Rekordpleite gegen Leicester. Das zweite Ings-Tor in letzter Minute aus einem Elfmeter war nur noch Resultatskosmetik.

Alle vier Tore von Heung Min-Son fielen ähnlich: Vorne versuchten Southamptons Offensivspieler Tottenhams Abwehr anzulaufen. Aber ohne richtigen Nachdruck. Hasenhüttls Viererabwehr rückte meist fast bis zur Mittellinie auf, wollte hoch verteidigen, hatte aber bei Bällen in ihren Rücken gegen die „Rakete“ Heung Min Son keine Chance, sah von ihm fast immer nur die Rückennummer sieben. „Wenn man den Gegner nicht unter Druck setzt, darf man nicht so hoch verteidigen“, klagte Hasenhüttl, „auf diese Art vier Tor zu kassieren, ist Wahnsinn. Ich bin sehr enttäuscht, dass auf gute 45 Minuten so eine schlechte zweite Hälfte folgte. So etwas darf nicht passieren!“ Geschah aber doch. Und so hat Southampton keinen Punkt, bleibt am Tabellenende sitzen. Nächsten Samstag gastiert Southampton bei Burnley.

Keinen Sieg gab´s auch für einen österreichischen Trainer am Sonntag in Deutschland. Aber Oliver Glasner verlor mit Wolfsburg gegen Leverkusen nicht, holte einen Punkt. Anders als Hasenhüttl war Glasner mit der  Leistung zufrieden. Beim 0:0 spielte Xaver Schlager durch, bei Leverkusen kam Teamkapitän Julian Baumgartlinger für die letzten acht Minuten, um den Punktegewinn abzusichern. Ohne Österreicher bezwang RB Leipzig Mainz (mit Karim Onisiwo) 3:1 (2:0).

 

Foto: FC Southampton.

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