Unzulässig und unbegründet! Das war für die Rechtskommission der ICE Eishockey League der Protest von Villach gegen das 2:3 im dritten Play-off-Viertelfinalspiel gegen den KAC in Klagenfurt, gegen die Aberkennung des Ausgleichs zum 3:3. Unzulässig war der Einspruch, weil er zu spät eingebracht wurde, unbegründet, weil nach Videostudium das Tor wirklich erst eine Sekunde nach Ablauf der regulären Spielzeit fiel. Somit geht der KAC mit einer 2:1-Führung ins vierte Kärntner Play off-Derby am Freitag in Villach. Einer, der in dieser Saison ein Kärntner Derby für Villach spielte, gewann zum dritten Mal die Wahl des Verbands und seines Fachmagazins „Powerplay“ zum Spieler des Jahres 2020: Der 32 jährige Michael Raffl (Bild oben) schaffte dies zum dritten Mal in seiner Karriere seit 2013 und 2014. Auch damals stand er bereits bei den Philadelphia Flyers unter Vertrag. Mit denen er letzte Saison ins Conference Semifinale kam, dort gegen die New York Islanders in sieben Spielen mit 3:4 ausschied. Acht Tore und 12 Assists gingen auf das Konto des Kärntners. Er gewann die Wahl vor dem von Minnesota gedrafteten Marco Rosi und Sebastian Wraneschitz, der Torhüter-Hoffnung der Vienna Capitals, die bei der U 20-WM in Edmonton überzeugen konnte.
Die aktuell laufende NHL-Saison, seine achte, bezeichnete Raffl zwar von der Situation her etwas besser als die vergangene, wegen des engen Programms und der strikten Covid-19-Regeln als die körperlich bisher anstrengendste. In der er in er Nacht auf Donnerstag auch einer der schlimmsten Niederlagen seiner NHL-Karriere bezog. Im Madison Square Garden von New York war er vor knapp 1000 Zuschauern beim 0:9 (0:2, 0:7, 0:0)- Debakel gegen die New York Rangers dabei, spielte 12:02 Minuten, stand nur bei einem Tor am Eis. Schwacher Trost. Bei den Rangers fehlte Head-Coach David Quinn wegen Corona, der Held des Spiels war der 27 jährige Schwede Mika Zibanejad mit zunächst drei Assits, dann drei Toren, einem Hattrick. Alles innerhalb von 16:39 Minuten im zweiten Drittel. Raffl musste zuletzt wegen einer Handgelenksverletzung vier Spiele pausieren, kam bisher in 23 Partien auf drei Tore und vier Assists. Er bezeichnet die MassMutual East Division, in der Philadelphia spielt, als die stärkste aller vier. Die Qualifikation für das Play-off ist das ausgegebene Ziel, dazu müssten die Flyers Platz vier belegen. Nach 27 von 56 Spielen der Hauptrunde liegt Philadelphia hinter den Washington Capitals, den New York Islanders, den Pittsburgh Penguins und Boston Bruins unter acht Teams auf Rang fünf.
Zu Ende gegangen ist die Ära von Ex-Feldkirch-Erfolgstrainer Ralph Krueger bei den Buffalo Sabres, die 2019 begonnen hatte. Die Sabres, bei denen Thomas Vanek ab 2005 groß wurde, acht Jahre spielte, ist mit nur 16 Punkten aus 28 Spielen die schwächste Mannschaft der Liga, verlor zuletzt zwölfmal hintereinander, gewann von den letzten 18 Partien nur zwei. Davor mussten sechs verschoben werden, weil zu viele Spieler wegen Corona nicht zur Verfügung standen. Bitter für den inzwischen 61 jährigen Krueger, der von 1991 bis 1998 für die erfolgreichste Zeit der Feldkircher Klubgeschichte (fünf Meistertitel, Triumph in der European Hockey League) gesorgt hatte, danach bis 2010 Teamchef in der Schweiz war, 2012/13 die Edmonton Oilers trainierte, ehe er in den Fußball wechselte, in England von 2014 bis 2019 beim FC Southampton Vorstandschef war. Einer seiner letzten Taten vor der Rückkehr in die Eishockeyszene war die Verpflichtung von Ralph Hasenhüttl. Man muss sich um Krueger aber keine Sorgen machen. Er wird sich nochmals neu erfinden.
Foto: Instagram.