Fußball

Villarreal im Finale: Ist Salzburg damit rehabilitiert?

In Wien gab es Donnerstag große verbale Attacken gegen Red Bull Salzburg. Allerdings in Sachen Eishockey. Den Ärger von Vienna Capitals Manager Franz Kalla gegen die Transferoffensive mit viel Geld, die auf fünf Salzburger Saisonen ohne Meistertitel folgte und die Capitals schwächte,  konnte man verstehen. Weil viele richtige Argumente dabei waren. Nur den Hinweis auf Fußball hätte sich Kalla sparen können. Die Frage, was es denn für einen Sinn mache, wenn ein Klub in acht Jahren von 16 möglichen Titel 15 gewinnt, war überflüssig.  Im Fußball hat Salzburg nicht nur die größte Finanzpower, sondern arbeitet auch seit Jahren am besten, wildert schon lange nicht mehr bei der Konkurrenz. In Deutschland wird auch keiner die Sinnhaftigkeit der  Bundesliga bezweifeln, wenn Bayern München Samstag mit einem Sieg gegen Mönchengladbach seinen neunten Meistertitel in Serie fixiert.

Auch das Semifinale der Europa League provozierte irgendwie dazu, an Salzburg zu denken. Weil mit Villlarreal jene Mannschaft erstmals das Endspiel erreichte, die Österreichs Meister im Febraur eliminierte. In der Runde der letzten 32 mit zwei Siegen. 2:0 in Salzburg, 2:1 nach 0:1 daheim. Da kam Zlatko Junuzovic  gegen Manu Trigueros oftmals zu spät (Bild oben).  Danach „versenkte“ das gelbe „U-Boot“ noch  Dinamo Kiew und Dinamo Zagreb. Mit dem 0:0 in London war der größte Erfolg in der Klubgeschichte nach dem 2:1 im Hinspiel perfekt. Eine besondere Genugtuung für Trainer Unai Emery: Bei Arsenal hatte er im Dezember 2019 gehen müssen. Sein Nachfolger Mikel Arteta musste ihm Donnerstag Abend im Emirates-Stadium mit bitterer Miene gratulieren. Arsenal erstmals seit 1995/96 in der nächsten Saison in keinem internationalen Bewerb vertreten sein.  Die Vermutung ist bei Rang neun in der Premier League durchaus realistisch.

Im Februar hatte man nach beiden Spielen  von einem Salzburger Selbstfaller gegen Villarreal gesprochen. Zu Unrecht, weil der Sechste der La Liga das Endspiel erreichte? Das Gefühl von Niederlagen, die nicht hätten sein müssen, hat man auch Monate später noch immer. Weil Salzburg mehr an seinen eigenen Fehlern scheiterte, deshalb nicht auf Augenhöhe war.  Da wäre mehr drinnen gewesen.  Aber ob es Salzburg auch bis ins Endspiel geschafft hätte?  Kiew und Dinamo Zagreb wären keine übermächtigen Gegner gewesen. Villarreal verhinderte, dass es in der Europa League wie in der Königsklasse zu einem englischen Endspiel kam, fordert nun am 26. Mai in Danzig Favorit Manchester United. Der es sich leisten konnte, das zweite Semifinale bei AS Roma nach dem 6:2 von Old Trafford mit 2:3 zu verlieren.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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