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Vitesse Arnheim hat 17 Legionäre: Aber Rapids Chance lebt!

Seit Montag Mittag kennt Rapid seinen Gegner in den Play offs zur Conference League. Wie erwartet und wohl auch erhofft heißt er nicht Tottenham, sondern Vitesse Arnheim. Die UEFA-Exekutive wertete das wegen einer Corona Clusters bei Tottenham ausgefallene Gruppenspiel der „Spurs“ gegen Stade Rennes mit 0:3, womit Vitesse Arnheim Gruppenzweiter hinter Rennes blieb. Gegen den Fünften der holländischen Eredivisie, der nach der Hinrunde neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer PSV Eindhoven, acht auf Ajax Amsterdam, fünf auf Feyenoord Rotterdam und einen auf Twente Eschede hat, sind Rapids Chancen auf den Aufstieg ins Achtelfinale sicher  größer als gegen Tottenham, den Siebenten der Premier League. Auch Trainer Ferdinand Feldhofer wird sich nicht ärgern, keine Möglichkeit zur Revanche an Tottenham für die Niederlagen mit Wolfsberg im Achtelfinale der Europa League 2020/21 bekommen zu haben. Mit Holland hat er bessere Erfahrungen: Zwei Siege mit Wolfsberg gegen Feyenoord. Rapid denkt immer noch sehr gerne zurück an 2015, die Qualifikation zur Champions League: In Amsterdam Ajax 3:2 bezwungen und eliminiert. Eine der damaligen Ajax-Verlierer spielte jetzt bei Vitesse Arnheim, der  25 jährige Innenverteidiger Richedly Bazoer

Wer von einem Duell auf Augenhöhe spricht, der liegt nicht ganz daneben. Im Marktwert trennen laut dem Internet-Portal Transfermarkt nur 3,73 Millionen Euro den des Kaders von Vitesse Arnheim (37,48) und von Rapid (33,75). Größer ist der Unterschied bei der Anzahl der Legionäre: Vitesse hat 17 aus 14 Ländern. Je zwei aus Deutschland (Ex-Schalke-Keeper Markus Schubert und der torgefährliche Linksverteidiger Maximilian Wittek), Frankreich und Dänemark, der Rest aus Israel (Teamverteidiger Eli Dasa), Tschechien, Kroatien (Innenverteidiger Dominik Oroz, der früher bei Liefering spielte), Norwegen, Nigeria, der Slowakei, dem Kosovo, der Schweiz, Belgien und Norwegen. Ein Däne ist auch in Österreich bekannt: Baden Frederiksen, der letzte Saison beim 3:0 mit WSG Tirol in Hütteldorf Rapids Tormann Paul Gartler (Bild oben) bezwang. Damals war er Juventus-Leihgabe. Rapid zeigte Interesse an ihm, Vitesse kaufte Frederiksen im Juli um 1,83 Millionen Euro von Juventus. In Arnheim steht er bisher im Schatten des 21 jährigen Belgiers Lois Openda: Die Brügge-Leihgabe erzielte in der Eredivisie neun Tore und zwei in der Conference League, Frederiksen sieben in der Eredivisie und keines im internationalen Bewerb.

Auch der Arnheim-Trainer ist in Österreich bekannt: Der 52 jährige Schwabe Thomas Letsch wurde 2012 von Ralf Rangnick nach Salzburg geholt, arbeitete dort fünf Jahre. In der Akademie, als Assistent von Roger Schmidt, als Trainer in der Youth League und bei Liefering in der zweiten Liga (wo Oroz einer seiner Spieler war), zwei Spiele als Interimslösung in der Bundesliga. Im ersten gelang ihm im Dezember 2015 ein 2:0-Heimsieg über Rapid. Weitaus klarer bezwang Letsch Rapid in seinen 13 Monaten als Austria-Trainer zwischen Februar 2018 und März 2019: Das 6:1 im Wiener Derby war sein spektakulärster Sieg bei Violett.

Die Ergebnisse mit Vitesse in der Conference League: 2:0 und 3:1 gegen NS Mura aus Slowenien, gegen Stade Rennes (14. der französische Ligue 1) daheim 1:2, auswärts in der letzten Viertelstunde von 1:3 auf 3:3, gegen Tottenham daheim 1:0, in London  2:3.  Die Rückrunde in der Eredivisie beginnt für Rapids Gegner schon Dienstag Abend mit dem Geisterspiel gegen PEC Zwolle, geht dann am 15.Jänner, einen Tag nach dem Ende des Lockdowns in Holland, gegen Feyenoord im De Kuip von Rotterdam weiter. In Hütteldorf gastiert Vitesse am 17, Februar, Retourspiel eine Woche darauf im Gelre Dome, der 21.000 Zuschauer fasst. Dass in zwei Monaten so viele erlaubt sein werden, kann sich derzeit fast keiner vorstellen.

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