Nicht nur für Rapid war es ein Sonntag zum Vergessen! Noch viel mehr für einen Ex-Rapidler, für den es in er Schweiz einen heftigen, unerwarteten Tiefschlag kam. Musste Rapid nach der Heimniederlage gegen Sturm das Scheitern einkalkulieren, durfte Stefan Maierhofer eigentlich fix mit dem Aufstieg in die Super League rechnen. Doch der 36jährige „Major“ verspielte mit dem FC Aarau im zweiten sogenannten Barrage-Spiel gegen Neuchatel Xamax drei Tage nach dem 4:0 im Auswärtsspiel die sicher geglaubte Rückkehr in die oberste Spielklasse! Die Schweizer Medien bezeichneten dies als eines der größten Wunder in der Fußballgeschichte.
Alles war am Aarauer Brügglifeld für die Aufstiegsfeiern praktisch schon angerichtet. Aber dann gab es bei 7500 Zuschauern und auch beim „Major“ nur das blanke Entsetzen über das völlig irre Geschehen. Nach 20 Minuten 0:1, nach 29 0:2, nach 38 0:3, nach 72 Minuten 0:4 und damit Gleichstand und daher Verlängerung. Für Maierhofer (Bild oben) war nach 84 Minuten Schluss. Dass Aarau kurz vor Ende der regulären Spielzeit den Sitzer zum 1:4 und den Aufstieg vergab, sah er ebenso von der Bank wie den Stangenschuss seines Nachfolgers Gionaclua Frontino im letzten Match seiner Karriere zu Beginn der Verlängerung. Also Penaltyschießen, in dem Aarau schon den ersten vergab, 4:5 verlor. Den entscheidenden für Xamax verwandelte Basel-Leihgabe Serey Die, ein 34jähriger Mittelfeldspieler von der Elfenbeinküste.
„Das darf nicht passieren. Es war angerichtet, was soll ich nur sagen? So brutal war der Fußball für mich noch nie“, gestand Maierhofer. 36 Jahre musste der 2,02 Meter-Riese werden, um so etwas irres zu erleben. Sein Trainer Bruno Rahmen dürfte dennoch aufsteigen. In der Schweiz wird darüber spekuliert, das der ehemalige Basel-Spieler auf Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller beim Vizemeister FC Basel folgt. Dienstag nach der 125. Generalversammlung des Traditionsklubs soll die Entscheidung fallen. Für Kollers Ablöse soll sich Sportchef Marco Streller aussprechen, dagegen Wirtschafts-Geschäftsführer Roland Heri. Was aus seiner Sicht nachvollziehbar ist: Basel will kommende Saison rund 18 Millionen Euro einsparen. Die Ablöse des derzeit urlaubenden Koller samt seiner Assistenten Thomas Janeschitz und Carlos Bernegger würde aber zwei kosten.