Fußball

Um 180 Grad anders: Suche nach Kriegern von Austria bis nach Tirol

Zweifelsohne ist WSG Swarovski Tirols Trainer Thomas Silberberger (Bild oben) ein markantes Gesicht im Abstiegskampf. Nach schwerem Motorradunfall und drei Operationen mit Gips und Krücken auf der Bank oder der Tribüne (Bild oben), für Präsidentin Diana Langes trotzdem ein Fels in der Brandung. Stefan „Major“ Maierhofer formulierte es letzten Samstag nach dem verlorenen Westderby in Altach aus Ärger über seine Mitspieler in der drastischen Art, für die er steht: „Er hat mit Ende 40 und trotz Gips mehr Energien als mancher auf dem Rasen!“ Mit dieser Energie ist Silberberger auf der Suche nach Kriegern für die letzten zwei Spiele. Am Dienstag in Mattersburg und Samstag am Tivoli gegen Admira. Er weiß, dass nur zwei Siege helfen, sonst muss der Aufsteiger wieder runter in die zweite Liga. Bei den Tipp 3-Wettquoten sind die Tiroler „Favorit“ für den bitteren Abstieg.

Unter Krieger verstand Silberberger Spieler, denen es gelingt, im Kopf den Schalter umzudrehen und in den „Krieg“ zu ziehen. Das sind Tugenden, die jetzt alle in der Qualifikationsrunde für das Finish suchen. Egal ob bei Austria, Altach, St.Pölten, Admira, Mattersburg und Tirol. „Wir haben schon gezeigt, die nötigen Tugenden für den Abstiegskampf mitzubringen“, behauptete Mattersburgs Trainer Franz Ponweiser trotz des Rückschlags am letzten Samstag gegen Admira. Setzt es Dienstag Abend die zweite Niederlage hintereinander im Pappelstadion, dann wären die Burgenländer sogar am Tabellenende, hätten die rote Laterne. Eine dramatische Situation.

Nicht ganz so dramatisch ist der Kampf um Platz eins am Dienstag in Altach. Da geht es darum, wer am 8.Juli das Heimrecht im ersten Play-off-Spiel Heimrecht haben wird. Die Austria, die in dieser Saison noch keines der drei Duelle gegen die Vorarlberger gewinnen konnte oder Altach. Der Heimvorteil erwies sich bei den Geisterspielen zwar als praktisch nicht mehr existent, aber da geht es auch um Strapazieren, die bei drei Spielen in einer Woche auch ein wichtiger Faktor sein könnten. Um die zu minimieren, fliegt die Austria Dienstag Vormittag mit einer kleinen Chartermaschine ins Ländle, einen Tag später wieder zurück: „Wir haben Luft nach oben und keine Verletzte“, stellt Altachs Trainer Alex Pastoor gelassen fest. Bei Austria trifft das nur auf die Luft nach oben zu. Wenn man an das Heimdebakel gegen St.Pölten denkt, sogar vielmehr Luft als Altach. Wo der 20 jährige Daniel Nussbaumer nach seinem Premierentor in der Bundesliga am 9.Juni bei Altachs 2:0 bei Austria in der Generali Arena nach nur 21 Sekunden, dem schnellsten Altacher Treffer in der Bundesliga, in den folgenden fünf Spielen drei weitere folgen ließ. Jetzt müsste die  Austria vor ihm gewarnt sein.

„Unser Auftreten muss um 180 Grad anders als letzten Samstag sein“, wusste Austrias Trainer Christian Ilzer, für den das Play-off-Halbfinale gegen Altach einen ganz anderen Charakter haben wird als die „Generalprobe“ am Dienstag. Der dänische Linksverteidiger Andreas Poulsen steht inzwischen wieder voll im Training. Mit der Hoffnung auf „180 Grad anders“ lebt Ilzer nicht allein. Da hat er sicher „Komplizen“ namens Silberberger und Ponweiser.

Foto: WSG Swarovski Tirol.

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