Fußball

Von der schönsten Anerkennung allein kann die Austria nicht leben

Die Generali-Arena am Sonntag gegen Sturm Graz ausverkauft. Auch wenn das mithilfe einer Freikartenaktion gelang, bezeichnete Austrias Trainer Manfred Schmid dies als schönste Auszeichnung der Fans für Spieler, sein Trainerteam und alle, die am violetten Aufschwung seit einem Jahr beteiligt waren und sind. Jedes Mitglied bekam zwei Freikarten. Da aber nicht einmal die Hälfte der seit Donnerstag 5500 Mitglieder das Freikarten-Kontingent abrufen konnte, wird diese Aktion auch am 30. Oktober gegen Schlusslicht Altach wiederholt. Bis dahin hat die Austria einiges vor der Brust: In der Bundesliga Sturm, das Derby bei Rapid in Hütteldorf, dann Meister Salzburg und den LASK, in der Conference League zweimal gegen den spanischen Favorit Villarreal und Lech Posen. Da wird die Austria allein von der schönsten Anerkennung durch die Fans nicht leben können. Da braucht es schon mehr.

Etwa einen kompletten Kader. Aber den hat Schmid nicht, sondern derzeit nur 16 Feldspieler. Zu den Langzeitausfällen wie Ziad el Sheiwi nach dem zweiten Kreuzbandriss, der israelische Verteidiger Matan Baltaxa, bei dem es nach dem Knochenödem noch nicht für einen „Gehversuch“ bei den Young Violets in der zweiten Liga reicht, Johannes Handl und Marco Raguz, mit denen heuer eher nicht mehr zu rechnen ist, kommen noch mehr Sorgen. Marvin Martins kehrte von Luxemburgs Team verletzt zurück. Ebenso Muharem Huskovic von Österreichs U 21. Oldie James Holland stieg erst Freitag wieder ins Mannschaftstraining mein, Liverpool-Leihgabe Billy Koemetio hat Probleme mit dem Knöchel, Haris Tabakovic verbrachte wegen eines grippalen Infekts eine Nacht im Spital. Also wusste Schmid Freitag noch nicht, mit wem er Sonntag rechnen kann. Wenn auch Martins, die „Notlösung“ als Linksverteidiger, fehlen sollte, dann wird´s eng, könnte auch die Variante mit drei Innenverteidigern wieder aktuell werden.

Ob die Austria unter diesen Umständen den dritten Heimsieg hintereinander gegen Sturm feiern kann? Auch Schmids Kollege Christian Ilzer muss in der Offensive improvisieren.  Emanuel Emegha ist nach seiner Schulterverletzung kein Thema, für Jakob Jantscher, dessen Vertrag Sturms Sportchef Andreas Schicker um zwei Jahre bis 2024 verlängerte, Otar Kiteishvili und wahrscheinlich auch für den Schweizer Albian Ajeti käme ein Einsatz in der Startelf zu früh. Schon in der dritten Saison hintereinander verlor Sturm in den ersten neun Runden nur einmal. Tormann Jörg Siebenhandl kassierte bisher nur fünf Tore. Das war dem Kapitän bereits 2020 und 2022 gelungen.  In der Bundesliga stand zuletzt dreimal das „zu null“. Nichts von dieser defensiven Stabilität war beim Debakel in der Europa League bei Feyenoord Rotterdam (0:6) zu merken. Donnerstag gastiert Lazio Rom in Graz.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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