Fußball

Von Hasenhüttl, Arnautovic, Junuzovic und Lienhart

Wenn sich der Vorstandschef von Bayern München mit dem Trainer von RB Leipzig anlegt, dann sorgt das für ein Rauschen im deutschen Blätterwald.  Der Asien-Zoff  brachte es bis auf Seite eins in „Bild“.  Grund war die Aussage von Ralph Hasenhüttl zum Trip von Bayern, der  Donnerstag mit dem 0:2 gegen Inter Mailand mit David Alaba und dem Tiroler Marco Friedl, der dritten Pleite im vierten Asien-Test, zu Ende gegangen war. Bei 35 Grad in Singapur. Zur gleichen Zeit trainierte Vizemeister Leipzig im tirolerischen Seefeld bei erfrischenden 14 Grad: „Krass, problematisch, was den Spielern bei solchen Reisen zugemutet wird. Ich bin dankbar, dass wir davon noch verschont bleiben“, sagte Hasenhüttl ganz sachlich zu den strapaziösen China-Reisen von Bayern, Borussia Dortmund und Schalke.

Das kam Bayern-Boss Kadrlheinz Rummenigge in die falsche Kehle. Er empfand Hasenhüttls Meinung als zynisch und unsolidarisch: „Die Klubs, die jetzt in Asien oder in Amerika waren, haben einen Dienst für die Bundesliga-TV-Vermkatung geleistet . Alle, die nach wie vor den einfachen Weg mit der Vorbereitung in Österreich oder der Schweiz wählen, leisten keinen großen Beitrag zum Wohle der Bundesliga.“ Rummenigges giftige Antwort machte Hasenhüttl nicht nervös oder hektisch.  Der Steirer steht wie eine Eiche zu seinen Aussagen: „Weil die Belastung enorm ist. Was daran zynisch sein soll, weiß ich nicht.“ Dass ein Manager darauf eine andere Sicht haben wird als der Trainer, nimmt er in Kauf. Bayern verdiente in 13 Tagen rund 14 Millionen Euro.

Schlagzeilen lieferte auch Marko Arnautovic, als er sich launig im deutschen West Ham-Trainingslager in Rothenburg am Tag vor dem 0:1 im ersten  Test gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen in Schneverdingen, bei dem er ab der 60. Minute spielte, präsentierte. Zu seinen Jahren an der Weser fiel ihm ein, dass ohne die weder seine Frau noch seine zwei Töchter hätte. Die immer höher werdenden Tranfsersummen für Spieler, auch die 27 Millionen, die West Ham für ihn an Stoke bezahlte, bezeichnete er als unmenschlich. Für Bremens Sportchef Frank Baumann gab´s Kritik, weil er den Vertrag mit Stürmerlegende Claudio Pizarro nicht verlängerte.

Baumann nahm es zur Kenntnis: „Einem Arnautovic widerspricht man nicht. Wir werden das unter vier Augen klären.“ Geklärt hat Baumann bereits Dienstag eine andere Österreicher-Causa, die zum Zlatko Junuzovic. Er erteilte Orlando City endgültig eine Absage.  Werder gibt seinen Kapitän nicht frei. Der Gesprächspartner Baumanns von Orlando hieß übrigens Andi Herzog. Junuzovic muss derzeit wegen Achillessehnenproblemen kürzer treten, steht nicht im Mannschaftstraining, fehlt daher gegen West Ham. So wie Florian Kainz am Freitag, der erst Samstag beim zweiten Test in Lohne gegen den Londoner Traditionsklubs mit den ersten Garnituren im Einsatz sein wird.

Österreichs U21-Kapitän Philipp Lienhart absolvierte sein erstes Pflichtspiel beim SC Freiburg staubtrocken, wie es die Art des Niederösterreichers ist, wie er auch seine Leistung mit „in Ordnung“ kommentierte, ohne Fehl und Tadel. Staunen wegen seiner Abgeklärtheit sowie Lob hielten sich nach dem 1:0 in der Europa League-Qualifikation gegen Domzale die Waage. Freiburg hätte  auf Grund der Chancen viel höher gewinnen müssen, unter anderem wurde ein Elfmeter vergeben. Lienhart und sein türkischer Partner im Abwehrzentrum, Caglar Söyüncü, ließen keine Chance der Slowenen zu. Spannend wird´s, wenn nächste Woche Freiburgs U 21-Europameister Marc-Oliver Kempf, normal als Innenverteidiger  gesetzt, wieder voll zur Verfügung steht. Kulttrainer Christian Streich überlegt für das Rückspiel die Dreierkette. Nicht so gut wie dem jungen Lienhart ging´s dem routinierten Marc Janko in Belgrad mit Sparta Prag: Janko spielt bei der 0:2-Niederlage gegen Roter Stern durch.

 

 

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