Fußball

Von Hasenhüttl bis Burgstaller: Deutsche Schlagzeilen in Rot-Weiß-Rot

Auch in der Winterpause machen  Österreichs Legionäre in Fußball-Deutschland Schlagzeilen. Von Aleksandar Dragovic über Ralph Hasenhüttl bis zu Guido Burgstaller, der mit seinem Wechsel von der  zweiten in die erste Bundesliga, vom 1.FC Nürnberg zu Schalke 04, am Montag Abend für den Paukenschlag sorgte. Es war dem Traditionsklub aus Gelsenkirchen 1,5 Millionen Euro wert, um  den Kärntner aus   seinem bis Juni laufenden Vertrag in Nürnberg herauszukaufen, um auf der Homepage jubelnd verkünden zu können: „Guido Burgstaller wird ein Königsblauer.“Er  erhält einen  Vertrag über dreieinhalb Jahre bis 2020.

Der erste Österreicher, der für Gesprächsstoff sorgte, hieß in der Nacht auf Montag Aleksandr Dragovic. Im Trainingslager von Leverkusen in Florida, in das Teamkapitän Julian Baumgartlinger einen Tag nach der Geburt seiner Tochter in Salzburg, bei der er dabei war, nachflog. Dragovic besiegte dort sein Elfertrauma seit Österreichs k.o. am 22. Juni bei der EURO in Paris mit dem 1:2 gegen Island, als er bei 0:1 vom Elferpunkt nur die Stange traf. In St. Petersburg verwandelte er zum Start des  Florida-Cups nach einem 1:1 gegen Estudiantes de la Plata aus Argentinien im Penaltyschießen den entscheidenden zum 5:3. Zuvor wehrte Teamkeeper „Rambo“ Özcan zwei ab. „Ich hab mir eine Ecke ausgesucht und voll durchgezogen“, gestand der erleichterte Dragovic.

Ralph Hasenhüttl erreichte im Trainingslager von RB Leipzig im portugiesischen Lagos, das bisher nicht nach seinen Vorstellungen verlief, weil es in einem Test ein indiskutables 1:5 gegen Ajax Amsterdam gab, der Ex-Salzburger Naby Keita wegen einer Oberschenkelverletzung zurück nach Deutschland flog, die Kunde von einer Auszeichnung, die  viel Prestige bedeutet: Bei einer Umfrage des Fachblatts „Kicker“ wählten ihn  238 Spieler der Bundesliga zum besten Trainer der Hinrunde. Vor Niko Kovac (EintrachtFrankfurt) und Hoffenheims 29jährigen Youngster Julian Nagelsmann. 2016 war Hasenhüttls Jahr: Mit Aufsteiger Ingolstadt souverän den Klassenerhalt geschafft, mit Aufsteiger Leipzig sensationeller Höhenflug auf Platz zwei. „Allein kann ein Trainer gar nichts. Ich bin nur Teil eines starken Teams“, gab sich der Steirer wie gewohnt bescheiden. Was Hasenhüttl  noch freute: Landsmann Stefan Ilsanker verlängerte den Vertrag bis 2020, die Defensive soll noch diese Woche durch einen weiteren Zugang aus Salzburg verstärkt werden: Wenn der 18jährige Franzose Dayot Upamecano ja sagt, kassiert Österreichs Meister zwölf Millionen Euro Ablöse. Als ihn Leipzigs Sportchef Ralf Rangnick  2015 noch in Doppelfunktion für Salzburg von Rennes holte, kostete er 2,2 Millionen.

Für den Montag-Paukenschlag sorgte aber  Stefan Burgstaller mit dem Wechsel zu Schalke. Vor einem Jahr dirigierte sein  Tiroler Berater Mario Weger, zu dessen Klienten auch Rapids Trainer Damir Canadi zählt, Alessandro Schöpf, im Jänner von  Nürnberg  nach Gelsenkirchen, jetzt Burgstaller. Aus  dem Weinviertel, der Heimat seiner Frau, mit der er dort ein paar Tage Urlaub machte. Offenbar muss auch Weger einiges drauf haben, sonst könnte das nicht so funktionieren: „Das ist innerhalb von zwei Tagen erledigt  worden“, versicherte er.  Die Idee hatten sozusagen in Co-Produktion Schalkes Direktor Sport, Axel Schuster, der Assistent von  Sportvorstand  Christian Heidel, und Weger.Schalkes Trainer Markus  Weinzierl  stimmte sofort zu, Heidel finalisierte dann alles mit Nürnbergs Sportchef Andreas Bornemann. Die 1,5 Millionen tun den knappen Nürnberger Finanzen gut, im Sommer wäre Burgstaller kostenlos frei gewesen. Der 27jährige führt mit 14 Toren die Schützenliste der zweiten Liga an, verabschiedete sich gestern Abend in Nürnbergs Trainingslager im Vorarlberger Montafon  von den Mitspielern. Ins Schalke-Trainingslager nach Spanien, das Mittwoch zu Ende geht, fliegt der Ex-Rapidler aber nicht mehr.

Ein andere mit grün-weißer Vergangenheit zeigte bei Werder Bremen auf: Florian Kainz, nach seiner Grippe verspätet ins spanische Trainingslager geflogen. Dort bestritt er an einem Tag gleich zwei Testspiele: Am Vormittag in Alharin el Grande nur 16 Minuten beim 1:1 gegen Karlsruhe (ohne Ex-Rapidler Jimmy Hoffer, nach der Pause mit Sallahi), am Abend in Marbella beim 1:1 gegen FC Brügge, bei dem Zlatko Junuzovic schon nach 22 Minuten mit einer Wadenverletzung ausschied, die ganze zweite Hälfte. Da bereitete Kainz das Führungstor mit einer Klasseaktion, wie man sie von ihm bei Rapid öfters gesehen hatte, vor. Sein Durchstarten hat offenbar begonnen.

 

 

 

 

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