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Vor deprimiendem Hattrick: Bayern fehlt der Sinn dafür, dass es brennt

Thomas Tuchel (Bild oben) sprach Dienstag von einem sehr hohen Berg, den Bayern München Mittwoch erklimmen müsse, um noch ein Wunder zu schaffen. Um den 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel gegen Manchester City noch in den unerwarteten Aufstieg ins Semifinale zu verwandeln. Wer es riskiert, bei tipp 3 darauf zu wetten, könnte das achtfache Geld gewinnen, wenn Englands Meister nach zehn Pflichtspielsiegen hintereinander erstmals in dieser Saison ein Spiel mit drei Toren Differenz verlieren sollte. Das Team von Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola, der noch immer eine Wohnung in Münchens Innenstadt hat, verlor seit dem 1:3 zum Saisonauftakt um den Community Shield gegen Liverpool nur noch einmal mit zwei Toren Differenz, gegen den Premier League-Letzten Southampton im Achtelfinale des Ligacups.  Ansonst nur viermal mit einem Treffer Unterschied. Warum sollte es also in München eine Abfuhr geben?

Noch dazu gibt es bei Bayern statt eines Trainereffekts nach dem Wechsel von Julian Nagelsmann zu Tuchel eine Sturm-Flaute. Seit mehr als 400 Minuten hat kein Offensivspieler mehr getroffen. Der letzte war Kingsley Coman am 1. April beim Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund. Letzten Samstag beim 1:1 gegen Hoffenheim sorgte Verteidiger Benjamin Pavard für den Treffer, den letzten Sieg, das 1:0 in Freiburg, sicherte der Holländer Matthijs de Ligt. Eric Choupo-Moting, der einzige Strafraumstürmer im Kader der Bayern, verpasste mit Rücken- und Knieproblemen fünf der letzten neun Spiele. Dienstag beim Abschlusstraining war er wieder dabei. Ob er zum großen Trumpf werden könnte? Tuchel scheint mehr auf Sadio Mane zu setzen, der nach der Handgreiflichkeit gegen Leroy Sane  nach dem 0:3 in der Kabine gegen Hoffenheim pausieren musste und zudem die Rekordgeldstrafe von 350.000 Euro bekam. Die bei einem Jahresverdienst von 22 Millionen nicht sehr weh tun wird. Mane könnte sogar in der Startelf stehen. Die „Bild“-Schlagzeile über den Ex-Liverpool-Star mit Salzburger Vergangenheit: Vom Schläger zum Hoffnungsträger.

„Alles reinhauen, um das scheinbar Unmögliche noch möglich zu machen. Dazu braucht es die totale Überzeugung und den Glauben daran“. Das twitterte Vorstands-Chef Oliver Kahn am Tag nach dem schwachen 1:1 gegen Hoffenheim. Tuchel war nach dem Rückschlag davon nicht mehr so überzeugt: „Uns fehlt der Sinn dafür, dass es brennt!“ Ob es gegen Manchester City anders sein wird? Es droht der deprimierende Hattrick, das dritte Viertelfinal-Aus hintereinander, auch wenn das gegen Manchester City keine „Schande“ wie letztes Jahr gegen Villarreal aus Spanien wäre. ServusTV und Sky Austria werden live zeigen, ob Erling Haaland, etwa 120 Kilometer von seiner ehemaligen Wirkungsstätte Salzburg entfernt, seinen bisher 47 Saisontoren für Manchester City noch weitere hinzufügt. Zwei Tage nachdem 3:0 vom Hinspiel fuhr er beim Training mit einem Nobel-SUV, dem 571 PS-starken Rolls-Royce Cullina vor. Der ohne Extras 320.000 Euro kostet. Da der Norweger pro Woche netto 985.000 Euro kassiert, hat er den Rolls-Royce praktisch mit drei Arbeitstagen verdient.

Foto: FC Bayern München.

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