Eishockey

Vor Highlight gegen Kanada sind nur zwei WM-Plätze frei: Wolf als riesige Überraschung

Duelle gegen Kanadas Eishockeyteam sind für jeden Spieler ein Highlight. Speziell für österreichische mit Ausnahme der NHL-Legionäre, für die diese spezielle nordamerikanische Atmosphäre zu Alltag zählt. Dennoch ist selbst für Österreichs einzigen NHL-Legionär Michel Raffl das Match gegen die Kanadier am Dienstag Abend, vier Tage vor dem WM-Start gegen Lettland in Bratislava, etwas ganz besonderes. Headcoach bei Kanada ist Alan Vigneault, sein künftiger Trainer bei den Philadelphia Flyers. Das war bis vor wenigen Monaten Vigneaults Assistent, Dave Hakstol. Auch ein anderen Assistent von Vigneault hat einen Österreich-Bezug: Lindy Ruff war der jahrelange Förderer von Thomas Vanek in seiner Zeit bei den Buffalo Sabres. Mit dem Star des kanadischen Teams, das sich in Wien präsentiert und mit Russland zu den großen Favorits auf den WM-Titel zählt, mit Center John Tavares, spielte Vanek eine Saison lang bei den Ne York Islanders, meist sogar in einer Linie. Besonders im Powerplay war das ein herausragendes Duo.

2500 Zuschauer sahen Sonntag das 1:3 (0:0, 1:0, 0:3) Österreichs gegen Dänemark. Dienstag Abend müsste die Wiener Erste Bank Arena eigentlich ausverkauft sein. Denn auch für Eishockeyfans bietet Kanadas Gastspiel etwas besonders: Über die ganze Saison sehen sie in der EBEL-Liga nur Kanadier, die in ihrer Heimat zur zweiten und dritten Garnitur zählen. Dienstag ist aber die erste zu Gast. Mit Tavares, mit Tormann Matt Murray, der mit den Pittsburgh Penguins zweimal den Stanley Cup gewann, mit Raffls  Mitspieler bei den Flyers, Sean Coutourier, der ebenfalls bereits Weltmeister war wie Buffalo-Center Sam Reinhart oder Mark Stone, der Flügel des Vegas Knights. Die Kanadier zu sehen, die bei der WM in einer Gruppe mit Russland, den USA, Veranstalter  Slowakei, Finnland und Deutschland in Kosice spielen werden, bedeutet einen Eishockey-Leckerbissen. Aber Montag waren erst 4500 von 7000 Karten weg.

Teamchef Roger Bader hofft, auch gegen die Topstars mehr positives, als negatives zu sehen.  So hieß sein Fazit gegen die Dänen trotz ärgerlicher Niederlage, bei der Bernhard Starkbaum im Tor nach der Play-off-Pause bei den Vienna Capitals bewies, dass mit ihm noch immer zu rechnen ist.  Ärgerlich, war ein Rückfall in alte Fehler, der im letzten Drittel zur Niederlage führte. Zu viele unnötige Strafen, zu viel Klein-Klein im eigenen Drittel, auf das geradlinige, vertikale Spiel vergessen. Davor gab´s verpasste Möglichkeiten. 1:38 Minuten Powerplay mit zwei Mann mehr blieben ungenützt, beim 1:0 vergab Dominic Zwerger einen Penalty, bei 1:1 war Pech dabei, als Dominique Heinrich nur die Stange traf. Alle 21 Spieler, die gegen die Dänen zum Einsatz kamen, haben laut Bader ihren WM-Platz sicher. Ebenso die Torhüter David Kickert und Lukas Herzog.  Demnach sind nur noch zwei zu vergeben.

Einer dürfte an einen Verteidiger gehen,an Philipp Lindner der Sonntag Pause hatte. Um den zweiten kämpfen  Salzburg -Stürmer Alexander Cijan und Davos-Youngster Benjamin Baumgartner. Nicht mehr im Kaer sind die salzburger  Daniel Jakubitzka und Florian Baltram sowie Routinier Martin Ulmer. Bei den Verteidigern hat es der Dornbirner 1,99 Meter-Riese Raphael Wolf als Newcomer an der Seite von Villachs Routinier Markus Schlacher zu seiner ersten WM geschafft. Die im wahrsten Sinne des Wortes riesige Überraschung, mit der zu Beginn der Vorbereitung wahrscheinlich nicht einmal Bader rechnete. Ansonst entschied sich Bader für je ein Duo von Meister KAC mit Martin Schumnig und Clemens Unterweger, und Salzburg mit Heinrich und Alex Pallestrang sowie für eine Kombination aus KAC (Steven Strong) und Vienna Capitals (Patrick Peter). NHL-Legionär Raffl stürmt als Flügel in einer Linie in Routinier Raphael Herburger als Center und dem zum wertvollsten Spieler der abgelaufenen EBEL-Saison gewählten Peter Schneider von den Vienna Capitals. Der künftig in der besseren Schweizer Liga bei Biel spielen wird. Sich den Schweizern bei der WM nächste Woche als gefährlicher Gegner präsentieren wird. Auffällig bei Baders Sturmlinien: Die Legionäre sind auf alle vier aufgeteilt. Lukas Haudum und Patrick Obrist mit dem Salzburger Center Alexander Rauchenwald, die „Schweizer“ Fabio Hofer und Zwerger mit KAC-Routinier Thomas Hundertpfund, der „Finne“ Manuel Ganahl und Malmö-Center Konstantin Komarek mit Kapitän Thomas Raffl.

Foto: FanReisen24.com.

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