Fußball

Vor Kracher gegen Barcelona brodelt es bei Bayern: Nagelsmann setzt auf Sabitzer

Bayern München gegen FC Barcelona und Liverpool gegen Ajax Amsterdam, das sind die großer Kracher am Dienstagabend in der Champions League. Wobei Liverpool nach dem 1:4-Debakel bei Napoli unter Zugzwang steht, in München alle Augen auf Robert Lewandowski, den Barcelona-Torjäger mit achtjähriger erfolgreicher Vergangenheit, gerichtet sind. Ob er von einigen Bayern-Fans mit Pfiffen empfangen wird? Das wäre nicht nachvollziehbar. Denn der Pole kam 2014 mit 26 ablösefrei von Borussia Dortmund, brachte acht Jahre später mit 34 durch den Wechsel nach Barcelona stolze 45 Millionen Euro. In 375 Spielen im Bayern-Dress erzielte er 244 Tore. Auch in neuer spanischer Umgebung läuft es für ihn prima: Sechs Spiele, neun Tore.

Bei Bayern brodelt es nach drei Unentschieden hintereinander in der Bundesliga. Barcelona ist in der La Liga mit zwei Punkten Rückstand auf Real Madrid Zweiter, Bayern zwei Punkte hinter Union Berlin Dritter. Das sorgt für Unruhe, bei der es auch um Nagelsmann geht. Er brachte Samstag beim 2:2 gegen VfB Stuttgart gegenüber dem 2:0 gegen Inter in Mailand sechs Neue, aber trotzdem sollen die Spieler unzufrieden sein, auch eine Selbstkritik des Trainers vermissen. Nagelsmann zählte unter anderem Leroy Sane, den zweifachen Torschützen von Mailand an, dazu mit Serge Gnabry und Jungstar Jamal Musiala zwei, die durch die Rotation einen Platz bekamen. Bayerns Urgestein Thomas Müller sprach Klartext: „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Jeder einzelne“.

Marcel Sabitzer zählt nicht dazu, weil er Samstag nicht spielte. Dienstag wird er sowohl zu Mittag in Österreichs Teamkader von Ralf Rangnick für die Nations League Spiele gegen Frankreich und Kroatien aufscheinen, als auch am Abend in der Startelf stehen. Nagelsmann legte sich Montag bereits auf ihn als Nebenmann von Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld fest. Das spricht für Sabitzers bisherige Leistungen, auch die gegen Inter (Bild oben). Ist auch deshalb bemerkenswert, weil sein Konkurrent mit Leon Goretzka ein deutscher Teamspieler ist. Für den sich das Massenblatt „Bild“ stark macht, eindeutig versucht, ihn seit seinem Comeback Ende August wieder zurück auf seinen Fixplatz zu schreiben. Nagelsmann begründete seine Entscheidung für Sabitzer mit den nur drei Tagen Pause zwischen Bundesliga und Champions League. Acht Wochen nach der Knieoperation wäre zwei Spiele in so kurzer Zeit für Goretzka zu viel. Der wollte trotzdem von Beginn an spielen.

Offen ließ Nagelsmann, wer in der Abwehr neben Lucas Hernandez Lewandowski stoppen soll: Der holländische 67 Millionen-Zugang Matthijs de Ligt oder Dayor Upamecano, der früher mit Leipzig immer gut gegen Lewandowski gespielt hatte. Sportvorstand Hasan Salihamidzic fordert von seiner Startruppe drei Gänge höher zu schalten, sonst könne sie gegen Barcelona nicht gewinnen. Sky Austria überträgt den Schlager aus München direkt, im Studio sind Andreas Herzog und Marc Janko. Nicht nur in München brodelt es, auch bei Eintracht Frankfurt vor dem Duell bei Frankreichs Vizemeister Olympique Marseille. Dafür sorgte Oliver Glasner mit seiner Kritik nach der 0:1-Heimpleite gegen Wolfsburg, bei der er auch das Wort desaströs in den Mund nahm. Der erste Punkt in der Champions League beim ersten Auswärtsspiel würde die Lage nach dem0:3 zum Start gegen Sporting Lissabon etwas beruhigen. Der verletzt gewesene Kapitän Sebastian Rode kann wieder spielen. Frankfurt-Insider wollen wissen, dass es auch zwischen dem österreichischen Trainer und Sportvorstand Markus Krösche etwas kriselt.

Mittwoch werden im Bernabeu-Stadion bei Real Madrid gegen RB Leipzig nur zwei Österreicher im Einsatz sein: Bei Real David Alaba, bei Leipzig Xaver Schlager. Konrad Laimer fällt hingegen mit einer Verletzung des linken Sprunggelenk aus. Auch für Österreichs Nationalteam. Dem Mittelfeldmotor droht eine wochenlange Pause.


Foto: FC Bayern München.

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