Seit Freitagmorgen hat Austria Klagenfurt einen neuen Präsidenten. Robert Micheu, den 49 jährigen Vorgänger von Peter Pacult als Trainer. Der von Oktober 2018 bis Dezember 2020 im Amt war, nach 65 Spielen in der zweitenLiga einen Punktschnitt von 1,94 hatte, aber an der Mission Aufstieg gescheitert war. In der Saison 2019/20 durch ein 1:2 in der vorletzten Runde bei Amstetten. Ein Punkt hätte gereicht, aber der Aufsteiger hieß Ried. Als sich wenige Monate später abzeichnete, dass der Aufstieg mit Micheu (Bild) nicht klappen wird, kam Pacult. Führte den Traditionsklubs zurück in die Bundesliga, kam dreimal in die Meisterrunde. Micheu kam zu Nachwuchs, wurde Leiter der Akademie, die vom ÖFB in die neue Jugendregionalliga geschickt wurde. Der Einspruch beim neutralen Schiedsgericht half nicht. Jetzt ist der gebürtige Kärntner Pacults neuer Präsident, Nachfolger des im September verstorbenen Herbert Matschek. Das ist doch ungewöhnlich.
„Er wird Austria Klagenfurt mit Leidenschaft und Herzblut in eine erfolgreiche Zukunft führen“, lobte Zeljko Karajica, einer der Geldgeber, den einstimmig gewählten Micheu. Was soll er auch anders sagen? Micheu bestritt in der Bundesliga 84 Spiele für den LASK und die Admira. Wirklich entscheiden wird Präsident Micheu wenig bis nichts. Ohne die Geschäftsführer Peer Jaekel und Günther Gorenzel, die zuletzt das Comeback von Martin Hinteregger als Profi einleiteten und den Vertrag mit dem 32 jährigen Ex-Teamspieler aushandelten, geht nichts. Karajica bemühte sich um die Vertragsverlängerung mit dem erfolgreichen Pacult, die per Handschlag fixiert wurde. Micheu gehört zum Präsidium wie Zeljko und Tomislav Karajica vom Hauptgesellschafter und Geldgeber SEH Sports, Rechtsanwalt Gernot Wilfing und Videoproduzent Tillmann Stracke. Micheu steht für die Hoffnung, mit einem Kärntner als Präsident die Kärntner Wirtschaft zu mehr Unterstützung als bisher bewegen zu können. Klagefurt hat keinen Hautsponsor und meldete der Liga nicht rechtzeitig die Wirtschaftsdaten für die vergangene Saison. Das könnte noch Konsequenzen haben, vielleicht sogar in Form eines Punktabzugs für die Saison 2025/26.
Ein Comeback eines Ex-Teamspielers zeichnet sich auch bei Aufsteiger GAK ab. Der 39 jährige Andreas Ulmer, der mit Red Bull Salzburg 13 Meistertitel gewann und in der Champions League spielte, wurde zum „Probetraining“ verurteilt, um seinen Fitnesszustand zu überprüfen. Ob das wirklich notwendig war? Ulmer bekam bei Salzburg keinen Vertrag für diese Saison, wollte aber die aktive Karriere beenden. Daher kann man annehmen, dass er wusste, was er tun musste, um weiter fit genug für die Bundesliga zu sein. Auch ein ehemaliges Rapid-Talent ist beim GAK ein Thema: Der oft durch Verletzungen gebremste Lion Schuster. Der 24 jährige Mittelfeldspieler steht beim deutschen Drittligisten Sandhausen unter Vertrag, wurde in dieser Saison noch nicht eingesetzt.
Foto: Austria Klagenfurt.