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Wacker Innsbruck verzichtet auf sinnlosen Protest: Abstieg, ein Rücktritt und viele Gerüchte

Dienstag gab es in Tirols Hauptstadt einen Krisengipfel über das weitere Schicksal von Wacker Innsbruck mit Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi und Tirols Verbandspräsident Sepp Geisler. Da Wackers Präsident Kevin Radi keine konkreten Pläne für die Zukunft vorlegen konnte, änderte sich nichts an der Ansicht, dass die Marke Wacker Innsbruck quasi unrettbar beschädigt wurde. Also gab es von der Politik keinerlei Rettungs-Versprechungen. Zwei Tage später gab Radi bekannt, dass Innsbruck auf den Gang vor das neutrale Schiedsgericht der Bundesliga verzichtet, um die Zulassung zur zweiten Liga zu bekommen. Weil es nichts Neues gibt. Keine Gelder vom deutschen Investor Thomas Kienle, den Radi ins Gespräch gebracht hatte. Das heißt: Wacker Innsbruck scheidet aus der Bundesliga aus. Spielt nächste Saison bestenfalls in der Regionalliga West. Die Auswirkungen auf die zweite Liga: Es wird keinen Absteiger geben, da die Oberösterreichs Juniors lieber auf Amateurbasis in der Regionalliga Mitte weiter machen und aus der Regionalliga West keiner aufsteigen will.

Wacker Innsbruck hat nach einigen Vertragsaustritten von Spielern wegen ausgebliebener Gehaltszahlungen derzeit noch 15 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Die würden reichen, um die Saison fertig zu spielen. Ändert sich das, hätte das Auswirkungen im Kampf um den Aufstieg zwischen Austria Lustenau und dem Floridsdorfer AC. Dann müssten alle Spiele der Tiroler gestrichen werden, womit Tabellenführer Lustenau drei Punkte verlieren würde, der der Zweite FAC aber nur einen. Das würde heißen:  Beide wären punktegleich, wenn man die Tabelle drei Runden vor Schluss betrachtet.  Wacker Innsbruck wird die für den Profibetrieb zuständige GmbH in den Konkurs schicken, die Rettung des Vereins, sprich des Amateur-, Damen und Nachwuchsbetriebs bleibt das einzige und letzte Ziel. Ob das Radi schaffen kann? Da muss man nach den bisherigen Erfahrungen mit ihm mehr als skeptisch sein. Gelingt auch das nicht, dann müsste Wacker Innsbruck ganz unten, in der zweiten Gebiets beginnen. Denn Sepp Geisler stellte klar: „Im Tiroler Verband werden alle Vereine gleichrangig behandelt, da machen wir keine Ausnahmen.“

Radi faselte beim Krisengipfel etwas über Tiroler Gruppierungen, die Interessen daran hätten, den Amateurbetrieb aufzufangen. Dessen Verbindlichkeiten sind aber auch nicht gerade klein. Da hört man von Summen zwischen 600.000 Euro und 900.000. Ob da wirkliche der ehemalige Skisprungstar Gregor Schlierenzauer mit dem ältesten  Sohn von Franz Beckenbauer einsteigen will? Fix ist nur, dass mit Thomas Kehrle ein Vorstandsmitglied von Wacker Innsbruck mit 30. April nach sechs Jahren zurücktrat. Angeblich soll das die Bedingung des ehemaligen deutschen Investors Matthias Sims gewesen sein, um zu überlegen, dass er doch hilft. Eines von vielen Gerüchten. Bei einem anderen handelt es sich um den Russen Michail Ponomarew, mit dem Radi nichts mehr zu tun haben wollte, noch bevor der Ukraine-Krieg begann. Ob er aufgrund der derzeitigen Lage nicht andere Gedanken oder Sorgen hat? Jedenfalls kann sich so gut wie keiner mehr vorstellen, dass Radi noch etwas Hilfreiches für Wacker Innsbruck auf die Beine stellen kann.

 

Foto: Wacker Innsbruck.

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