Die Erwartungen von Wacker Innsbrucks Präsident Johannes Rauch und Sportchef Jakob Griesebner (Bild) wurden auf jeden Fall übertroffen, egal wie sich der Drittliga-Aufsteiger, der als Saisonziel den Aufstieg hat, am Sonntag im Schlager der erste Cuprunde gegen Rapid präsentiert. Auf 10.000 Zuschauer hatte sie nach der Auslosung gehofft, es wurden 5000 mehr. Das Tivoli-Stadion ist erstmals seit 15 Jahren ausverkauft, mehr als hundert freiwillige Helfer sind in der Organisation des Hochrisiko-Spiels tätig. Aufstiegshoffnungen? „Wenn sich Rapid seriös präsentiert, haben wir keine Chance“, weiß Griesebner. Man hat sich nur vorgenommen, den hohen Favorit aus Hütteldorf etwas zu ärgern. Was wird daraus? Das letzte Duell der Traditionsklubs hatte es vor sechs Jahren in der Bundesliga gegeben.
Wacker Innsbruck „lebt“ von der Kooperation mit dem Los Angeles FC, durch die auch Bayern München und Grasshoppers Zürich zu den Partnerklubs gehören. Durch diese Verbindungen kamen einige Legionäre nach Tirol. So etwa Lucas Scholl, der 29 jährige Sohn der Bayern-Legende Mehmet Scholl, oder Ghana-Stürmer Bright Owusu, der letzte Saison in 24 Partien 26 Tore schoss. Zur Startelf des 36 jährigen Trainers Sebastian Siller, der von 2009 bis 2011 als Innenverteidiger unter Andreas Reisinger bei Rapid II in der Regionalliga Ost gespielt hatte, gehören auch der argentinische Abwehrspieler Matteo Franzetti und Mittelfeldspieler Mouhamed Sy. Sonntag wird Siller sicher vergessen, mit Rapid zu sympathisieren, was er sonst tut. Dem bei Bayern München ausgebildeten 20 jährigen Tormann Benjamin Ballis gelang es bisher nicht, den elf Jahre älteren Tiroler Lukas Tauber zu verdrängen. Auf jeden Fall werden bei Innsbruck mehr Tiroler beginnen als Österreicher bei Rapid.
Nach dem offensiv durchwachsenen Auftritt in Nordmazedonien beim 2:0 gegen Decic Tuzi wird Trainer Peter Stöger, deer 1994/95 eine Saison beim FC Tirol gespielt hatte, eher er zu Rapid wechselte, vielleicht neue Offensivvarianten probieren. Auf jeden Fall werden Innenverteidiger Serge-Philipp Raux Yao und im Mittelfeld Mamadou Sangare zum Zug kommen. Beide sind im Europacup gesperrt. Auf Einladung von Tirols Verbandschef Sepp Geissler und Rauch kommt auch ÖFB-Präsident Josef Pröll auf den Tivoli, Rapid wird mit Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsident Edeltraut Hanappi-Egger ebenfalls prominent vertreten sein.
Vier Stunden vor dem Anpfiff in Innsbruck beginnt Austrias Spiel in der Steiermark bei Zweitliga-Absteiger Voitsberg. Was etwas pikant ist: Voitsberg musste nämlich zurück in die Rgionalliga Mitte, weil die Young Violets in der letzten Runde in der Regionalliga Ost Platz zwei eroberten und damit aufstiegen.
Foto: Wacker Innsbruck/Schönherr.