Fußball

Wann gibt es von Rapid etwas Neues? Gegen AEK Athen oder Vizemeister aus Kroatien oder der Türkei

Zwei Tage nach dem letzten Saisonspiel Rapids in Wolfsberg bestritt Präsident Martin Bruckner in Interviews entschieden, dass der Vizemeister in einer Finanzkrise steckt. Kurz darauf genehmigte sich Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic einen Kurzurlaub. Zuvor erklärte er, derzeit stehe kein Geld für Neuerwerbungen zur Verfügung. Seither hat man vom ersten österreichischen Klub, der Mitte August in die Qualifikation für den Europacup einsteigen wird, nichts mehr gehört. Keine Aktivitäten wie  Donnerstag von Meister Red Bull Salzburg mit der Verpflichtung des 18 jährigen Mittelfeldspielers Samson Okikola Tijani, zuletzt Kapitän von Nigerias U 17, der einen Fünfjahresvertrag bekam. Rapid meldete auch keinen Vollzug über Vertragsverlängerungen mit Kapitän Stefan Schwab, Stephan Auer oder den Torhütern Tobias Knoflach und Paul Gartler. Alles in Schwebe? In zwölf Tagen beginnt wieder die Vorbereitung, zwölf Tage später erfährt Rapid seinen  Gegner in der zweiten Runde der Qualifikation für die Champions League. Und ob im Allianz-Stadion oder auswärts vor leeren Tribünen gespielt wird, Die UEFA hat Geisterspiele für die Qualifikation festgelegt. Erst im Play-off Ende September sind Zuschauer erlaubt.

Grün-Weiß wird im Platzierungsweg gesetzt sein. Damit scheiden Hollands Vizemeister Alkmaar und Viktoria Pilsen als mögliche Gegner aus. Bleiben  drei Varianten: AEK Athen, der Klub bei dem Rapids Tormanntrainer Jürgen Macho von 2007 bis 2009 gespielt hatte, der Vizemeister aus Kroatien oder der Türkei. Drei schwere Aufgaben, die auf Grün-Weiß warten. AEK Athen fixierte letztes Wochenende durch ein 0:0 gegen Paok Saloniki in der vorletzten Play-off-Runde Platz zwei hinter Serienmeister Olympiakos, was Rapid sicher nicht ungelegen kommen wird. Das Skandalspiel gegen Paok Saloniki vor acht Jahren ist noch nicht vergessen. AEK Athen hat mit Massimo Carrera einen 56 jährigen italienischen Trainer, der zuvor bei Spartak Moskau unter Vertrag war, bei der EM 2016 zu den Assistenten von Italiens Teamchef Antonio Conte gehört hatte, auch dessen Assistent bei Juventus gewesen war. In seiner Startelf gegen Paok standen nur vier Griechen, aber sieben Legionäre: Vier aus Portugal, je einer aus der Ukraine, Serbien und Kroatien. Nämlich Mittelstürmer Marko Livaja, zuvor unter anderem bei Rubin Kasan in Russland, beim Empoli, Atalanta Bergamo und Inter Mailand in Italien.

In Kroatien und der Türkei ist der Kampf um Platz zwei offen. In Kroatien spricht viel für Osijek, den ehemaligen Verein von Rapids Innenverteidiger Matteo Barac. Zwei Runden vor Schluss ein Punkt vor Lok Zagreb und vier vor Rijeka, beim „Finale“ gegen Lok Zagreb hat Osijek Heimvorteil. Trainer Ivica Kulesevic stützt sich auch auf Legionäre: Zwei Brasilianer, ein Ukrainer sowie Merveil Ndockyt, Flügelflitzer aus dem Kongo. Der Tabellenzweite in der Türkei, Trabzonspor, wurde von er UEFA bis 2022 für den Europacup wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay gesperrt. Der Protest läuft, einen Termin für die Verhandlung beim Internationalen Sportgericht in Lausanne gibt es noch nicht. Dritter ist vor den letzten zwei Runden die Sensationself Sivaspor, auch dank seiner afrikanische Legionäre: Zwei aus Mali, je einer aus Gabun, Ghana und von der Elfenbeinküste. Der Vorsprung auf Besiktas Istanbul beträgt einen Punkt, auf Galatasaray mit der Trainerlegende Fatih Terim schon fünf. Die dominierende Figur bei Besiktas ist Kroatiens Vizeweltmeister Domagoj Vida als Abwehrchef, aus der Premier League kamen der ägyptische Mittelfeldspieler  Mohamed Elneny (von Arsenal) und der Franzose Georges Nkoudou (von Tottenham). Interessant, dass mit Sergen Yalcin einer, der als Spieler zu den Stars des Besiktas-Erzrivalen Fenerbahce gezählt hatte, Trainer ist.

Schafft Rapid die erste Hürde, bedeutet dies schon einen Fixplatz in der Gruppenphase der Europa League und dort ein Startgeld von 2,92 Millionen Euro, selbst wenn es ein k.o. in der dritte Runde geben sollte. Der Sprung ins Play-off der Qualifikation für die Königsklasse wäre 5,5 Millionen Euro wert. Bei einer Niederlage zum Auftakt gegen AEK Athen oder eine Mannschaft aus Kroatien oder der Türkei geht es in der Qualifikation für die Europa League weiter, in der zum Unterschied von der Champions League das Play-off nicht mit Hin-und Rückspiel, sondern nur in einer Partie ausgetragen wird. Ob Rapid bei dieser Konstellation nicht doch etwas zur Verstärkung der Mannschaft tun sollte?

Foto: SK Rapid.

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