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Wann wird Auer für Rapid zur hilfreichen Verstärkung?

Sonntag um 11.20 Uhr lüftete Rapid das Geheimnis, das seit Tagen keines mehr war. Linksfuß Jonas Auer ist der vierte Einkauf für kommende Saison nach Robert Ljubicic, Marco Grüll und Kevin Wimmer. Er wird am 5. August seinen 21. Geburtstag als Neo-Rapidler feiern. 200.000 Euro Ablöse soll Rapid laut Transfermarkt für Auer an den tschechischen Erstligisten Mlada Boleslav bezahlt haben. So viel wie im Jänner 2020 für Torjäger Ercan Kara an Zweitligist Horn. Wenn sich Auer so entwickelt wie Kara, dann war es ein sehr gut investiertes Geld. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, der Auer in Österreichs U 21 beobachtete, glaubt daran: „Hoch veranlagt, vielseitig einsetzbar, er hatte mehrere Angebote aus dem In-und Ausland“, lobte er den Neuzugang bei der Präsentation. In der U 21 lernte Auer schon neue Mitspieler kennen. Wie Leo Greiml, Yusuf Demir oder Verteidiger Lukas Sulzbacher.

Auer wurde bis 2018 an der Akademie von Niederösterreichs Verband in St. Pölten ausgebildet. Dann entschied sich sein Berater Harry Schiestl für den tschechischen Weg. Wechsel zu Meister Slavia Prag, der ihn aber sofort an den Zweitligisten Viktoria Zizkov verlieh. Nach einem Jahr wechselte er als Slavia-Leihgabe in die erste Liga zu Mlada Boleslav, bestritt aber nur sechs Spiele. Dennoch kaufte ihn Boleslav, verlieh ihn aber wieder an Zizkov. In Wahrheit kommt also Auer aus der Fortuna Narodni Lga, so wird die zweite in Tschechien genannt, nach Hütteldorf. Bei Zizkov kam er zu 34 Einsätzen. In Österreichs U 21 spielte er heuer viermal, erzielte beim 2:1 gegen die Slowakei in Ritzing das Führungstor.

Wer in Auer einen Spieler sieht, der Rapid sofort weiterhilft, denkt nicht realistisch. Trainer Didi Kühbauer fand zwar, dass Auer körperlich „sehr gut drauf“ ist, meinte aber, man werde ihm helfen, sich noch weiter zu verbessern, damit er eine hilfreiche Verstärkung wird, die er ja sein soll. Aber wann? In Wahrheit wird er als linker Verteidiger nicht an Max Ullmann vorbeikommen, solange der bei Rapid spielt. In seinen bisherigen zwei Saisonen bei Grün-Weiß versäumte der Dauerbrenner aus Oberösterreich nur ein Spiel. Nicht nur deshalb wählten ihn die Rapid-Fans erst letzte Woche zum Spieler der Saison. Die offensiveren Positionen auf der linken Außenbahn? Da haben Neuzugang Grüll oder Kelvin Arase Auer Bundesligaerfahrung voraus. Ihm könnte vorerst ein „Demir-Schicksal“ bevorstehen. Das Wartezeit als Joker auf der Bank heißt. Barisic hat in seiner strategischen Planung eigentlich Ullmanns Nachfolger bis 2024 unter Vertrag genommen.

Foto: SK Rapid/Daniel Widner/Red Ring Shots.

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