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Ein positives Signal für die Zeit nach Corona muss her!

Vier Vereinen aus der Bundesliga und neun aus der zweiten Liga droht die Insolvenz, wenn die  Saison abgebrochen wird. Das Szenario von der Dienstag-Konferenz der 36 Profiklubs aus Deutschland umgelegt auf Österreich würde bedeuten: Ein Drittel der Zwölferliga und mehr als die Hälfte de zweiten Liga kommen in Existenznöte. Viel anders wird es wahrscheinlich auch nicht sein. Was gleichzeitig bedeutet: In Wahrheit herrscht ein enormer Zeitdruck. Wer das Warten auf die Zeit nach Ostern als beste Marschroute bezeichnet, der verschließt die Augen vor der Realität.

Jetzt gehören positive Signale für die Zeit nach Corona her. Irgendwie muss es ja weiter gehen. Und da sollte man nicht nur versichern, an allen möglichen Szenarien zu arbeiten, sondern so schnell als möglich Aktionen ins Leben rufen, um auf den Neubeginn seriös vorbereitet zu sein, ihn zu organisieren. Und sei es „nur“ mit der Installierung einen  Taskforce der Leiter der medizinischen Abteilung der Klubs. So wie es  in Deutschland passierte. Die Sportmediziner sollen einerseits die bestmöglichen Maßnahmen für Hygiene und Prävention auf die Reihe bringen und vorschreiben, andererseits auch gemeinsam abklären, was den Spieler an Training und in Folge an Spielrhythmus zugemutet werden kann. Vielleicht wäre das auch eine kleine Entscheidungshilfe für Sportminister Werner Kogler, dessen Marschroute es zu sein scheint, bis Juni gar nichts zu erlauben. Obwohl es aktuell seit Tagen die geforderten einstelligen Zuwachsraten gibt. Aber die zählen plötzlich anders als vor zwei Wochen nicht mehr wirklich.

In Deutschland gelang es schon, Signale für die Zukunft zu setzen. Bei Bayern München war es die Einigung mit Urgestein Thomas Müller auf eine Vertragsverlängerung bis 2023. Dann ist der dienstälteste Bayern-Star 33 Jahre alt. Den größten Deal in der Corona-Zeit schaffte Adi Hütters Eintracht Frankfurt und sicherte damit praktisch seine Zukunft ab. Die Deutsche Bank steigt als Namensgeber des Stadions, das für die Europameisterschaft 2024  ausgebaut wird, ein, zahlt dafür klar mehr als fünf Millionen Euro pro Jahr. Bisher war die Commerzbank der Stadionsponsor, zahlte 3,5 Millionen. Davon gingen 2,5 an die Stadt als Betreiber der Arena, an Eintracht eine. Ab Juli betreibt der Verein das Stadion, bekommt damit die komplette Summe. Der neue Vertrag mit der Deutschen Bank läuft bis 2027, Hütters Klub verdient damit insgesamt 38 Millionen Euro. Da kann man schon einmal tief durchatmen.

Bis auf Meister Red Bull Salzburg wären in Österreich für alle Bundesligaklubs ähnliche neue Verträge, selbst in deutlich geringeren Dimensionen, derzeit ein Segen, würden die angespannten Nerven etwas beruhigen. Doch sind sie derzeit nicht in Sicht, was man keinen zum Vorwurf machen kann. Eintracht Frankfurt wird damit so etwas wie eine Ausnahme selbst in den Top-Ligen bleiben. Österreichs Bundesliga bleibt nur eines: Solidarität zeigen. Anders wird die Situation nicht zu bewältigen sein.

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