Fußball

Warum fehlt Ernst Dokupil bei den Erfolgs-Gesichtern aus 120 Jahren Rapid?

Ausverkauft hieß es Dienstag Abend im Hütteldorfer Allianz-Stadion bei der Feier zum 120. Geburtstag von Rapid. 1000 Fans wollten sich das nicht entgehen lassen. Ein Programmpunkt beim Vergessen der aktuellen sportlichen Sorgen:  Die Enthüllung des von Michael M. Magpantay gezeichneten, durchaus gelungenen Sujets mit den Gesichtern und Protagonisten von den Erfolgen in der 120jährigen grün-weißen Geschichte. Das Bild wird das Jubiläumsjahr begleiten. Verewigt wurden darauf die Spieler des Jahrhundertelf und andere, die viele Erfolge und Titel in den Westen von Wien brachten, auf die Rapids Anhänger jetzt bereits seit 2008, also zehneinhalb Jahre, warten.

Zu sehen in der oberen Reihe von links: Otto Baric, der erfolgreichste Trainer in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg,  Josef „Pepi“ Uridil, Idol und Torjäger zwischen 1910 und 1920, Bundesliga-Rekordspieler Peter Schöttel mit drei Meistertiteln, zwei Cupsiegen und einem Europacupfinale, Ernst Happel, der geniale Abwehrchef in der Erfolgstruppe der 50erJahre, 1960 und 1961 mit Meistertitel und Cupsieg erfolgreicher Trainer und Sektionsleiter, Louis Schaub als bisher erfolgreichster Torschütze im Europacup seit 2010,  der dreifache Meister-Keeper und zweifache Europacupfinalist Michael Konsel, Gerhard Hanappi, der siebenfache Meister und Erbauer des Weststadions, der „Mister Rapid“ Dionys Schönecker, Walter Zeman, zwischen den Pfosten der legendäre „Tiger“ mit acht Meistertiteln,  Richard „Rigo“ Kuthan, der gefürchtete Torjäger in der Uridil-Zeit, Kanonier Franz „Bimbo“ Binder, der Rekord-Torschützen, mit drei Treffern, der Held  dreifache beim 4:3 gegen Schalke 1941 im Endspiel um die deutsche Meisterschaft in Berlin, Herbert „Funki“ Feurer, ehemals Klassetormann, jetzt Präsident des Legendenklubs, Alfred Körner, mit 92 der älteste lebende Rapid-Spieler sowie Wilhelm Goldschmidt, der Namensgeber Rapids.

In der vorderen Reihe von links Andi Herzog, Didi Kühbauer, der aktuelle Trainer, der nur zu gerne wie in seiner Zeit als Spieler Meistertitel und Cup gewinnen würde, Freistoßkönig Antonin Panenka, der fünf Titel gewann, Rekordspieler Steffen Hofmann, Ehrenkapitän Heribert Weber, Hans Krankl, der Spieler des 20.Jahrhunderts, Rudi Flögel und Stefan Schwab, Kapitän seit Juli 2017. Einige Erfolgsgesichter, für die man unbedingt Platz hätte finden müssen, fehlen leider. Etwa Jörn Bjerregaard, mit dessen Tor im Bernabeu-Stadion Rapid am 4.Dezember 1968 den legendären Aufstieg im Achtelfinale des Europacups der Meister gegen Real Madrid geschafft hatte. Oder Josef Hickersberger, als Spieler und Trainer Meister, vor 14 Jahren der letzte auf der Betreuerbank, mit dem die Qualifikation für die Champions League bejubelt werden konnte. Vor allem Ernst Dokupil, der zwischen 1994 und 1996 Rapid mitten aus der Finanzkrise, sprich Ausgleich, mit viel weniger Geld, als heute zur Verfügung steht,  zu Cupsieg, Meistertitel, ins Europacupfinale sowie in die Champions League geführt hatte. Auf ihn zu vergessen, bedeutet einen schweren historischen Fehler. Für den es keinen triftigen Grund geben kann und darf. Schon gar nicht den, dass er es vor wenigen Monaten „wagte“, in aller Öffentlichkeit die jetzige Vereinsführung zu kritisieren.

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Foto: SK Rapid Wien Media .

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