Fußball

Warum interessiert Djuricin Platz zwei für Rapid nicht?

Meister Red Bull Salzburg leckt noch die Wunden vom am Mittwoch in Klagenfurt verlorenem Cupfinale gegen Sturm Graz, wie Trainer Marco Rose zugab, muss mit ausfällen wie von Andreas Ulmer und wahrscheinlich  Duje Caleta-Car leben. Da muss sich Rapid zutrauen. über den eigenen Schatten zu springen, die Hochform von Tormann Richard Strebinger (Bild oben), die letzte Runde  die wichtigen drei Punkte beim LASK möglich gemacht hatte. zu nützen, um nach sieben Niederlagen in den letzten zehn Duellen gegen Salzburg den ersten Sieg zu feiern. Zuletzt hat Rapid daheim am 26.April 2014 noch im Hanappi-Stadion in der Ära von Zoran Barisic Salzburg 2:1 bezwingen können. Der erste Sieg im neuen Allianz-Stadion gegen die dominierende Mannschaft der Liga, der erste in dieser Saison, der erste unter Goran Djuicin, das wäre doch so etwas wie über den eigenen Schatten springen. Zumal die Rivalität groß ist.

Man denke nur an die verbalen Spitzen von Rapids Präsident Michael Krammer nach Salzburg, an die  verständlicherweise etwas höhnische Tweet-Antwort des Serienmeisters nach der fixierten Titelverteidigung nach Hütteldorf. Da wird´s Sonntag sicher wieder „rascheln“. 20.000 Karten sind verkauft, Rapid rechnet nicht mit negativen Folgen bei Salzburg wegen des nicht geschafften fünften Doubles hintereinander: „Das sind Mentalitätsmonster“, anerkannte Kapitän Stefan Schwab. Rose kündigte eine Salzburger Leistung an,“die uns gerecht wird“. Und die war zuletzt für Rapid immer zu gut. Djuricin will sich Sturms Marschroute vom Cupfinale zum Vorbild nehmen, um mit dem einen oder anderen taktischen Foul den Spielfluß Salzburgs gar nicht entstehen zu lassen. Aber sollte Rapid statt die Marschroute des Cupsiegers zu kopieren nicht so kreativ ein,eigene Ideen zu entwickeln? Da kann man nur sagen: Es ist angerichtet! Max Hofmann ist nach der Gelbsperre wieder dabei, Galvao nach seiner Verletzung vielleicht. Dann hätte Rapid seine Stammbesetzung im Abwehrzentum parat. Mit Giorgi Kvilitaia sitzen zehn Tore die Gelbsperre auf der Tribüne ab. Also wird Philipp Schobesberger an vorderster Front beginnen.

„Man kann den Rückstand auf Salzburg nicht in ein oder zwei Monaten wettmachen“, bemerkte Rapids Sportchef Fredy Bickel zurecht. Aber ebenso zurecht kann man feststellen, dass er  jetzt schon 17 Monate im Amt ist. Und in dieser Zeit der Rückstand eher größer als kleiner wurde. Bickels Marschroute heißt, den Nachwuchs stark machen, um Alternativen heranzubilden. Darum holte Rapid den Kapitän von Österreichs U17, Innenverteidiger Leo Greiml, von der Akademie St.Pölten, die das neue „Beutegebiet“ von Grün-Weiß zu sein scheint. Was wiederum den Schluss zulässt, dass aus dem eigenen Nachwuchs zu wenig kommt, dort Handlungsbedarf besteht. Hinterfragenswert auch die Behauptung von Djuricin am Freitag, dass ihn Platz zwei, die Chance, Sturm Graz zu überholen, nicht interessiert, nur der Platz unter den ersten drei wichtig ist. Na hallo, darf es einen Rapid-Trainer nicht interessieren, in der Qualifikation für die Champions League zu spielen statt in der für die Europa League? Der Sager bedeutet einen verbalen Ausrutscher mehr von Djuricin in diesem Jahr, mit denen er sich selbst schadet. Daran hat auch die Vertragsverlängerung nichts geändert.

Aber vielleicht sagte Djuricin das auch nur, weil er ahnte, dass sich Sturm im Hochgefühl des Cupsiegs keine Blöße mehr geben, trotz anstrengender 120 Minuten vom Mittwoch und den anschliessenden Feiern den LASK bezwingen wird. Und so kam es auch. Drei Tore des Ex-Rapidlers Deni Alat  verwandelten ein 0:1 in ein 3:1. Wenn Rapid nicht Sonntag gewinnt, ist der Vizemeistertitel der Grazer auch theoretisch fix. Fügt Grün-Weiß dem Meister die dritte Niederlage in 34 Runden zu, wird Sturm die fünf Punkte Vorsprung in den letzten zwei Runden wohl nicht mehr verspielen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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