Eishockey

Warum KAC als Tabellenführer ein gutes Signal ist: Neue Tormannhierarchie bei Vienna Capitals, ein Rücktritt im Verband

Bis 21. Februar dauert der Grunddurchgang der Ice League. Seit Dienstag gibt es mit dem KAC einen österreichischen Tabellenführer, der mit dem 4:0 (2:0, 1:0, 1:0) im Spitzenduell bei Fehervar die Ungarn von der Spitz verdrängte, zwei Punkte Vorsprung vor den letzten zehn Spielen hervorholte. Zwar erzielten Dienstag mit Nick Petersen, Jan Mursik und Mathias From nur Legionäre die Tore, aber die Klagenfurter begnügten sich, mit sieben Ausländern zu spielen, schöpften wie gewohnt nicht das volle Kontingent aus. Darum wäre es ein gutes Signal für Österreichs Eishockey, sollten die Klagenfurter vorne bleiben. Der dänische Tormann Sebastian Dahm konnte sich über sein siebentes Shutout freuen. Es gab in den letzten Wochen Spiele, bei denen in der Abwehr, wenn auch gezwungenermaßen kein Legionär spielte, sondern sechs österreichische Verteidiger in Aktion waren. Darunter ein 19 jähriger (Thomas Klassek) und zwei 21 jährige (Tobias Sablattnig, Max Preiml).  Das Heimspiel gegen die Grazer 99ers am Freitag wird das achte sein, das in Folge ausverkauft ist. Bisher kamen 84 373 Zuschauer zu den KAC-Heimspielen. Das ist ein Schnitt von 4018 oder eine Auslastung von 91,1 Prozent. Der Medienwert des KAC beträgt 32,4 Millionen Euro.

Gefahr droht dem KAC von Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg, der mit zwei Spielen weniger nur vier Punkte Rückstand hat. Beachtlich, weil in den letzten Wochen teilweise elf Spieler verletzt oder krank ausfielen, darunter Kapitän Thomas Raffl, Peter Schneider, Ali Wukowits, Lucas Thaler, Niki Kraus, Benjamin Nissner oder Florian Baltram. Der Kader musste mit Spielern aus der eigenen Akademie verjüngt werden. Außer KAC und Salzburg werden auch die Grazer 99ers direkt ins Viertelfinale kommen, umkämpft ist Platz sechs zwischen den Linzer Black Wings und Villach, die punktgleich sind. Nicht auf Rang eins ist der KAC bei den Zuschauern. Das schafften die Vienna Capitals, die beim 4:3 (1:0, 1:2, 1:1, 1:0) nach Verlängerung die 100.000 Besucher-Marke überschritten, exakt bei 101 722, einem Schnitt von 4842 stehen. Und dies, obwohl es nur zu Rang zehn reicht. Was wäre in Wien noch möglich, würden die Capitals um einen Platz unter den ersten sechs mithalten.

Wie es aussieht, wird es bei acht Punkten Vorsprung auf die Pioneers Vorarlberg vor den letzten zehn Runden für die Pre Play-offs reichen, einem minimalen Fortschritt gegenüber der letzten Saison. Bemerkenswert, dass in sportlich schwierigen Zeiten Sportchef Christian Dolezal ein Zeichen setzte, den Vertrag mit Head Coach Gerry Fleming, Assistent Fabian Dolezal und Tormanntrainer Bernhard Starkbaum verlängerte. Danach folgten wichtige Siege gegen Salzburg und Pustertal. Ex-Teamkeeper Starkbaum dürfte es zu verdanken, dass mit Sebastian Wraneschitz der österreichische Goalie forciert wird. Der 22 jährige und nicht Legionär Peyton Jones bestritt neun der letzten zehn Spiele. Bis jetzt kam Wraneschitz auf 23 Spiele, acht mehr als in der gesamten letzten Saison. Nur zum Vergleich: Jakob Vorauer, der österreichische Tormann beim KAC, hatte bisher acht Einsätze in der Liga, David Kickert bei Salzburg 15. Nicolas Wieser bei den Grazer 99 ers neun, Thomas Höneckel bei den Linzer Black Wings zehn.

Auch in Österreichs Verband tat sich etwas: Vizepräsident Andreas Ösze, im Präsidium der Sprecher der Landesverbände, trat zurück. Dabei soll es um Budget, um Kürzungen, auch für das Nationalteam, gegangen sein Der Wiener galt als „lautester“ Kritiker von Teamchef Roger Bader, änderte seine Meinung auch nach drei Klassenerhalten und der WM in Prag, Österreichs bester seit vielen Jahren nicht.

Foto: EC KAC/Josef Kuess.

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