Fußball

Warum nicht Alar?

Marc Janko bei Basels Sieg zum neuen Startrekord, beim 3:1 in St. Gallen, wegen seiner Sehnenverletzung oberhalb des Knies  nicht im Kader des Schweizer Meisters. Sitzt Marcel Koller vor den wichtigen WM-Qualifikationsspielen gegen Wales und Serbien daher in der Stürmerfalle? Gut sieht es  jedenfalls nicht aus.  Der Teamchef  hat sich garantiert schon den Kopf über mögliche Alternativen in seinem Kader  für die Janko-Rolle an vorderster Front überlegt. Martin Harnik  bekam die von Koller bereits einige Male übertragen,  er begann gestern bei Hannover nach seine Muskelfaserriss in München gegen 1860 auf der Bank, kam nach 59 Minuten bei 0:0, erzielte 28  später das Tor zu Hannovers 2:0.  Michael Gregoritsch, den Koller als Janko-Nachfolger im Kopf hat, kam  beim Hamburger SV in dieser Saison auf dieser Position noch nie zum Zug, überdies in den letzten drei Runden nach einer starken Vorstellung in Leverkusen  überraschend nur zu Kurzeinsätzen. Guido Burgstaller spielt beim 1.FC Nürnberg, soferne nicht gesperrt oder verletzt, immer. Beim 3:1 in Bielefeld traf er zum Ausgleich und zur 2:1-Führung, vergab vor der Pause einen Elfmeter. Andere Möglichkeiten? Man könnte sich durchaus Marko Arnautovic ganz vorne vorstellen, unter Umständen  auch Marcel Sabitzer, den Koller Sonntag in Köln beobachtete.

Es gäbe auch eine neue Lösung, die das erste Viertel der heimischen Bundesliga aufzeigte, die Deni Alar heißt.  Durch den Tapetenwechsel von Hütteldorf nach Graz zu Sturm fand der 26jährige wieder zu der Form aus besten Rapid-Zeiten zurück, in denen er im August 2012  Grün-Weiß  praktisch im Alleingang mit vier Toren in den Gruppenspielen gegen Vojvodina Novisad und Paok Saloniki in die Gruppenphase der Europa League schoss.  Die Pause  nach einem  Achillessehnenriss von Mai bis Dezember 2013 und ein Mittelfussknochenbruch ein Jahr darauf  warfen ihn weit zurück, aber Alar  hat das „Knipsen“ nichts verlernt,  Wie die neun Tore in den ersten neun Runden der Bundesliga für den Grazer Tabellenführer zeigten. Wahrscheinlich wird  Rapids Sportvorstand Andreas Müller derzeit seine Entscheidung vom Frühjahr, den Vertrag mit Alar nicht zu verlängern, die nicht im Einklang mit dem damaligen Trainer Zoran Barisic fiel, etwas Kopfweh bereiten.

Für Sturms Trainer Franco Foda ist Jungvater Alar derzeit absolut teamreif, wie er letzte Woche vor den ORF-Kameras bestätigte. Dabei allerdings betonte, dass die Entscheidung ganz allein beim Teamchef liege, den er nicht beeinflussen will.  Gegen Georgien stand Alar bereits auf der Abrufliste. Was passiert jetzt? Dienstag wird Koller sein Geheimnis, ob er  auf den „Lauf“ und den Torinstinkt von Alar setzt,  lüften. Seine  Einberufung wäre kein Risiko.

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