Fußball

Warum Rapid weit weg von entspannt ist! Comeback von Dibon?

Weder in den 22 Runden des Grunddurchgangs noch in den bisherigen 18 Partien der Meister-und Qualifikationsgruppe gab es einen Gewinner im Sixpack-Spiel von Ligasponsor Admiral. Nie wurden alle sechs Resultate richtig erraten. Es wird auch an diesem Wochenende schwer. Etwa bei Rapid gegen Wolfsberg. Weil die Tipps am Samstag spätestens zehn Minuten vor Anpfiff der Spiele Admira-LASK (die Linzer gewannen die letzten zehn Duelle), Ried-Hartberg (Ried ist in der Bundesliga gegen die Steirer noch ungeschlagen) und des Westderbys WSG  Tirol- Altach (die Tiroler verloren keines der letzten vier Spiele gegen den Schlusslicht, gewannen drei)  abgegeben werden müssen. Welche Mannschaft Rapids Trainer Ferdinand Feldhofer Sonntag bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub aufbieten wird, werden Samstag Abend nur die wissen, die damit etwas zu tun haben.

Feldhofer gab Freitag zu, dass die grün-weiße Situation weit weg von entspannt ist. Erstens wegen der Personallage. Zwei, die beim 1:2 in Salzburg fehlten, werden zwar wieder zum Kader gehören (Filip Stojkovic, Yusuf Demir), hingegen fehlt erstmals Marco Grüll. Der Grund ist seine Gelbsperre. Allein, wie er ersetzt wird, bereitet Kopfzerbrechen. Philipp Schobesberger oder Kelvin Arase wären mögliche Alternativen. Schobesberger hat seit letzter Woche wieder muskuläre Probleme. Die gibt es bei Arase zwar nicht mehr, aber er ist nach erst zwei Trainings mit der Mannschaft noch nicht matchfit. Bleibt die Möglichkeit, Linksverteidiger Jonas Auer, dessen Stärken ohnehin mehr in der Vorwärtsbewegung liegen, ins Mittelfeld vorzuziehen. In Rapid II fehlten Freitag Abend gegen den GAK die Innenverteidiger Christopher Dibon und Aristot Tambwe-Kasengele sowie die Mittelfeldspieler Moritz Oswald und Dragoljub Savic (ein Linksfuß). Für den 30 jährigen Dibon wäre es ein Comeback in der Bundesliga nach 21 Monaten, sein letztes Spiel bestritt er am 3. Juni 2020.

Den Verletztenstatus haben außer den Langzeitausfällen Leo Greiml und Lion Schuster bereits seit Februar Kapitän Max Hofmann und Tormann Paul Gartler, seit einer Woche wieder der Japaner Koya Kitagawa. Dazu kommt mehr als ein Corona-Fall, wie Feldhofer eingestand. Konkret wollte er aus „taktischen Gründen“ nicht sagen, wie viele. Kein Geheimnis: Emanuel Aiwu (Bild oben) wird, sofern bis Sonntag nichts passiert, bereits sein 100. Bundesligaspiel (davon 76 bei Admira) bestreiten. Für einen 21 jährigen eine beachtliche Marke.

Wie keinen anderen Gegner kennt Feldhofer Wolfsberg aufgrund seiner 15 Monate als Trainer in Kärnten in- und auswendig: „Sie sind derzeit weit unter Wert geschlagen“, bemerkte Feldhofer zur Tatsache, dass Wolfsberg in der Meistergruppe alle drei Spiele verlor. Magische Moment habe er mit Wolfsberg erlebt, er könne allen in die Augen schauen: „Die besten Freunde müssen wir ja nicht sein!“ Das gilt für die Meinungsverschiedenheiten mit Kapitän Michael Liendl, die zu Feldhofers vorzeitigen Abschied drei Monate vor Vertragsende führten. Dass er einen, den er zu Wolfsberg holte, nächste Saison gerne im Rapid-Dress sehen würde, nämlich den Israeli Eliel Peretz, gilt als offenes Geheimnis. Wolfsbergs Angebot zur Vertragsverlängerung lehnte der Mittelfeldspieler ab.

Nicht entspannt kann Rapid auch wegen der Tabellensituation sein: „Wir haben nie Platz zwei als Ziel definiert“, behauptete Feldhofer wegen der fünf Punkte Rückstand auf Sturm Graz, „nur die Qualifikation für einen internationalen Bewerb. Die schafft man vielleicht sogar mit Rang fünf. Aber Fünfter wollen wir nicht werden“. Das wäre auch schlimm, würde Rapid seine Ansprüche derart zurückschrauben. Als Klub mit dem zweithöchsten Budget der Liga. Das würden auch die Fans nicht verstehen. 16.000 Karten sind durch einige Aktionen für das Wolfsberg-Spiel abgesetzt.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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