Fußball

Warum spielte Oswald bei Gregoritsch auffällig besser als bei Rapid unter Feldhofer?

Teamchef Werner Gregoritsch muss bei der Frage, wer für ihn der beste Spieler in den ersten zwei Tests seiner neu formierten U 21 war, nicht lange nachdenken, ehe er Moritz Oswald sagt. Einer der vier Rapidler, die er einberufen hat. Der ihn sowohl als Rechtsverteidiger als auch im Finish gegen Wales im zentralen Mittelfeld (Bild oben) überzeugte. Ein großer Unterschied zu Rapid, wo der 20 jährige in dieser Saison keine große Rolle spielte. Es zählt zu den Ungereimtheiten um grün-weiß, warum Oswald in der U21 auffällig besser zur Geltung kommt als bei Rapid. Die Begründung, dass er in der U21 „nur“ gegen Gleichaltrige spielt und nicht gegen erfahrene Routiniers, ist nicht stichhaltig.

Bei Feldhofer war Oswald in dieser Saison nur 333 Minuten gefragt. In der Bundesliga gehörte er sechsmal nicht zum Kader, spielte nur einmal von Beginn an (88 Minuten beim 1:2 gegen LASK), im Cup zwei Minuten in Treibach, viermal in der Qualifikation zur Conference League über 243 Minuten. Keine bei den Blamagen gegen Vaduz. Da Oswald bei Rapids 1:1 in Salzburg, bei dem vor der Teampause 45 Minuten lang ein Aufwärtstrend zu bemerken war, nicht dabei war, kann man davon ausgehen, dass dies ebenso Samstag bei WSG Tirol der Fall sein wird. Trotz der bemerkenswerten Leistungen in d er U 21. Oswald wird wohl wieder in der zweiten Liga für Rapid II spielen. Samstag in Hütteldorf gegen Lafnitz.

Sicher in Innsbruck wird hingegen Aleksa Pejic im Einsatz sein. Obwohl der aus Weißrussland von Soligorsk geholte Serbe im zentralen Mittelfeld bisher den Beweis schuldig blieb, Rapid helfen zu können. Doch von Pejic weiß man, dass er auf ausdrücklichen Wunsch von Feldhofer nach Hütteldorf kam. Das sieht man auch an seinen Einsatzzeiten. Bei acht Spielen in der Bundesliga, fünf in der Qualifikation zur Conference League und einem im Cup. Macht insgesamt 1024 Minuten. 691 mehr als Oswald. Dabei gilt das Forcieren der eigenen Talente eigentlich als grün-weißes Programm. Bis zur WM-Pause gilt es in acht Spielen für Rapid, unter die ersten sechs zu kommen. Derzeit reicht es mit einem Match weniger nur zu Rang acht. Der Auftakt des Programms, mit dem Duell am Innsbrucker Tivoli gegen die einzige Mannschaft, der es bisher gelang, den LASK  besiegen, und dem folgenden Wiener Derby gegen die Austria, ist schwierig. Ob Rapid dabei erstmals in der Liga mehr als ein Tor erzielen wird? Wenn nicht, könnte es mit dem „Alzerl mehr Ruhe“, das Feldhofer während der Teampause spürte, vorbei sein. Die weiteren Gegner sind auswärts Ried, Austria Lustenau und Hartberg, im Allianz-Stadion Austria Klagenfurt, der Nachtrag gegen Hartberg und der LASK.

Am Wochenende treffen die ersten vier der Tabelle aufeinander. Samstag empfängt Tabellenführer Red Bull Salzburg den Dritten LASK, Sonntag der Vierte Austria in der ausverkauften Generali-Arena den Zweiten Sturm Graz. Salzburg hat derzeit vier Punkte Vorsprung, muss nicht nur im Spitzenspiel, sondern mit ziemlicher Sicherheit auch Mittwoch in der Champions League gegen Dinamo Zagreb die „Offensivrakete“ Fernando vorgeben. Die Muskelverletzung, die der Brasilianer beim Aufwärmen vor dem 1:1 gegen Chelsea an der Stamford Bridge erlitt, erwies sich schwerer als erwartet. Der Schweizer Noah Okafor, der gegen Rapid ebenfalls fehlte, ist wieder dabei. Die Probleme mit dem entzündeten Weisheitszahn sind vorbei. Der wird auf Anraten der Ärzte erst nach der WM in Katar, bei der Okafor sicher zum Schweizer Aufgebot gehören wird, gezogen.

Für die Austria war Donnerstag ein Rekordtag mit so vielen Mitgliedern wie nie zuvor in der 111 jährigen Vereinsgeschichte. Mit 5555. Vor sechs Monaten waren es nur 3000.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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