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Was fällt Kühbauer gegen das grün-weiße Fitnessproblem ein?

Bis zur 84.Minute 1:1, am Ende nach 94 Minuten 1:3 im Ibrox-Park bei den Glasgow Rangers: So bitter die Niederlage Rapids zum Trainereinstand von Didi Kühbauer auch war, sie kündigt sich an. Denn von Beginn der zweiten Hälfte konnte Grün-Weiß nicht mehr so dagegenhalten wie vor der Pause. Da gelang keine gefährliche Offensivaktion mehr, war von Ballstafetten wenig zu sehen. In zwei Tagen konnte  der neue Trainer natürlich nichts an einem  Problem ändern, das sich nicht erst Donnerstag Abend zeigte: Irgend etwas stimmt mit der Fitness nicht. Schon längere Zeit können die Rapidler nicht 90 Minuten marschieren. Da gibt´s Probleme mit der Dynamik, der Spitzigkeit und damit auch im Zweikampfverhalten. Mag sein, dass sie eine so gute Ausdauer haben, um in einem Tempo sogar 120 Minuten oder länger durchzuhalten. Nur das ist im Fußball zu wenig. Das sah man schon in der heimischen Bundesliga und auch in Glasgow. So ging die Serie der  Auswärtsniederlagen in internationalen Bewerben weiter: Der letzte Sieg gelang am 25.August 2016 mit dem 4:0 beim slowakischen Meister Trencin. Seit damals fünf Niederlagen und ein Remis mit 5:11-Toren.

Die Rangers konnten nach der Pause zusetzen oder zumindest ihr Niveau punkto Intensität halten, Rapid nicht. An dem Zustand wird Kühbauer, der nachher dieses Problem direkt ansprach, ohne das 1:3 darauf zu reduzieren,  nicht nur bis zu seiner so wichtigen Heimpremiere am Sonntag im Allianz-Stadion gegen Mattersburg nichts ändern können, sondern auch über die Länderspielpause nichts entscheidendes. Das kann man nur in der Wintervorbereitung reparieren. Das Problem wird noch größer, weil Rapid im Herbst anders als in der letzten Saison in drei Bewerben engagiert ist. Und Kühbauer legt auf Intensität, viel Aufwand mit Laufarbeit, großen Wert. Das zeigte schon die Aufstellung im Ibrox-Park ohne die „Künstler“ Christoph Knasmüllner und Deni Alar. Zudem beklagte Rapid mit Mateo Barac einen neuen Verletzten, den der zweifache Rangers-Torschütze aus Kolumbien, Alfredo Morelos, in einem Zweikampf abräumte. Ein Cut, das mit acht Stichen genäht werden musste, war das Andenken. Rapid war auch deshalb nachher auf den französischen Referee Ruddy Buquet, der auch bei Österreichs 0:1 in der Nations League gegen Bosnien im Einsatz gewesen war, nicht gut zu sprechen: Fünf gelbe Karten für Rapid, nur eine für die körperbetonter agierenden Rangers. Und die für Kritik.

Gur für Rapid und Kühbauer, dass nach dem Ausscheiden von Barac Christopher Dibon (Bild oben) im Abwehrzentrum ein solides Comeback gelang. Das war wegen einer Hüftoperation und deren Folgen sein erstes Match seit dem verlorenen Cupfinale gegen Red Bull Salzburg am 1.Juni 2017. Auch Boli Bolingboli steht wieder zur Verfügung, wie sich in den letzten 20 Minuten zeigte. Aber was tun in Sachen Fitness? Vielleicht sollte Kühbauer einmal seinen Freund Zoran Barisic anrufen. In dessen Ära, in der Alexander Steinbichler für die Fitness zuständig war, gab es nie so auffällige Probleme damit. Steinbichler wurde vor 15 Monaten von Sportchef Fredy Bickel ins zweite Glied zur zweiten Mannschaft  „weggelobt“, als einer der prominentesten Rapid-Fans Präsident Michael Krammer und Bickel die Variante mit Toni Beretzki präsentierte. Offenbar gab es nicht den gewünschten Effekt. Im Gegenteil. Sonst wäre nicht schon unter Goran Djuricin zuletzt wieder etwas geändert worden. Trotzdem: Es ist immer der Cheftrainer für die Fitness zuständig. Denn normal darf nur in Absprache mit ihm der Fitnesstrainer sein Programm in die Tat umsetzen.

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