Fußball

Was hat eigentlich Mainz, das Rapid nicht hat?

Bei Rapid bekamen im Herbst einige Talente aus dem eigenen Nachwuchs ihre Chance. in der Bundesliga.  Der 20 malige Nachwuchsteamspieler Deniz Pehlivan  (Bild oben im weißen Dress) war nicht darunter. Der Stürmer, der bei der letzten U 17-Europameisterschaft in Irland zu Österreichs Kader gezählt hatte, wechselte dieser Tage lieber nach Deutschland zu Mainz, wo er  über die U 19 langsam aufgebaut werden soll: „Er hat sich im letzten Jahr gut entwickelt“, sagte Rapids Sport-Geschäftsführer Barisic über den 17 jährigen. Verwunderlich nur, dass Barisic ihn dann trotzdem ziehen ließ. Den Grund verriet Barisic: „Seit Sommer sagen mir der Spieler, sein Vater und der Berater, dass er  unbedingt ins Ausland will. Das habe ich zur Kenntnis genommen.“ In der Sommer-Übertrittszeit fand sich kein Abnehmer für diese Pläne, im Jänner mit Mainz. Daher der Wechsel. Zuvor spielte Pehlivan auch schon einige Male bei Rapid II in der Regionalliga Ost.

Zu Jahresbeginn dominierte  Rapid in der Halle  auf Kunstrasen das europaweit größte U 19-Turner in Sindelfingen bei Stuttgart. Auf eindrucksvolle Weise. Und das mit der  jüngsten Mannschaft, die ohne Niederlage das Turnier gewann. Mainz zählte nicht zum Teilnehmerfeld. Und aus dem Gesichtspunkt muss man schon fragen, was Mainz eigentlich hat, das Rapid nicht hat? Welche großen Vorteile Pehlivan durch den Sprung nach Deutschland im Vergleich zur Fortsetzung der Karriere bei Rapid haben wird. Mag durchaus sein, dass Pehlivan und sein Umfeld beleidigt waren, wie kolportiert wird, weil Yusuf Demir, der allseits als größtes Talent in Grün-Weiß eingeschätzt wird, noch als 15 jähriger in der Ära von Barisic-Vorgänger Fredy Bickel vertraglich zugesichert bekam, mit der Kampfmannschaft mittrainieren zu können. Dieses Privileg erhielt der mit dem früheren Teamspieler Yasin Pehlivan nicht verwandte Deniz Pehlivan nicht.

Trotzdem liegt es auf der Hand, dass Pehlivan durch den bei Rapid nunmehr eingeschlagenen Kurs der Talentförderung sicher schneller in Nähe der Kampfmannschaft gekommen wäre als bei Mainz, wo er bis 2023 unterschrieb, über die U 19. Der Versuch, im Ausland über den Nachwuchs den Weg hinauf zu schaffen, gelang nicht vielen. Österreichern. Da fallen einem nur Martin Stranzl, Harald Cerny, David Alaba, Andreas Weimann oder Marko Arnautovic ein. Der weitaus größere Teil, Kehrte nach Österreich zurück, oft sogar nur in die zweite Liga. Hoffentlich bleibt das Deniz Pehlivan erspart.

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