Fußball

Watzkes Ehrlichkeit und 0:1 taten in Austrias Schmuckkästchen weh

Schon rund drei Stunden vor der Eröffnung von Austrias neuem Schuckkästchen, der Generali-Arena, erwies sich Borussia Dortmunds Boss Hans Joachim Watzke (Bild oben) mit seiner Ehrlichkeit als Partycrasher. Er lobt den  Partnerklub für den tollen Stadionneubau, wie dabei die Kombination zwischen grün und violett gelungen war, vor allem mit dem violetten Kunstrasen um das Spielfeld herum. Er  dankte nochmals Austrias letztem Meistertrainer Peter Stöger für seine erfolgreiche Mission im Frühjahr, als er Borussia in die Champions League führte („ein phantastischer Mensch und großartiger Trainer, er wird immer zu unserem Freundeskreis zählen“). Aber als dann die Frage kam, warum im Zuge der guten Partnerschaft zwischen Gelb-Schwarz  und Violett die Borussia nicht einige ihrer Talente bei Austria parke, wo sie sich gut entwickeln könnten, folgte rasch die Antwort,die in ihrer Ehrlichkeut und auch Richtigkeit weh tat: „Weil der Unterschied im Finanzrahmen beider Klubs zu groß ist. Die Austria macht so um die 30 Millionen Umsatz, wir über 500.“ Heißt in andere Woten: Auch Dortmunds Talente sind frü Austria nicht zu finanzieren. Watzke mit Seitenblick zu Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer: „Wir haben das in den letzten Jahren schon probiert, aber es geht einfach nicht.“ Kreatschmer widersprach nicht, stimtme zu. Weil es die Wahrheit ist.

Einige dieser Talente aus der zweien Reihe sah man  am Abend bei Dortmunds 1:0 (1:0) spielen. Denn Stögers Nachfolger Lucien Favre tauschte nach nur einer Woche Training bis auf Tormann Marwin Hitz zur Pause die ganze Mannschaft aus, ließ eine Hälfte der erfahreneren Spieler  wie Mario Götze,oder  Andre Schürrle in den ersten 45 Minuten spielen, die anderen wie Nuri Sahin, Ömer Toprak oder Marcel Schmelzer nach dem Seitenwechsel. Obwohl die Austria schon länger trainiert, konnte sie die Dortmunder trotz versuchten Pressings, frühem Attackieren kaum unter Druck setzen, auch nur selten in Gefahr bringen.  Austrias New Look passt noch nicht in das Schmuckkästchen.

Den besten Eindruck von den Neuen hinterließen Uros Matic im Mittelfeld und Innenverteidiger Igor, bei den Stürmern Bright Edomwonyi und Alon Turgeman gibt´s viel Luft nach oben. Zudem wird die violette Verletztenliste immer länger. Schon vor der Eröffnung  gehörte auch James Jeggo dazu: Im Training riss das Syndesmoseband, das bedeutet eine monatelange Pause. Nach  nicht einmal 20 Minuten musste  Thomas Ebener mit lädiertem Knie raus, Für ihn brachte Trainer Thomas Letsch den 17jährigen Niels Hahn. Für den Glauben an die Fähigkeiten der eigenen Talente muss man Letsch applaudieren. Jugend-Nationalspieler Hahn hatte in punkto Balleroberung durchaus gute Szenen, die Hoffnung machten.

Was ausser Watzkes Ehrlichkeit und dem Spiel nicht so recht zur Feststimmung passte, waren zwei Transparente auf der violetten Fantribüne. Auf einem kündigte eine Gruppierung namens Inferno mehr Aktivitäten als bisher an, was man durchaus allein schon wegen des Namens mit gemischten Gefühlen sahen kann. Auf dem anderen gab´s Attacken gegen den Vorstand, sprich Kraetschmer. Der Ärger der Fans: Das Logo des neuen Hauptsponsors Harreither ist vorne auf den Dressen deutlich größer als das von Vorgänger Verbund. Diese Sorgen und Probleme muss man einmal haben.

Was ebenfalls verwunderlich stimmte: Das erste Match in der neuen Generali-Arena war entgegen aller Beteuerungen nicht ausverkauft. Die offizielle Zuschauerzahl hieß 17.000, ausverkauft ist es bei 17.500. Lücken gab´s nicht nur wie erwartet im Gästesektor, sondern auch unübersehbar auf der neuen Nordtribüne unterhalb der VIP-Plätze. Und so wird der zurückgetretene Rapid-Ehrenkapitän Steffen Hofmann in acht Tagen für sich in Anspruch nehmen können, dass zu seinem Abschiedsspiel, für das schon 20.000 Karten weg sind, mehr  Zuschauer kommen werden als zu Austrias Eröffnung der neuen Generali-Arena.

Meister Red Bull Salzburg schlug in Mondsee den FC Utrecht durch ein Tor von Munas Dabbur 1:0 (0:0), blieb in der Vorbereitung weiter ohne Gegentor. Da war Trainer  Mrco Rose um einiges zufriedener als sein Freund Letsch. Ein ehemaliger Salzburg-Legionär ist bei St. Pölten gelandet: Der 22jährige griechische Flügelspieler Taxiarchis Fountas, zuletzt in der dritten deutschen Liga bei  Sonnenhof Aspach.

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