Fußball

Wegen Schalkes neuem Trainer Baum wechselte Hinteregger nach Frankfurt

Ex-LASK-Trainer Valerien Ismael kam nicht zum Zug. Schalke entschied sich für den 41 jährigen Manuel Baum als Nachfolger des nach 18 sieglosen Spielen in Serie am letzten Sonntag beurlaubten David Wagner, weil Baum, so Sportvorstand Jochen Schneider, für klare Strukturen und Abläufe steht. Als Assistent unterstützt der Brasilianer Naldo, von 2016 bis 2019 Schalkes Abwehrchef. Baum, der zuvor von 2016 bis 2019 den FC Augsburg trainiert hatte. In diesen drei Jahren, auch vier  Österreicher: Mit Michael Gregoritsch, Martin Hinteregger (Bild oben) und Kevin Danso drei Teamspieler, mit Georg Teigl einen Sommerkauf der  Wiener Austria. Wegen Baum  verließ Hinteregger im Jänner 2019 Augsburg in Richtung Frankfurt. Oder besser gesagt musste verlassen. Wegen provokanter verbaler Attacken gegen Baum.

Die ließ er  Ende Jänner 2019 nach einer 0:2-Niederlage bei Mönchengladbach, bei der  Augsburg chancenlos war, los. Da platzte es aus dem frustrierten Hinteregger nach zwei Jahren unter  Baum vor den TV-Kameras heraus: „So kann man nicht auftreten. Seit einem Jahr sind wir in der Abwehrspirale, das ganze Jahr 2018 gab es bei uns keine Entwicklung. Ich kann nichts Positives über unseren Trainer sagen, werde allerdings auch nichts Negatives sagen!“  Weil Hinteregger zu seinen Aussagen stand, sich weigerte, einen Rückzieher zu machen, suspendierte ihn Augsburgs Chefetage. Verlieh ihn ab Februar um 800.000 Euro bis Saisonende an Eintracht Frankfurt, wo er groß einschlug, zum Publikumsliebling avancierte.  Den Fans sogar mit einem eigenen Lied „we are Hintis army now“ huldigten. Da Baum, unter dem Augsburg die Plätze 13, 12 und 15 belegte, drei Monate nach Hintereggers verbaler Offensive gehen musste, wollte Augsburg den Kärntner zurückbeordern. Er  fuhr zwar  mit ins Trainingslager nach  Tirol, ehe ihn Eintracht Frankfurt um neun Millionen endgültig verpflichtete. Wo für Hinteregger alles passt. Angefangen von Trainer Adi Hütter bis zur neuen Lebenspartnerin.

„Unter Baum musste ich einen Fußball spielen, der mir nicht liegt, bei dem ich mich nicht entfalten konnte. Die Suspendierung war damals für mich wie eine Befreiung“, hatte Hinteregger nach dem fixierten Wechsel zu Eintracht Frankfurt in einem Interview mit dem „Ballesterer“ gegen  seinen Ex-Trainer nochmals verbal nachgelegt. Ein Wiedersehen mit Baum wird es heuer nicht mehr geben, dazu kommt es erst Mitte Jänner 2021: Eintracht Frankfurt und Schalke treffen erst in der 16. Runde der Bundesliga aufeinander. Schalkes  Legionär aus Tirol, Alessandro Schöpf, kann sich nächste Woche bei Österreichs Team genau über seinen neuen Trainer erkundigen. Hinteregger und Gregoritsch werden ihm sicher einige Dinge über Baum erzählen, falls Schöpf danach fragen sollte.

Foto: © FC Augsburg Media.

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