Fußball

Weihnachtsüberraschung bei Schalke: Michael Gregoritsch kommt!

Weihnachtsüberraschung um einen österreichischen Teamspieler in der deutschen Bundesliga: Schalke 04 setzt in der Rückrunde im Kampf um die Champions League-Plätze auf einen dritten Österreicher zu Guido Burgstaller und dem derzeit verletzten Alessandro Schöpf. Michael Gregoritsch kommt auf Leihbasis von Augsburg, der 25 jährige Steirer soll die von Trainer David Wagner gewünschte neue Alternative für den Angriff sein. Schalke gilt nach Rang 14 in der letzten Saison als eine positive Überraschung auf Platz fünf, punktegleich mit dem großen Lokalrivalen Borussia Dortmund, nur drei Punkte hinter Bayern München, die Sonntag die Ära von Interimstrainer Hansi Flick vorerst einmal bis Sommer verlängerten, Gleich die ersten zwei Spiele nach der dreiwöchigen Pause können richtungsweisend sein: Am 17.Jänner kommt mit Borussia Mönchengladbach der Zweite hinter Winterkönig RB Leipzig nach Gelsenkirchen. Danach geht es nach München zu den Bayern

Der Wechsel kommt deshalb überraschend, weil diese Saison Gregoritsch bei Augsburg gar nicht auf Touren kam: Nur 303 Minuten im Einsatz, kein Tor und kein Assist. Schon im Sommer wollte er weg, war mit Werder Bremen einig, aber Augsburg forderte damals eine zweistellige Millionensumme, die Werder nicht zahlen wollte. Im November machte Gregoritsch  seinem Ärger mit Interviews bei Österreichs Team Luft,kündigte an, dass ihn im Winter nichts mehr bei Augsburg halten wird. Worauf ihn Augsburgs Manager Stefan Reuter intern sperrte, eine Geldstrafe verhängte. Der Sohn von Österreichs erfolgreichem U 21-Teamchef entschuldigte sich, durfte wieder mittrainieren, aber mehr schon nicht. Sass bei jedem Match auf der Bank, spielte aber keine Minute. Obwohl der isländische Torjäger Alfred Finnbogason verletzt ausfiel. Die Fronten zwischen Reuter, dem Schweizer Trainer Martin Schmidt und ihm waren festgefahren.

Bei der Entscheidung von Schalkes Sportchef Jochen Schneider und Wagner für „Gregerl“ spielte auch die Erinnerung an vergangen Saisonen mit: Sechs Tore und zwei Assists in der letzten, 2017/18 in seiner bisher besten sogar 13 Treffer und vier Assists. Eine ähnliche Quote würde Schalke im Frühjahr helfen. Aber auf der Position der vordersten Spitze und des zentralen offensiven Mittelfeldspielers dahinter wird Gregoritsch schon etwas besonderes  bieten müssen, um zum Zug zu kommen. Da gibt es fünf Konkurrenten: Die Nummer neun, den 25 jährigen Belgier Benito Raman, der Samstag beim 2:2 gegen Freiburg spielte, den 22 jährigen Marokkaner Amre Harit, der bereits seinen Vertrag verlängerte, eigentlich als gesetzt gilt,  der 28jährige sehr verletzungsanfällige deutsche Teamspieler Markt Uth, der türkische U 21-Stürmer Ahmed Kutucu, der als Joker gegen Freiburg für das 2:2 sorgte und Burgstaller. Von Wagner als Mentalitätsmonster wegen seines Kampfgeists sehr geschätzt, aber seit März ohne Tor in der Bundesliga. Ein „Ösi-Duo“ mit den Freunden Burgstaller und Gregoritsch hätte aber seinen Charme.

Schalke ist der sechste Verein von Gregoritsch in sieben Jahren Deutschland nach Hoffenheim, St. Pauli, Bochum, dem Hamburger SV und Augsburg. Das westdeutsche „Revier“ bedeutet für ihn durch die Zeit bei Bochum in der zweiten Liga kein Neuland. Gregoritsch hat bei seinem Wechsel natürlich das Beispiel von Martin Hinteregger als „Vorbild“, der im letzten Jänner nach  Kritik an dem damaligen Trainer Manuel Baum an Eintracht Frankfurt verliehen wurde und bei Adi Hütter durchstartete, einen großen Karrieresprung machte. Wenn Gregoritsch ähnliches gelingt, dann fährt er mit Österreich im Juni zur Europameisterschaft. Als Augsburg-Reservist ohne Spielpraxis wäre das schwierig geworden, Wie Frankfurt bei Hinteregger hat auch Schalke bei Gregoritsch keine Kaufoption für den Sommer. Sein Vertrag in Augsburg läuft noch bis 2022.

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