Fußball

Weil Messi trotz Verzicht auf 50 Millionen pro Saison viel teurer als Alaba ist: Ende nach 21 Jahren beim FC Barcelona

Einen Tag nach dem 1:2 bei Red Bull Salzburg  zündete der FC Barcelona um 19,54  Uhr via Twitter eine Bombe, nach der laut der argentinischen Zeitung „Clarin“ die Erde bebt. Weil die Ära von Superstar Lionel Messi nach 21 Jahren vorbei ist. Seit Ende Juni war der 34 jährige Argentinier offiziell vertragslos, aber alles sah nach einem neuen Fünfjahresvertrag aus. Wie auch Präsidenten Joan Laporta durchblicken ließ. Aber dann kam die Mitteilung: Trotz erzielter Einigkeit machen es finanzielle und strukturelle Probleme unmöglich, dass Messi weiter den Barcelona-Dress mit der Nummer zehn trägt. Heißt in Wahrheit das Financial Fairplay, die von der spanischen Liga vorgeschriebene Gehaltsobergrenze. Die sieht vor, dass ein Klub der La Liga maximal 70 Prozent seiner Einnahmen für Spielergehälter verwenden darf. Bei Barcelona waren es am Ende letzter Saison 110 Prozent. „Wir sind auch ohne ihn am Liit“, gestand Laporta am Freitag Vormittag in einer Pressekonferenz. Vor einem Jahr wollte Messi von Barcelona die Freigabe. Das scheiterte daran, dass er die nur für 700 Millionen Euro Ablöse die Freigabe bekommen hätte, die überdies des damalige Präsident Josep Bartomeu ablehnte. Messi kam mit 13 aus Argentinien in die berühmte Barcelona-Nachwuchsschule“La Masia“, gewann mit den Katalanen 35 Titel, erzielte in 778 Spielen 672 Tore.

In der letzten Woche gab es heftige Diskussionen um die stolzen Gagen, die laut dem deutschen „Spiegel“ David Alaba bei Real Madrid verdienen soll. Selbst wenn die kolportierten 115 Millionen brutto für einen Fünfjahresvertrag stimmen, muss der 29 jährige Wiener noch sehr, sehr viel „billiger“ sein als Messi, wenn sich Real Madrid ihn leisten kann. Messi hätte laut spanischen Medien sogar akzeptiert, pro Saison um 50,38 Millionen Euro weniger zu verdienen als bisher. Offenbar reichte das nicht. Ausserdem gelang es Real Madrid, die Kosten zu senken, sodass man durch Alaba nicht mit dem Financial Fairplay Probleme bekam. Durch den Wechsel von Sergio Ramos zu Paris St. Germain kam der absolute Topverdiener von der Gehaltsliste, der von Weltmeister Raphael Varane zu Manchester United  spülte 65 Millionen in die Real-Kassen. Verkäufe von Barcelona, die Millionen brachten? Fehlanzeige. Alle, die auf der Verkaufsliste stehen, wie der Däne Martin Braithwaite, der Bosnier Miralem Pjanic, der  Brasilianer Philippe Coutinho  oder selbst Weltmeister Antoine Griezmann und sein Landsmann Samuel Umtiti, sind noch Barcelona-Spieler. Müssen sie erst verkauft werden, damit es mit Messi bei Barcelona doch weiter gehen kann? Ist alles nur ein Bluff? Diese Spekulationen gibt es, obwohl Barcelona ganz konsequent noch Donnerstag Abend Messi auf der Homepage von der Spielerliste strich. Aber bis Ende August wäre es möglich, Spieler anzumelden.

Wo könnte Messi weiter spielen? Die meisten tippen auf Paris St.Germain, wo Geld dank der Katar-Millionen keine Rolle spielt. Italiens Europameister-Tormann Gianluigi Donnarumma, Sergio Ramos, der Holländer Giorgio Wijnaldum kamen ablösefrei von Milan, Real Madrid und Liverpool, für Rechtsverteidiger Achraf Hakimi zahlte Paris an Inter Mailand 60 Millionen. Folgt jetzt der ablösefreie Messi als Krönung in einer Mannschaft mit Neymar und Kylian Mbappe, um erstmals die Champions League zu gewinnen? Zuzutrauen wäre es Präsident Nasser Al-Khelaifi.  Zudem ist Trainer Mauricio Pochettino ein Landsmann von Messi.  Oder heißt es Messi statt Mbappe? Al Khelaifi drohte, ihn nicht mehr einzusetzen, wenn er den 2022 auslaufenden Vertrag nicht schon jetzt verlängert. Mbappes Traum soll Real Madrid sein.

Der von Yusuf Demir, der Rapid-Leihgabe beim FC Barcelona, einmal mit seinem Idol Messi zusammenzuspielen, dürfte ausgeträumt sein. Oder doch nicht? In Rapid-Kreisen kursierte Donnerstag Abend der Witz, wonach Messi die Konsequenzen daraus gezogen habe, dass Barcelona mit Demir den „jungen Messi“ so gut wie verpflichtet habe. Geht natürlich weit an der Realität vorbei. Obwohl es  Ähnlichkeiten zwischen Messi und Demir gibt: Der starke linke Fuß, die Ballannahme, die Statur. Demir ist mit 1,73 Metern drei Zentimeter größer als Messi. Letzten Samstag beim 3:0 in Stuttgart spielte Demir auf Messis Position. Wenn es bei Barcelona einen „programmierten“ Messi-Nachfolger gibt, dann ist es nicht Demir, sondern der 18 jährige Spanier Ansu Fati.

 

Foto: UEFA.

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