Fußball

Wen ließ Adi Hütter bei Rapid beobachten?

Zur gleichen Zeit, zu der sich Adi Hütter bei minus sieben Grad in Charkiv über ein 2:2 mit Eintracht Frankfurt gegen Schachtjor Donezk etwas ärgerte, tat ähnliches im Hütteldorfer Weststadion Frankfurts Scout. Möglicherweise sah Mathias Hamann, der deutsche LASK-Trainer der Saison 2009/10, der vor dem Frankfurt-Job fünf Jahre lang Scout des US-Teams war, sich dabei gemeinsam mit Andi Herzog um die amerikanischen Legionäre in Europa kümmerte, die Kandidaten von Sportchef Fredi Bobic und Hütter (Bild oben). wegen der er zu Rapid-Inter flog,  gar nicht oder zu kurz. Jedenfalls nicht über die volle Distanz. Durch Didi Kühbauers Catenaccio-Aufstellung, die der  Trainer auch am Tag danach nochmals verteidigte.

Philipp Schobesberger spielte nur 41 Minuten, Thomas Murg gar nur zwölf. Spitzenklub wie Frankfurt scouten interessante Spieler mehrere Male, machen Transfers nicht von einem Match abhängig.  Dennoch wirkte Murgs Berater Thomas Böhm Donnerstag Abend vor Ort alles anderes als zufrieden. Ebenso ein anderer führender österreichischer Berater, nämlich Max Hagmayr. Bei ihm ging es um Mert Müldür, der gar nicht zum Einsatz kam. Andererseits kann es  nie Aufgabe eines Trainers sein,mit seiner Aufstellung den Interessen der Spielerberater zu folgen. Etwas anderes wäre es, wann es auch den Intentionen des Vereins entspricht, jemanden in die Auslage zu stellen, um ihn mit Gewinn verkaufen zu können. Aber diese Situation gibt es bei Rapid nicht.

Hamann verriet natürlich, wie es im Geschäft nun einmal so üblich ist, nicht, wen er beobachtete. Vielleicht ließ ja auch die deutsche Rogon-Agentur bei Bobic und Hütter den Namen von Dejan Ljubicic, der bei ihr unter Vertrag steht, fallen. Oder wollte Frankfurts Chefetage wissen, wie sich der kroatische Vizeweltmeister Ivan Perisic präsentiert. Der möchte Inter verlassen, hat in Deutschland seit seiner Zeit in Wolfsburg einen guten Namen. Aber der Vertrag bei Inter läuft bis 2022, sein Marktwert liegt bei 40 Millionen Euro. Solche finanzielle Kraftakte kann sich Frankfurt trotz Höhenflug nicht leisten. Aber Rapid hat jetzt wichtigeres zu tun, als sich über Hamanns Besuch den Kopf zu zerbrechen. Oder nachzudenken, wie es gelingen kann, in Mailand das Unmögliche möglich zu machen, ein Wunder zu schaffen. Beim Rückspiel fehlt Berisha wegen seiner Gelbsperre.

Aber zunächst kommt Sonntag das Cupspiel gegen Hartberg, erst ab Montag ist Mailand das Thema. Für die Spaghetti-Presse ist Inters Aufstieg nach dem 1:0 in Hütteldorf natürlich eine klare Sache. Die Kritiken für Rapid waren nicht gerade schmeichelhaft. Überraschend entschloss sich Puls 4, das Rapid-Spiel aus Mailand live zu zeigen und nicht die Salzburger Aufholjagd gegen Brügge vor vollen Tribünen. Salzburgs 1:2, die erste Niederlage in dieser Saison, hatte Donnerstag Abend bis zu 381.600 Zuschauer.

Foto: © Eintracht Frankfurt Media.

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