Fußball

Wende durch Corona App: Konzept der Liga wird akzeptiert!

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler nahm Montag Vormittag die bevorstehende Einigung zwischen den Gesundheitsbehörden und der Liga für den Neustart praktisch vorweg, betonte dabei, sich sehr um eine Vermittlung bemüht zu haben. Wenn sich ein Politiker vor der letzten Besprechung derart aus der Deckung wagt wie Kogler, dann darf man annehmen, dass nicht mehr passieren kann. Ausser Gesundheitsminister Rudolf Anschober lässt seinen Regierungs-und Parteikollegen wie vor zwei Wochen erneut total im Regen stehen. Eigentlich unvorstellbar.

Am 3.Mai stand hier als Vorschlag zu lesen, die Corona App könne vielleicht zur Vermittlung dienen. Falls die Bundesliga, sprich Spieler, Betreuer und Schiedsrichter die freiwillig auf ihren Handys herunterladen. Dann wäre die Infektionskette leichter zu unterbrechen, da eine Person mit Corona-Symptomen automatisch am Handy verständigt und aufgefordert wird, sich in Quarantäne zu begeben. Und zugleich Personen, die mit ihm zuletzt in Kontakt standen, gewarnt werden. Sozusagen ein Konter auf die Forderung der Gesundheitsbehörden, nach dem Neustart müssten schon bei einem infizierten Spieler beide Mannschaften und die Unparteiischen für zwei Wochen in Quarantäne. Wäre Anschober dabei geblieben, hätten die Bundesligaklubs höchstwahrscheinlich auf den Neustart wegen des zu hohen finanziellen Risiko verzichtet. Jetzt sieht es anders aus. Wie man hört, auch dank der Corona App.

Ligavorstand Christian Ebenbauer bekam zwei Tage nach dem Anschober-Attentat auf die Liga den Corona-App-Vorschlag von mir via SMS, bedankte sich bei seiner Antwort für die aufmunternden Worte und versicherte, man werde das durchdenken. Offenbar perfekt getan, was zu einem positiven Ergebnis führte. Hätte Anschober auch diesen Kompromissvorschlag abgelehnt, wäre sein bisheriges Eintreten für die Corona-App des Roten Kreuzes eigentlich unglaubwürdig gewesen. Die Spielergewerkschaft signalisierte Zustimmung an, falls die Datenüberwachung, das Handy-Tracking, nicht zur Normalität werde, sondern nur für einen begrenzten Zeitraum gilt.

Wenn es jetzt nicht noch zu einer unerwarteten Wende kommt, bedeutet dies auch einen Erfolg für Ebenbauer. Dessen Aktionen  Wolfsbergs Präsident Dietmar Riegler am Montag in der Kärnten-Ausgabe der „Kleinen Zeitung“ sehr positiv bewerte, allerdings feststellte, ein Präsident, der  über alles drüber steht und abgesperrte Türen zur Politik öffnet, der fehle schon. Damit meinte Riegler den vor zwei Jahren  verstorbenen Hans Rinner, ließ wenig Zweifel, dass er vom seit 2019 amtierenden Ligapräsidenten Philip Thonhauser nicht wirklich überzeugt ist. Sturm-Boss Christian Jauk forderte in der Steirer-Ausgabe, über Spiele mit einem begrenzten Anzahl von Zuschauern  nachzudenken.

Foto: CoronaApp.

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