Fußball

Wenn es auch bei Quique Flores nicht klappt, hat Prödl noch eine letzte Hintertür

Der Kontakt zu Teamchef Franco Foda, seinem Förderer aus Sturm Graz-Zeiten, ist zwar nachwievor aufrecht. Aber trotzdem wurde in diesen Tagen bei Österreichs Teamspielern nicht viel bis wenig oder gar nicht über Sebastian Prödl geredet. Einem Fixstarter, bis er bei Watford vor einem Jahr völlig auf dem Abstellgleis endete, ihn zudem eine Knieoperation einbremste. Es wäre für den 32jährigen Innenverteidiger höchste Zeit, dass etwas passiert. Sonst kommt die Karriere nicht mehr so in Schwung, wie man es von dem Steirer eigentlich ein Jahrzehnt lang gewohnt war. Den sicher gut dotierten Vertrag bei den „Hornets“ in London bis 2021 abzusitzen, das darf eigentlich keine Option sein.

Samstag kam schneller als erwartet ein Licht am Ende des Watford-Tunnels. Mit dem Ende für Spaniens Trainer Javi Gracia, der nicht mehr mit Prödl plante. Watfords Chefetage um Besitzer Gino Pozzo zog noch vor den Spielen gegen Arsenal und Meister Manchester City die Reißleine. Nur ein Punkt aus den ersten vier Runden, das 1:1 bei Newcastle nach drei Pleiten (0:3 an der Vicarage Road gegen Brighton, 0:1 bei Everton, 1:3 daheim gegen West Ham) und die rote Laterne des Letzten sorgten nach einigen Tagen Nachdenkpause für die Rückkehr des 54jährigen Spaniers Quique Sanchez Flores nach drei Jahren. Anfang Juli hatte sein Engagement in China bei Shenshua geendet, zwei Monate später kehrte  Quique Flores in die Premier League zurück. Unter ihm hatte Prödl in der Saison, in der Österreich bei der Europameisterschaft in Frankreich spielte, in 19 Partien zur Startelf gehört, war zweimal eingewechselt worden, sass in weiteren zwölf auf der Bank, versäumte fünf wegen Verletzung. Also gibt´s Hoffnung, dass Quique Flores anders als Gracia nicht nur auf die Innenverteidiger aus Belgien (Christian Kabasele), England (Craig Dawson) und Nordirland (Craig Cathcart) setzt.

Der Nachfolger von Quique Flores bei Watford, der Italiener Walter Mazzarri, hatte in den letzten Tagen der Transferzeit Prödl auf dem Zettel, wollt ihn nach Italien zu seinem neuen Klub Torino holen. In  Mazzarris Watford-Zeit war Prödl ein Fixstarter. Aber der Torino-Plan  zerschlug sich. Wenn es für Prödl, der sich wieder völlig fit fühlt, in den nächsten Wochen auch bei Quique Flores mit dem Comeback nicht klappt, gibt es noch vor der Winterübertrittszeit eine Hintertür: Sich mit  Watford über eine Vertragsauflösung einigen . Als vertragsloser Spieler könnte er sofort bei einem anderen Verein unterschreiben. An dieser Variante beim „Fall der Fälle“ arbeitet hinter den Kulissen die „Stars&Friends“-Agentur für Prödl.

Auf Quique Flores setzte auch Daniel Bachmann Hoffnungen. Denn der 25jährige österreichische Torhüter bekam nach der Rückkehr aus Schottland von Kilmarnock nicht den Status der Nummer zwei hinter dem 36jährigen Ben Foster. Den behielt der 38jährige Brasilianer Heurelho Gomes. Irgendwie paradox, dass Watford letzte Wochen Bachmann trotzdem einen neuen Fünfjahresvertrag anbot. Aus wirtschaftlichen Gründen müsste ihn Bachmann eigentlich unterschreiben. Aber ob das sportlich einen Sinn macht?

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