Fußball

Wenn wer Real Madrid entthronen kann, dann Bayern! In Berlin gegen Heynckes-Nachfolger

Acht Tage vor dem ersten Semifinale in der Champions League gegen Real Madrid in der Münchener Allianz-Arena  kam Dienstag Abend eine beeindruckende Kampfansage der Bayern an den Titelverteidiger: Die Sechstore-Gala im deutschen Pokalsemifinale in Leverkusen. Trainer Jupp Heynckes sah darin eine Topleistung, eine fußballerische Demonstration, Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge meinte, Bayern-Fan zu sein, bedeute derzeit einen paradiesischen Zustand. Recht hat er. Der Meistertitel ist fix, das Pokalfinale in Berlin auch, für den Kracher in der Champions League scheint alles auf Kurs zu sein. Wenn einer Real Madrid entthronen kann, dann wohl nur diese Bayern. Wie schon 2013 am Weg zum Tripple unter Heynckes.

Es müllerte wieder wie zu Zeiten des einzigartigen Torjägers Gerd Müller. Namensvetter Thomas traf als Kapitän gleich dreimal: „Wir haben eine richtige Gier nach Erfolgen“, bestätigte er. Und so konnte einem vor dem TV-Schirm Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger, der sich mit Leverkusen so viel vorgenommen hatte, auch unbedingt nach Berlin wollte, leid tun: Schon nach 123 Sekunden 0:1, nach neun Minuten 0:2, zur Pause bei 1:2 mehr riskiert, auf Dreierkette umgestellt. Baumgartlinger bereitete stark die Aktion vor, in der zweimal der Ausgleich möglich gewesen wäre. Aber da rettete Bayerns Tormann Sven Ulreich zweimal im Stile des rekonvaleszenten Manuel Neuer oder dessen berühmten Vorgänger Oliver Kahn. Neuer ist inzwischen mitten im Aufbautraining, steigert das Pensum, soll im Mai in den letzten Runden spielen. Der Countdown Richtung Weltmeisterschaft scheint zu stimmen. Aber Mittwoch begann „Bild“ die Diskussion, ob nicht Ulreich zur WM fahren sollte. Und zwar als neue deutsche Nummer eins.

Auf Ulreichs Glanztaten folgte Müllers erstes von drei Toren. Nach dem 1:4 von Thiago opferte Leverkusens Trainer Heiko Herrlich Baumgartlinger für den argentinischen Stürmer Alario, erhöhte nochmals das Risiko. Aber eine Aufholjagd blieb illusorisch. Es folgte das 1:5. Für Leverkusen geht´s in den letzten vier Runden um den Platz unter den ersten vier, die Rückkehr in die Champions League. Samstag das erste „Finalspiel“ in Dortmund gegen Peter Stögers Borussia. Für beide gilt: Sie können es aus eigener Kraft schaffen. Stöger verliert trotz täglichen Spekulationen in den Medien über seine Zukunft seit dem verunglückten Revierderby gegen Schalke nicht die Ruhe.

Zurück zu Bayern. Die einzige Frage,die sich stellte: Warum tauschte Heynckes zur Pause. als es noch eng war, David Alaba aus? Der Österreicher machte in den ersten 45 Minuten gemeinsam mit Kumpel Franck Ribery über links einigen Betrieb. An der Leistung kann´s nicht gelegen haben. Vielleicht wollte ihn Heynckes nach der  Rückenverletzung beim zweiten Spiel innerhalb von vier Tagen etwas für das „Unternehmen“ Real. schonen. Das wäre die plausibelste Erklärung. Alaba ging jedenfalls mit den Siegern nachher zum Jubel in die Fankurve, aus der es schallte: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“

Dort trifft Bayern auf Eintracht Frankfurt, die Mannschaft von Heynckes-Nachfolger Niko Kovac, die in Gelsenkirchen Schalke dank eines Kunst-Ferslers des Serben Luka Jovic 15 Minuten vor Schluss 1:0 bezwang. Zuvor verhinderte  Tormann Lukas Hradecky mit zwei Glanztaten  gegen Guido Burgstaller Schalkes Führung. Für Kovac wird das Finale das letzte als Eintracht Frankfurts Trainer. Das liefert Stoff für viel Schlagzeilen.

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