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Wer hätte das geglaubt? Austria griff bei Schösswendter zu

Diese violette Personalie kam völlig unerwartet, aus heiterem Himmel. Wer hätte geglaubt, dass die Austria beim 32 jährigen Christoph Schösswendter, der nach der Vertragslösung mit der Admira vor zwei Wochen frei am Markt war, zugreift? General Manager Peter Stöger tat dies, präsentierte den Salzburger Montag als neuen Innenverteidiger, reagierte auf den Engpass im Abwehrzentrum: Freitag standen beim Cupaufstieg gegen den Sportclub weder Michael Madl noch der Amerikaner Erik Palmer Brown zur Verfügung, spielte erstmals seit seinem Jahr der 22 jährige Mario Handl, dazu der ein Jahr ältere Maudo Jarjue.  Madl fällt mit einem Seitenbandeinriss im Knie noch sechs Wochen aus, Christian Schoissengeyr ist ein Langzeitverletzter. Da kann man Stöger schon verstehen, dass er zugriff. Weil er  ihn allein schon wegen der Erfahrung als interessant sowohl für die Bundesliga als auch für die Young Violets in der zweiten Liga sieht. Und einen so großen Innenverteidiger wie Schösswendter hatte die Austria bisher auch nicht. 1,93 Meter Körpergröße versprechen eine gewisse Lufthoheit.

Schösswendter nahm bereits Montag das Training auf. Er hat´s sich mit durch die Vertragsauflösung in der Südstadt sicher verbessert. Bei Admira gehörte er zum Mannschaftsrat, der sich im Finish der letzten Saison kritisch über die Methoden von Trainer Zvonimir Soldo äußerte. So wie Markus Lackner und Daniel Toth sowie Tormann Andreas Leitner. Nur der ist noch bei Admira, aber mit dem Ex-Austrianer Osman Hadzikic wurde bereits eine Alternative zu ihm geholt. Mastermind Felix Magath gefielen die Vorbehalte den von ihm geholten Soldo gar nicht. Daher gab es für Toth und Lackner keinen neuen Vertrag, Schösswendter solle gehen. Das verhinderte damals Sportchef Ernst Baumeister. Doch kaum war Baumeister weg und Franz Wohlfahrt als Nachfolger im Amt, wurde mit Soldos Beurlaubung auch Schösswendter frei gestellt. Um für einen anderen Klub frei zu sein, entschied er sich zur Einigung auf eine Vertragslösung. Die Entwicklung gab ihm recht, hätte wohl auch er nicht so erwartet.

Schösswendter gehört damit sogar zu den wenigen Spielern, die in ihrer Karriere bei beiden Wiener Großklubs spielten. Seine Stationen in den letzten zehn Jahren: Rapid, FC Lustenau, Altach, Admira Wacker, nochmals Rapid, Union Berlin, nochmals Admira und jetzt Austria. Die mit Schösswendter nur ein Risiko einging: Auch er gilt als etwas verletzungsanfällig. Der Rücken zwickt fast regelmäßig.

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